Zusammenfassung - Sailer PDF

Title Zusammenfassung - Sailer
Course Einführung in die Bildungswissenschaften
Institution Universität Passau
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Summary

Sailer...


Description

- Einführung in die Bildungswissenschaften-

Pädagogische Anthropologie = Zusammenhang von Menschenbildern und ihren expliziten und impliziten Erziehungs- und Bildungsverhältnissen, sie will den Menschen von der Erziehung, Bildung und Sozialisation her verstehen (Stangl, 2020). Differenzierende anthropologische Sichtweisen bedingen verschiedene Verständnisse von Bildung, Erziehung und Lernen o

Überlegungen über den Menschen? Was kann mein Schüler? Wie viel schafft er?

Anthropologie als… o o o o

Konstruktionen Menschenbilder Spekulationen Empirische Wahrheiten

…begründetes und unbegründetes Wissen über das Wesen des Menschen und seine Stellung im Sozialgefüge Wie kommen wir zu Wissen über den Menschen?

Menschenbilder

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Der Mensch als erziehbares und erziehungsbedürftiges Wesen Begründung - Warum ist das so?

Exkurs: Thema Professionalisierung Was versetzt Lehrer dazu in die Lage, ihre komplexen Aufgaben zu bewältigen?

Erklärungsansätze: (1) Das Persönlichkeitsparadigma (Mayr) o Eher altmodisch (2) Das Prozess-Produkt-Paradigma (z.B. Helmke) o Reiz-Reaktions-Modell

(3) Das Expertenparadigma (Bromme, Krauss) o Professionswissen als Verbindung

Ausgewählte Befunde zur COACTIV-Studie

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Enge des Zusammenhangs zw. Fachwissen & fachdidaktischem Wissen variiert nach Schulform Höheres Professionswissen -> stärkerer konstruktivistische Lernüberzeugung Selten kognitiv aktivierender & selbstständigkeitsfördernder Unterricht Lehrer mit hoher Selbstregulation von SuS als mehr unterstützend wahrgenommen V. a. kognitive Aktivierung & Klassenführung mit positiven Effekten auf SuS Transmission-View („Am vorgestellten Beispiel lernen die Schülerinnen und Schüler am besten“) mit niedrigem Leistungsniveau assoziiert

Was ist Anthropologie? Kant: Übergeordnete Frage „Was ist der Mensch?“ o o

„Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?“ Unterschied Anthropologie: „physiologische“ (was die Natur aus dem Menschen macht) und „pragmatische“ (was der Mensch als freihandelndes Wesen aus sich macht, oder machen kann und soll)

Pestalozzi: „Werk der Natur, Werk der Gesellschaft, auch Werk meines Geschlechts genannt, und Werk meiner selbst bin ich also der Mensch.“ Definition Anthropologie o

Anthropologie setzt sich aus den griechischen Wörtern anthropos (der Mensch) und logos (Vernunft, Sinn, Rede, Lehre, Wissen, Wissenschaft) zusammen, bezeichnet somit die Lehre bzw. Wissenschaft vom Menschen.

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Im allgemeinen Sinne untersucht die Anthropologie das Wesen des Menschen. (Badry 1999)

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Lehre bzw. Wissenschaft vom Menschen

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Terminus erstmal 16 Jhd., trotzdem bestehen von Reflexionsansätze seit Menschengedenken

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Begriffsbedeutung oft auf Aristoteles zurückgeführt und seine Aussage über den Menschen als vernunftbegabtes & wissensbedürftiges Lebewesen

Philosophische Anthropologie: Versuch Gesamtwissen über Menschen zu integrieren; Teilaspekte im Gesamtzusammenhang als sinnhaft zu interpretieren; Mensch in seiner Welt und geschichtlichen Situation zu verstehen  Frage nach Sein & Wesen des Menschen im Zentrum Sozialanthropologie & Kulturanthropologie: Fragen nach wechselseitigem Abhängigkeitsverhältnis zw. individuellen Menschen & der ihm umgebenden und historisch wandelnden Gesellschaft bzw. Kultur  Sitten/Gebräuche/moralische Norm/soziale Strukturen menschlicher Lebensformen in Geschichte und Gegenwart

Bioanthropologie: (naturwissenschaftliche A.) Evolutionstheorie, Ethologie (Verhaltensforschung), Phylogenese (Stammesgeschichte der Menschheit), Ontogenese (lebensgeschichtliche Entwicklung des Einzelmenschen)  Mensch als Naturwesen in Zusammenhang mit seiner natürlichen Umwelt Allgemein versteht man unter Anthropologie: Alle wissenschaftlichen Theorien, die sich mit der Entwicklung der Menschheit und ihrer Besonderheiten im Vergleich zu anderen Lebewesen befassen.  Versuch des Mensche, sein Selbstverständnis methodisch zu sichern  Darstellung als systematisch geordnetes Wissen  Methoden: erfahrungswissenschaftliche, geisteswissenschaftliche, Offenbarung Gottes Anthropologie Im Deutschen => philosophische, theologische & biologische Dimensionen Im Französischen/Angelsächsischen => Erfahrungswissenschaft vom kulturellen & sozialen Leben Geschichtlich wird zw. naturwissenschaftlichen (Körper, Geist, Seele) & geistenwissenschaftliche (Wesen des Menschen und seine Stellung in der Welt) A. unterschieden Biologische/naturwissenschaftliche Anthropologie o o o o o o o o o o

Zentraler Forschungsbereich: Humangenetik Untersuch des Verhältnis von genetischen & umweltbedingten Merkmalen Emryologie, Entwicklungsbiologie, Gerontologie Populationsgenetik = selektionsbedingte Anpassung des Menschen an die Umwelt (entwickelt aus Humangenetik) Geschichtlich zeigt sich ein Bewusstsein über Menschengruppen mit untersch. Aussehen & verschiedenen Eigenschaften bereits in Steinzeit/Antike Mittelalter wenig Interesse, erst ab 16 Jhd. wieder (Entdeckungsreise) Grundlage: Naturwissenschaften der Biologie, Medizin, Anatomie Begründer neuzeitlichen biologischen A.: J.F. Blumenbach (1755) Etablierte sich als Teildisziplin der biologischen Wissenschaft im 19 Jhd. Letzten Jahrzehnten: vermehrt Genetik

Philosophische Anthropologie o o o o o o

Anfang (im weiten Sinne) in der griechischen Philosophie Bis Mittelalter in Metaphysik, Ontologie, Theologie verankert Neuzeit: Hinwendung zum Subjekt (Kant) Ursprung (im engen Sinne) 1927/28 von Max Scheler „Die Stellung des Menschen im Kosmos“ (Dann Plessner & Gehlen) Neu: Gott-Mensch-Relation zugunsten Tier-Mensch-Relation in Hintergrund Traditionelle Leitbilder vom Menschen als Gottesgeschöpf werden durch Verständnis vom Kulturwesen abgelöst

Pädagogische Anthropologie:

Begriffsbestimmung Pädagogik o 

Etymologie (griechisch): paidos oder pais: Knabe, Kind agein: Führen Knabenführungskunst: ursprünglich war ein paidagogos ein Knabenführer (meist Sklave) der Knaben zu einem Lehrer führte

Gegenstand einer pädagogischen Anthropologie -

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Wandlungsfähigkeit der menschlichen Natur in Richtung auf Kultur im Mittelpunkt Erforschung des Menschen, wie er unter Erziehungseinwirkungen zu sich selbst kommen und mündig werden kann

Bezeichnung „Pädagogische Anthropologie“ als Teilgebiet der EWS problematisch & umstritten 1. Pädagogische A. als der systematische Versuch, Erziehung von pädagogisch relevanten Einzelbefunden über den Menschen zu fundieren und zu deuten oder aber 2. Von der anthropologisch bedeutsamen Tatsache der Erziehung selbst ausgehend zu Aussagen über den Menschen überhaupt zu gelangen, um einen Beitrag zu einer allgemeinen Philosophischen Anthropologie zu leisten.

Pädagogische Anthropologie ist der Ort, wo innerhalb der EWS systematische Menschenbildforschung betrieben wird und der explizit das Menschenbildproblem behandelt (vgl. Meinberg)

Anthropologie & Pädagogik Ohne Annahmen über den Menschen, ohne Anthropologie sind Erziehung & Bildung nicht möglich.

Was ist empirisch gesichertes Wissen über den Menschen und was ist spekulatives Wissen über den Menschen? Besonderheiten der Pädagogischen Anthropologie

Mensch als selbstreflexives Wesen frägt nach sich selbst, ABER Mensch ist nicht nur Gegenstand der Anthropologie, sondern zugleich das Subjekt, das die Anthropologie betreibt!

Pädagogische Anthropologie: Systematisierung des Themenfelds

Typen pädagogisch-anthropologischen Fragens: Ein auf die Menschenbilder, die hinter einer jeweiligen Pädagogik stehen, gerichteter Typus -

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Zentral: Frage nach leitenden Menschenbildern in Geschichte der Pädagogik; Interpretation als „Schlüssel“ des Verstehens von pädagogischen Positionen & Systemen Problem: Aktualität muss berücksichtigt werden

Ein von Einzelphänomenen ausgehender daseinsanalytischer Typus -

Zuwendung einzelnen beachtenswerten Phänomenen des menschlichen Daseins (Bsp.: Angst, Hoffnung, Raum- und Zeiterleben) Daraufhin untersucht, was ihr eigentümliches „Wesen“ ausmacht, was sie über Menschen & seine Erziehung aussagen Problem: Gefahr des Abgleiten in beliebige, subjektive Deutungen

Ein integrativer Typus -

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Anthropologischen Bedingungen & Voraussetzungen als einen Begründungszusammenhang für das pädagogische Denken & Handeln strukturiert erfassen Problem: Pädagogische A. kann Ergebnisse der anderen Humanwissenschaften nicht unreflektiert übernehmen

Systematisierungsversuch pädagogisch-anthropologischer Ansätze (Christoph Wulf): 1. Integrale Ansatz: Mensch als „homo educandus et educabilis“, als erziehbares & erziehungsbedürftiges Wesen (Flitner, Roth, Liedtke) 2. Philosophische Ansatz: Mensch als „das nicht festgestellte Tier“ (Nietzsche); Mensch ist die Ganzheit der offenen Fragen, ein „offenes System“ (Bollonow, Derbolav, Loch) 3. Phänomenologische Ansatz: Mensch als „homo distinctus“, Mensch ist Erwachsener, Kind, Lehrer, Schüler, Vater, Mutter (Langeveld, Rang, Lassahn) 4. Dialektisch-reflexive Ansatz: Mensch als „zoon politikon“, Mensch im Modus der sozialen & individuellen Selbstverwirklichung (Buber, Adorno, Klafki) Integrative Pädagogische Anthropologie: o o o o o

Ansätze, die auf die Integration anthropologischer Forschungen einzelwissenschaftlicher Disziplinen in die Pädagogik zielen Leitende Kriterien: Bildsamkeit, Bestimmung, Entwicklung, Erziehung Ziel: pädagogisch relevante Ergebnisse der Humanwissenschaften mit erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen zu vermitteln Heinrich Roth: Lernbegriff & erfahrungswissenschaftliche Befunde aus Psychologie in Mittelpunkt seiner Arbeit Max Liedtke führt evolutionstheoretische Perspektive in pädagogische A. ein, verbrindet Humanbiologie & Pädagogik

Phänomenologischen Pädagogische Anthropologie: o

Entwicklung in den 50er durch Langevelds & Bollnows

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In 70er wird die historisch-pädagogische A. auch die menschliche Körperlichkeit aufgewertet & zum Ausgangs- und Bezugspunkt von Erziehungs- und Bildungsprozessen/Forschung gemacht

Systematisierungsversuch pädagogisch-anthropologischer Ansätze (Christoph Wulf): 5. Implizite Ansatz: Mensch als „imago hominis“, Mensch erscheint im Modes des Bildes (Scheuerl) 6. Texturale Ansatz: Mensch als Anagramm, Mensch wird zum poetischen Text (Derrida, Foucault) 7. Plural-Historische Ansatz: Mensch als „homo absconditus“, Mensch erscheint im Modus der Pluralität, Reflexivität & doppelten Historizität (Kamper & Wulf, Mollenhauer, Lenzen) Ein Menschenbild oder die pragmatische Manifestation einer Anthropologie stellte eine Vereinfachung von Wirklichkeit dar. Zeittypische Auffassungen über das Wesen des Menschen sind nur bedingt „ein Abbild der Wirklichkeit“ und hauptsächlich wissenschaftliche Konstruktionen. (vgl. Dahrendorf) Diese künstlich geschaffenen Abbildungen – auch Homunkuli genannt – stellen Orientierungsgrößen menschlichen Handelns dar, besitzen speziell auch Vorbildcharakter und lassen weltanschauliche Positionen zum Vorschein kommen. Da diese Vorstellungen keine Abbilder von Sein und Wirklichkeit sind, sondern stets Vorbild sind, kommt ihnen neben der reflexiven Kraft des Menschen sein Verhältnis zwischen Selbst und Sein zum Ausdruck und damit seine Weltanschauung. (vgl. Ofenbach) Zur Unterscheidung anthropologischer Entwürfe: Mensch als offene Frage oder überzeitlich festgeschriebenes Menschenbild -

Prinzip der offenen Fragen will verdeutlichen, dass verallgemeinerbare & endgültige Aussagen über den Menschen nicht zulässig sind Gegenteil behaupten Vertreter, die dem Menschen überzeitlich festgeschriebene Eigenschaften „unterstellen“

Implizite & Explizite Anthropologie -

Implizite A. meint jene Auffassungen von Menschen/Gruppen die meist unbewusst und nicht kritisch reflektier worden sind Explizite A. meint eine bewusst konzipierte, mehr oder weniger methodisch gesicherte bzw. kritisch reflektierte „Lehre vom Menschen“

Regionale & Integrale Anthropologie -

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Regionale Sichtweise betrachtet den Mensch von einer bestimmten Humanwissenschaft heraus. Gegenstandbestimmung, Fragestellung und Forschungsmethoden reflektieren das Vorgehen Integrale A. meint umfassende Anthropologie-Konzeptionen. Teilaspekte/Erkenntnisse der regionalen A. werden so gut wie möglich integriert

Real- & Sinnanthropologie

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In der Real-Anthropologischen Sichtweise geht es um die erfahrungswissenschaftliche Erfassung der Wirklichkeit In der Sinn-Anthropologie werden Ziele und Zwecke des menschlichen Handelns reflektiert und legitimiert

Menschenbilder – Kritik an Menschenbildkonstruktionen Menschenbilder o o

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Mensch nimmt im Reich des Lebendigen immer eine Sonderstellung ein Unterschiede in der Pädagogik:  z.B. als Vorbild  Gruppentypische Bilder vom Menschen (z.B. als Ritter)  Den allgemeinsten bildhaften Vorstellungen des Menschen aus Sicht spezifischer Weltanschauungen (z.B. christlich, naturalistisch etc.) Gemeinsamkeiten:  Normativ als ideales Leitbild und deskriptiv als reales Strukturbild  Menschenbilder unterliegen dem historischen Wandel  Bestimmen somit die verschiedenen pädagogischen Positionen Pädagogische Anthropologie als die Summation von Menschenbildern (Vertreter: Lassahn, März, Scheuerl) Scheuerl: Welches Bild haben sich die großen (oder falls sie nicht so groß waren, die typischen und für die Auffassungen ihrer Zeit, ihrer Gruppe ) Erziehergestalten und Erziehungsdenker vom Menschen gemacht, sowohl von seiner Bestimmung, seinem Lebenssinn, seinen Aufgaben und Zielen, als auch von der Realität seiner Fähigkeit und Gefährdungen, Behinderungen und Mängel, Möglichkeiten und Grenzen? Kritik von Vertreter der empirischen Pädagogik/kritischen Theorie: Fundierung der Pädagogik durch anthropologische Konzeptionen

Kritik an pädagogischer Anthropologie bzw. Menschenbildkonstruktionen o o o

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historischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen nicht ausreichend beachtet Bedeutung von ‚Differenz‘, Diskontinuität und Pluralität zu geringgeschätzt, wegen Orientierung am ganzen Menschen Vernachlässigung der Doppelten Geschichtlichkeit  Doppelte Geschichtlichkeit = Diskurse/Ergenisse einer bestimmten Zeit/Kultur und einer ihr entsprechenden anthropologischen Betrachtungsweise sind und von heute aus gesehen zu einer unzulässigen Komplexitätsreduktion führen. Kritik am Ganzheitspostulat der pädagogischen Anthropologie  Anspruch Aussagen über den Menschen bzw. das Kind oder den Erzieher zu machen ist äußerst problematisch. In der Regel handelt es sich bei diesem Anspruch fast ausschließlich um Aussagen über den weißen männlichen abstrakten Menschen aus dem gleichen Kulturkreis und damit um unzulässige Universalisierungen mit entsprechenden Fiktionen und Machtansprüchen zu philosophie- und wissenschaftsorientiert Anthropologiekritik wurde zu spät integriert

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Kritik am kryptoanthropologischen Vorgehen  Muss aus unterschiedlichen Stoff- und Textmassen erst herauspräpariert werden; nicht ausformuliert für jeden zugänglich Kritik an der äquivoken (=gleichlautend) Bedeutung von einzelnen Menschenbildern

 Unterschiedliche Vorstellungen in unterschiedlichen Epochen Einige Grundauffassungen, die über Zeiten und Räume hinweg erhalten blieben: o o

abendländisch-antik-christliche Menschenbild des homo sapiens naturalistische (biologische) Menschenbild – die homo faber Theorie

Homo sapiens (vernunftbegabter Mensch) (Das griechisch-humanistische Menschenbild) o o

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von Gott her, Krone der sichtbaren Schöpfung Teil der Natur + Anteil am Logos und Göttlichkeit; Diese Teilhabe an einem außerweltlichen Prinzip spielt auch in den Vorstellungen Platons, Aristoteles und der nacharistotelischen Philosophie eine Rolle: Mit der Unsterblichkeit der Seele hebt sich der Mensch nach Auffassung Platons aus der übrigen Natur heraus Aristoteles: geistliche Ausstattung des Menschen entspricht dem göttlichen Geist an der Spitze der Welt Grundauffassung: Der Geistes- bzw. Bewusstseinssphäre des Menschen wird gegenüber dem körperlichen Bereich eine Vorrangstellung eingeräumt Mensch aus christlicher Sicht als Mikrokosmos (d.h. verkleinertes Abbild der Welt); Wesen der Mitte Humanitätsgedanke: die Überzeugung, dass dem Menschen aufgrund seiner Vernunftausstattung und seines Hineinragens in eine höhere geistige Welt eine hervorragende Stellung in der Gesamtwirklichkeit gebühre 18. Jhd. (Aufklärung): menschliche Geistigkeit und Vernünftigkeit vom autonomen Menschen selbst begründet - Kant: Autonomie, freier Wille, schöpferische Tätigkeit

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Andere Denker: Mensch besteht aus rational-geistigen und irrationalen (Gefühle, Sehnsüchte, Stimmung) Elementen Anteil an Natur und Göttlichem; streben nach Geist/Vernunft -> Göttlichem spezifisch Menschliche ist die Vernunft (logos), erkennbar über die Rede

Homo faber (der Mensch als Handwerker) (Das naturalistisch-biologistische Menschenbild) o o o

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Mensch wird unter Ausschaltung des Göttlichen und Geistigen von unten, von der Materie, vom Kosmos, vom Tier her gedeutet Demokrit: alles Sein und Geschehen führt zurück auf eine unendliche Anzahl kleinster Teile Unterstützer Denker des Materialismus -> stützen sich auf Darwinismus: Lehre der natürlichen Auslese  David Friedrich Strauß: Entstehung des Lebens als eine komplizierte Art der Mechanik, als einen physikalischen Prozess, der einer chemischen Verbindung entspringt  Ernst Haeckels Weltanschauung: Der Mensch ist tierischen Ursprungs; ein Werkzeugtier; Geist durch Stoffwechsel chemisch bedingt Nietzsche (astronomisches Weltbild):  Mensch, wie alle Lebewesen, nur Zufall; wenn der Mensch verschwände, würde der Welt nichts fehlen  Mensch eine Tierart, die mehr sein will -> Wille zur Macht  Nur leibliche Zustände; geistige Zustände nur Folge/Symbolik (Christentum – Schwäche) Mensch kann seine Existenz nur durch aktive Auseinandersetzung mit Natur sichern umgebende Natur durch Werkzeuge und unter Nutzung seiner technischpraktischen Intelligenz gestalten, um zu überleben kann Werkzeuge, technische Hilfsmittel u. ä. herstellen Urheber der Zivilisation -> der schaffende Mensch

Homo ludens (Der spielende Mensch) o o o o o

Katharsis-Theorie: Spiel gibt dem Menschen die Möglichkeit Triebe abzubauen Spiel als Ausfluss eines Kraftüberschusses Persönlichkeitsentwicklung ist auf das Spiel und Spielen angewiesen Triebtheorie: Spiel als Instinkt und Trieb Rekapitulationstheorie: Kind wiederholt ‚rekapituliert‘ in Spielen die menschliche Kultur

Homo sociologicus (Der Mensch als Träger sozialer Rollen) o o o o

Mensch als „Rollenmensch“; Existenz wäre außerhalb von Rollen - soziologisch betrachtet- gar nicht denkbar Gesellschaft ist nicht partnerschaftlicher Mitspieler des Individuums, eher sein Widersacher Ansprüche an das Verhalten der Träger von Positionen (Rollenverhalten) Ansprüche an sein Aussehen und seinen Charakter (Rollenattribute)

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differenziertes Erwartungssystem: negative Sanktionen bei nicht erfüllen, positive Sanktionen bei Erfüllen

Homo discens (lernender Mensch) (pädagogisch-anthropologische Perspektive) o o o o

Mensch als Wesen, welches unverzichtbar auf das Lernen angewiesen ist Lernbedürftigste und lernfähigste Wesen Lernnotwendigkeit besteht lebenslang Erschließt neue real praktizierbare Möglichkeit der Freiheit und eine Lebensweise, die aus der Unmündigkeit zur Mündigkeit führt

Exkurs: Die Stellung des Menschen im Kosmos (1928) Ansatz der philosophischen An...


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