Zusammenfassung - Wissenschaftstheoretische Zugänge ZurBildungswissenschaft, 33041 PDF

Title Zusammenfassung - Wissenschaftstheoretische Zugänge ZurBildungswissenschaft, 33041
Course Bildung - Erziehung - Sozialisation
Institution FernUniversität in Hagen
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Wissenschaftstheoretische Zugänge zur
Bildungswissenschaft, 33041...


Description

Zusammenfassung Kurs 33041 Wissenschaftstheoretische Zugänge zur Bildungswissenschaft 1.

2.

Wilhelm Dilthey (1833-1911)



Entwickelte die geisteswissenschaftliche Pädagogik (GP) als Gegenentwurf zur Naturwissenschaft



Unterscheidung zur Naturwissenschaft, Natur erklären wir, das Seelenleben verstehen wir.



Lebensphilosophie bestand in der doppelten Verbindung von Leben und Philosophie Philosophie beeinflusst das Leben und das Leben stellt fragen an die Philosophie



Verstehen von Werken durch einfühlen in den Erschaffer, Erschließung von Bedeutungen aus wahrnehmbaren Zeichen (Texte, Bilder etc.)

Objektivationen Produkte des Menschlichen Geistes mittels denen man den Sinn und die Bedeutung menschlicher Handlungen verstehen kann. Sie sind Ausdruck Menschlichen Denkens wie zum Beispiel: Bücher, Bilder, Gespräche, Software

3.

Geisteswissenschaftliche Pädagogik (GP) Die GP versucht uns die Erziehung und Bildung verständlich zu machen. Dazu benutzt sie die Methode der Hermeneutik. Grundsätzlich besteht sie aus 3 Grundannahmen:  Im Verhältnis von Theorie und Praxis hat die Praxis Priorität  Lehrpläne als Objektivationen menschlichen Geistes  Relative Eigenständigkeit der Pädagogik

Inhaltliche Grundfragen der GP sind unter anderem die Beziehung zwischen Bildung und pädagogischer Praxis im Zusammenspiel mit Institutionen und Individuen sowie auch das Verhältnis zwischen Ausbilder und Auszubildendem.

4.

Das Konzept der Hermeneutik Die Hermeneutik ist eine Methode zum verstehen von Geisteswissenschaften. Sie erklärt die Bedeutung und den Sinn von Objektivationen. Das Vorgehen in der Hermeneutik wird auch als Hermeneutische Spirale bezeichnet und geht von einem Grundverständnis des Menschen aus. Das heißt das bisherige Wissen und Erfahrungen beeinflussen immer das Verständnis des Textes. Dieses Wissen wird als hermeneutisches Vorverständnis bezeichnet und beschreibt den ersten Schritt des Verstehens. In der weiteren intensiven Beschäftigung mit dem Text wird das bisherige Vorverständnis überprüft und korrigiert. Das Vorverständnis und der Sinn ergeben zusammen eine klarere Struktur und bilden nun das sachgemäße Verständnis. Dieser Prozess wiederholt sich immer weiter da das nun gewonnene Wissen wieder nur als hermeneutisches Vorverständnis zu werten ist. Daher die Bezeichnung der hermeneutischen Spirale welche immer weiter geht, der Prozess des Verstehens ist also nicht abschließbar.

Parallel zu dieser Spirale gibt es einen zweiten hermeneutischen Zirkel welcher das Verhältnis zwischen Text als ganzem und einzelnen Textteilen (Wörtern) aufzeigt und uns somit besser den allgemeinen Sinn verstehen lässt.

Allerdings bieten uns diese Zwei Methoden nur eine Annäherung an den Sinn und die Bedeutung einer Objektivation. Niemals wird eine Deckungsgleichheit mit dem Autor oder Maler erreicht werden. Die Hermeneutik verringert nur den Abstand welcher als hermeneutische Differenz bezeichnet wird. Hermeneutische Differenz Für Dilthey ist diese Differenz durch die Einfühlung also durch das Hineinversetzten in den Erschaffenden und das Nachbilden des Prozesses überwindbar. Für Gadamer ist die Hermeneutik kein Verfahren für das Verstehen sondern die Voraussetzung für verstehen, daher kann bei ihm die Differenz nie überwunden werden. Die Differenz ist aber grundsätzlich von Nöten um Interpretation und Reflektion zu ermöglichen.

5. Wissenschaftliche Grundannahmen in der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik Es   

bestehen 3 Grundannahmen in der GP: Im Verhältnis von Theorie und Praxis hat die Praxis Priorität Lehrpläne als Objektivationen menschlichen Geistes Relative Eigenständigkeit der Pädagogik

Im Verhältnis von Theorie und Praxis hat die Praxis Priorität Geisteswissenschaftliche Phänomene bestehen schon immer und müssen nicht erfunden sondern nur beschrieben werden, da wir Menschen sie tagtäglich benutzen. Die Theorie wird also aus der Praxis gewonnen ==> Primat der Praxis Erich Weniger beschreibt die Bildung von Theorien in 3 verschiedenen Graden: Theorie 1. Grades (implizite Annahme): Unbewusste Bestrebungen hinter der Handlung; Anschauung bzw. Voreinstellung oder verinnerlichte Erziehungsvorstellungen, (Alltagstheorien) z.B.: Sie haben keine Stifte mitgenommen, denn da waren immer Stifte vorhanden Theorie 2. Grades (Handlungswissen): Aus mehrfach erlebten gefilterten Grundsätze; Erfahrungssätze, Lebensregeln, Vorgaben wie Lehrpläne z.B.: Egal ob dort Stifte vorhanden sind oder nicht, Sie nehmen immer Stifte mit.

Theorie 3. Grades (Wissenschaftliche Theorie): Theorie des Theoretikers; Klärung und Prüfung der Theorien 1 und 2 grades in der Praxis, Lösung von Fragen aus dem 1 und 2 Grad z.B.: Sie planen das Seminar ausführlich, erstellen eine Checkliste und eruieren welche Lösungen es gibt, damit Stifte am Tagungsort sind.

Lehrpläne als Objektivationen Diese Annahme ergibt sich aus der Aufgabe der Hermeneutik. Da das verstehen nicht von außen an uns herangetragen werden kann muss es aus der Deutung und Interpretation des Lebens selbst geschehen. Die Bildungswirklichkeit ist ein historisch gewachsenes Konstrukt aus Fakten und Ereignissen kann also nur aus sich heraus verstanden werden. So können also auch alle entstanden Objektivationen welche aus der Pädagogik stammen also zum Beispiel Theorien, Software, Bücher eben nur mit Hilfe der Hermeneutik Interpretiert werden. Die Hermeneutik ist also in der GP die einzige Methode zur Deutung. Relative Eigenständigkeit der Pädagogik Pädagogik ist eine autonome Wissenschaft und grenzt sich von Philosophie, Psychologie, Geschichte etc. ab. Der Pädagoge wird zum Anwalt von Kindern und Jugendlichen.

Diese „Anwalt“ Funktion ist aber stets abhängig von gesellschaftlichen Strukturen.

6. Kritik an der der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik

Kritik aus analytisch- empirischer Sicht. Da die GP weder genügend faktenbezogen noch erfahrungsbetont arbeitet und somit auch nicht statistisch greifbar und analysierbar ist. Der alleinige subjektive Deutungsprozess wird also bezweifelt.

Kritik kommt auch aus der gesellschaftskritischen Sicht da der GP eine soziologische Analyse fehle, Die GP blendet demnach Traditionen und Machtverhältnisse einfach aus. Es gehe nicht ums einfühlen und interpretieren von Dingen sondern darum sie zu verändern....


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