Zusammenfassung Studierzimmer 2 26 PDF

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Melanie Kühnel

01.06.14

Faust I – J.W. von Goethe Zusammenfassung und Analyse: Studierzimmer 1 & 2 Studierzimmer 1 Faust kehrt gut gelaunt in seine Stube zurück. Auf der Suche nach religiöser Offenbarung beginnt er den Anfang des Johannesevangeliums zu übersetzten. Er tauscht den Begriff „das Wort“ zuerst mit „Sinn“, dann mit „Kraft“ und gibt sich schließlich mit „Tat“ zufrieden, wobei ihn das Heulen und Bellen des Pudels stört. Durch einen Zauberspruch gelingt es Faust, dass Mephistopheles (folgend Mephisto genannt) sich vom Pudel zum Menschen verwandelt. Mephisto stellt sich Faust vor, möchte jedoch kurze Zeit später Fausts Haus für’s Erste wieder verlassen. Dieses Vorhaben stellt für Mephisto zunächst ein Problem dar, denn er wird durch ein Pentagramm an Fausts Türschwelle daran gehindert. Faust amüsiert sich über die Tatsache, das er den Teufel im Haus gefangen hält und nutzt die Gelegenheit Mephisto einen Pakt vorzuschlagen, allerdings schlägt Mephisto diesen Pakt sofort aus. Durch Geistergesang wird Faust in tiefen Schlaf versetzt, sodass Mephisto mit Hilfe einer Ratte, die das Pentagramm benagt, fliehen kann.

Studierzimmer 2 Mephisto kehrt zu Faust zurück und bittet um Einlass und Faust gewährt ihm diesen, indem er dreimal „Herein“ sagt. Faust erzählt ihm von seiner Unzufriedenheit mit seinem Leben und dass ihm der Tod willkommen sei. Diese Aussage nutzt Mephisto, um ihn ein wenig zu necken, da Faust in der Nacht das Gift, welches ihn getötet hätte, nicht trank. Schließlich ist Faust in der richtigen Stimmung, um mit Mephisto den Pakt zu schließen, dass Mephisto ihm jetzt im Diesseits dient und ihm alle Wünsche erfüllt und Faust Mephisto seine Seele vermacht, falls es Mephisto gelingt, ihm Erfüllung und Lebensglück zu verschaffen. Nach altem Brauch wird mit Blut ein Vertrag unterschrieben. Fast gleichzeitig verkündet Faust seinen Entschluss, dem Drang nach Wissen nicht weiter nachzugeben und sich stattdessen auf das Leben mit all seinen Freuden und Schmerzen einzulassen. Mephisto kann es kaum erwarten mit Faust endlich loszuziehen und fordert ihn auf sich für die Reise vorzubereiten, während er einen bereits wartenden Schüler für ihn empfängt. Der Schüler will sich von ihm beraten lassen, da er nicht so recht weiß, was er studieren will. Mephisto tritt dem Schüler verkleidet als Faust entgegen, macht jede Wissenschaft lächerlich und führt dadurch den Schüler in die Irre statt ihm zu helfen. Als der Schüler wieder gegangen ist, betritt Faust den Raum erneut und sie beschließen sich endlich auf den Weg zu machen.

Analyse Studierzimmer 1 & 2 Die Szenen Studierzimmer 1 und 2 enthalten viele Symbole, Leitmotive (Teil Ganzes; Wort Gefühl) und Metaphern. Verzweiflung wird von Faust oft durch Fragen zum Ausdruck gebracht und seine Überlegenheit durch Spott und Ironie. Ausrufe werden häufig zur Verstärkung einer Aussage oder zur Darstellung von Leidenschaft verwendet. Die Grundstimmung Fausts in Studierzimmer 1 ist entspannt, zufrieden und ruhig, sie wird lediglich einige Male durch das Bellen und Knurren des Pudels gestört, welcher während Fausts Bibelübersetzung fast schon panisch reagiert. An dieser Stelle kommt der erste Teil des Leitmotivs von Wort Gefühl das erste Mal zur Geltung, denn wie bereits in seinem Gespräch mit Wagner zuvor, macht Faust kein Geheimnis aus seiner Verachtung für das Wort. Faust Versuch, im Johannes Evangelium Offenbarung zu finden, ist zum Scheitern verurteilt. Er Interpretiert den Originaltext zunächst als „Am Anfang war das Wort“, er kann sich damit allerdings nicht zufrieden geben, da er generell dem Wort nicht so viel Macht zugesteht. Auch die Begriffe „Sinn“ und „Kraft“ stellen ihn nicht zufrieden. Erst der Begriff der „Tat“ kann ihn zufrieden stellen. Man kann diesen Vorgang auch als innere Entwicklung Fausts sehen. Er wird vom Wortgelehrten zu einem Mann der Tat. Der zweite Teil des oben genannten Leitmotivs von Wort Gefühl ist das Gefühl, dieses kommt allerdings erst in der Gretchentragödie ins Spiel.

Die Szene Studierzimmer 1 erfüllt mehrere Funktionen. Eine Funktion dieser Szene ist, dass nach der Verwandlung durch Faust eine Charakterisierung Mephistos durch ihn selbst stattfindet. Hierbei kommt ein weiteres Leitmotiv hinzu. Das Leitmotiv von Teil Ganzes ist wichtiger Bestandteil von Mephistos Charakterisierung (Zeilen 1335 f.). Außerdem dient die Szene Studierzimmer 1 zur Vorbereitung des Pakts. Durch die Gefangenschaft Mephistos, verursacht durch die Regeln und Gesetze der Geister, ist Faust zum aktuellen Zeitpunkt jedoch noch zu überlegen und eine Flucht ist für Mephisto nur durch eine Verzauberung Fausts möglich. Der Pakt wird noch nicht abgeschlossen. In dieser Szene findet mit der Begegnung Fausts und Mephistos, der Prozess des Abschluss der Gelehrtentragödie statt, welcher in Studierzimmer 2 vollständig abgeschlossen wird und mit Fausts Erwachen beginnt gleichzeitig eine Vorbereitung der Gretchenhandlung. In Studierzimmer 2 ändert sich Fausts Stimmung erneut zum Negativen. Faust wirkt genervt und unglücklich mit nahezu depressiven Zügen. Er legt fast schon eine Einstellung an den Tag, als habe er nichts mehr zu verlieren und einen inneren Tiefpunkt erreicht, so schließt er schließlich mit Mephisto den Pakt. Im Anschluss verschwindet Faust vorerst aus der Szene und der Schüler tritt auf. In der Schülerszene stellt Mephisto die verschiedenen Fachrichtungen, die auch Faust studiert hat, satirisch dar und zieht somit auch Fausts Streben nach der Wahrheit ins Lächerliche. Häufig benutzt er dabei Vergleiche und Metaphern, um seine Ausführungen zu verdeutlichen. Auch der Teil des Wortes des Leitmotivs Wort Gefühl kommt wieder zur Geltung, da Mephisto sich im Gespräch mit dem Schüler ebenfalls verächtlich über das Wort äußert. Während er den Schüler darauf hinweist, das er nach dem Studieren erkennen wird, dass der Professor auch nichts anderes sagt, als was in den Büchern steht. Als Faust wieder auftritt, ist er weiterhin äußerst pessimistisch gestimmt, während Mephisto ihm zum Beginn seines neuen Lebensabschnitts gratuliert....