Zusammenfassung - Zsm PDF

Title Zusammenfassung - Zsm
Course Einführung in die BWL
Institution Universität Hamburg
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SPORTGESCHICHTE Einführung Sinn und Nutzen von Sportgeschichte – Gesellschaftlich wandelndes Phänomen (=Sport) – Kenntnisse des eigenen Fachs ist elementar – Wissen erweitern – Ermöglichen von Erkennen von Traditionen und deren Einordnung – Verständnis für sozioökonomische und kulturelle Bedingtheit des Sports – Sport mit aufklärender, kritischer Funktion Prinzipien des Sports (nach Allen Guttmann) – Weltlichkeit (Gegenteil von religiös) – Gleichheit: Bei Vorbereitung (gemeinsames Training), Zulassung (gleiche Regeln für alle) und im Wettkampf (Chancengleichheit) – Spezialisierung (z.B. Spielsysteme im Fußball bei denen jeder Spieler seinen Platz im Team hat; in der Leichtathletik vom Mehrkämpfer zum Spezialisten) – Rationalisierung (Einführen von Regeln) – Quantifizierung (Messen und Zählen sportlicher Leistungen) – Suche nach Rekorden: Basiert auf Quantifizierung, Suche nach absoluter Bestleistung (Vergleich von lebenden mit bereits gestorbenen Sportlern)

Englischer Sport – Deutsches Turnen Leibesübungen bei den Philanthropen – Allgemein – Pädagogische Reformbewegung in der zweiten Hälfte des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts – Philantrophinen – Schulen, an denen Körperübungen und andere Fächer unterrichtet wurden – Ziel – Idealbild = harmonisch ausgebildeter Mensch, der tatkräftig, selbstbewusst, geistig und körperlich gleichermaßen erzogen ist – Pädagogische Prinzipien – Alterstufenspezifik und Individualität des Kindes – Anschaulichkeit des Unterrichts – Spielerische Elemente – Erziehung zum selbstständigen Denken – Verbot der körperlichen Züchtigung – Orientiert an Lebenspraxis – Johann Christoph Friedrich GutsMuth – Allgemein – Ab 1786 am Salzmannschen Philanthropinum in Schnepfenthal – Schuf das erste Modell einer theoretisch fundierten, methodisch durchdachten und praktisch bewährten schulischen Körpererziehung (Praktiker, Methodiker, Theoretiker) – Neuzeitliche Körpererziehung als untrennbaren Bestandteil der Gesamterziehung – Ihm ging es um Aufklärung (Weltbürger) – Ziele – Individuelle Vervollkommnung – Gesundheit – Geschicklichkeit – Wehrertüchtigung (später)







„Vollkommenheit des Körpers“ (Ziel: Harmonie von Körper und Geist) – Dauer – Kraft (intensiv, extensiv, Sinneskraft) – Gewandtheit – Schönheit Inhalte – Werfen – Springen – Laufen – Gerät- und Geschicklichkeitsübungen – Schwimmen – Spiele Werke – Gymnastik für die Jugend, 1793 – Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und des Geistes, 1796 – Kleines Lehrbuch der Schwimmkunst, 1798 – Turnbuch für die Söhne des Vaterlands, 1817

Entstehung und Entwicklung des deutschen Turnens – Friedrich Ludwig Jahn – Allgemein – Ab 1810 an der Plamannschen Erziehungsanstalt in Berlin – Initiator der deutschen Turnbewegung – 1807 traf er GutsMuth (bekam Impulse für das Turnen in Deutschland) – Einführen von Reck und Barren (alle anderen gab es schon vorher) – Ihm ging es um völkischen Nationalismus – Ziele – Nationalerziehung – Zunächst: Politische Einigung Deutschlands (unter preußischer Führung) – Feinde: Franzosen und deutsche Fürsten, die gegen Freiheit des dt. Volkes waren – Jahn war für ein Großdeutschland und gegen Kleinstaaterei – Später: Freiheit des deutschen Volkes (Verfassung) – Später: Befreiung von der französischen Besatzung (Napoleon) – Wehrertüchtigung der deutschen Jugend – Inhalte – Laufen – Fechten – Voltigieren – Klettern – Gerätübungen – Turnspiele – Hauptwerke – Deutsches Volksthum, 1810 – Die Deutsche Turnkunst zur Einrichtung der Turnplätze, 1816 – Entwicklung des Turnens – 1811: Eröffnung des Turnplatzes auf der Hasenheide (Geräte nach dem Vorbild von GutsMuth) Duzen, Stand sollte nicht erkenntlich gemacht werden – 1813: Freiheitskriege (Jahn stellt 3. Batallion des Lützowschen Freikorps auf) – 1817: Mehr als 100 Turnplätze – 1817: Wartburgfest (Verbrennung von reaktionären Symbolen und Büchern)













Politisierung des Turnens – 1818: Gründung der allgemeinen Deutschen Burschenschaft in Jena (entstand aus Turnen, war politisch aktiv) – 1819: Ermordung des Schriftstellers Kotzebue durch den Turner und Burschenschaftler Karl Sand – 1819: Karlsbader Verbots- und Beobachtungsbeschlüsse (Jahn wurde verhaftet) – 1920: „Turnsperre“ unter politischer Zielsetzung in Preußen Weiterentwicklung der Turnbewegung – ab 1820: Beginn des Frauenturnens – 1830: Julirevolution in Frankreich (Verschärfung der Karlsbader Beschlüsse im Deutschen Bund) – 1842: Aufhebung der Turnsperre in Preußen durch Friedrich Wilhelm IV – 1843: Einführung als Schulfach für Knaben Spaltung der Turnbewegung – 1848 April (1848er Revolution): Gründung des Deutschen Turnerbundes (eher unpolitisch) – 1848 Juli: Gründung des Demokratischen Turnerbundes (deutliche politische Orientierung) Nach dem Scheitern der Revolution – Zahlreiche Turner emigrieren in die USA und nach England – Auflösung der Turnverbände – Gründung staatlicher Turnanstalten – Ausbau des Schulturnens unter wehrpolitischer Zielsetzung Von der Opposition zur Akklamation – 1860: 1. dt. Turnfest mit 970 Turnern aus 100 Vereinen in Coburg – Führungsspitze national-liberales Bürgertum: unpolitische Tendenz – 1868: Gründung der deutschen Turnerschaft (DT) – 1861-1871: Reichseinigung durch Bismarck (erfüllt alle Forderungen, die Jahn aufgestellt hatte) – 1872: 4. Turnfest in Bonn (regierungskonformer „Hurra-Patriotimus) – Beginn des Ausschlusses „sozialistischer“ Turner Elemente des Turnens – Nationalbewegung – Politische Bewegung (Parteienersatz) – Wehrertüchtigung – Aber auch: geliebte und beliebte körperbildende Freizeitbeschäftigung

Anfänge und Entwicklung des modernen Sports und die Auswirkungen auf das deutsche Kaiserreich – Entwicklung des Fußballs – 1846: Erste geschriebene Regel des Fußballspiels durch Dr. Thomas Arnold in Rugby (Verbot eisenbeschlagene Schuhe zu tragen, Verbot des Festhaltens und des Tretens mit den Fersen) – 1863: Gründung der Football Association – 1888: 300000-500000 Spieler in der English Football League (zum Vergleich: DFB 1912 82300 Spieler, davon ¼ Schüle r) – Seit 1900: Olympische Sportart – 1904: Gründung der FIFA – Gründe für die Entstehung des modernen Sports in England – Historische Insellage bedingt Sonderentwicklungen (frühe Parlamentisierung, Zivilisationsschub) – Protestantisch-calvinistische Leistungsethik (Weber) – Britische Wettleidenschaft (bereits vor Industrialisierung) – Industrialisierung kein Grund für die Entstehung sondern nur Grund für die Verbreitung (Verkehr, Medien, Arbeitszeitbegrenzung) – Früh entstehendes Bürgertum mit einem anderen Verhältnis zum Adel (Primogenitur, Sickereffekt) – Duellverbot



– Freier Samstagnachmittag ab 1979 bietet auch Angestellten Sportmöglichkeiten Sportkritik der Turner (Kern der Duiskussion: Sittlicher und erzieherischer Wert bzw. Unwert des Sports) – Spezialisierung, Rationalisierung (nach Guttmann: Einführen von Regeln, da beim Boxen eindeutiges Ergebnis erwünscht) – Individualismus, Liberalismus – Sport als Fremdkörper – Vordergründigkeit des Sports – Sportlicher Materialismus – Exklusivität der Sport treibenden Oberschicht – Das sportliche Leistungsprinzip – Das sportliche Konkurrenzprinzip

Die Anfänge und Entwicklung des modernen Sports Die Olympischen Spiele der Antike – Antike olympische Spiele – 776 v.Chr.: Erstmals erwähnt – Fanden alle 4 Jahre in Olympia statt (nach Ablauf einer Olympiade) – Spiele zu Ehren des Zeus (keine Weltlichkeit in der Antike; Spiele immer zu Ehren von Göttern) – Wichtigster Teilwettkampf der panhellenischen Spiele (Korinth, Delphi, Nemea) – Bedeutung – Entwickelten sich zu einem wichtigen kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Ereignis in der griechischen Antike – Hatten mehr als 1000 Jahre Bestand – Instrumentalisierung und Untergang – Verlegt und verschoben durch römische Kaiser – Letzte offizielle Austragung 393 n.Chr. – Verbot im Zuge der Christianisierung – Dennoch Austragung bis in 6. Jhrdt. Die Wiedereinsetzung der Olympischen Spiele der Neuzeit – Der kulturell-historische Hintergrund – 1766: Lokalisierung des Zeus-Tempels in Olympia (Richard Chandler) – 1820-29: Griechischer Befreiungskampf – 1829: Beginn Grabungsgeschichte (Abel Blouet entdeckt Skulpturen des Zeus-Tempels) – 1833-1862: Otto von Bayern griechischer König – 1852: Vortrag Ernst Curtius (in der Berliner Singakademie vor König Friedrich Wilhelm IV) – Beginn 17. Jhrdt.: Englische „Cotswold Games“ – 1859: Erste nationale olympische Spiele in Griechenland – 1875: Beginn der Ausgrabungen in Olympia – Der Begründer der Olympischen Spiele der Neuzeit: Pierre de Coubertin – Begeistert von angelsächsischer Sporterziehung – Engagierte in der Friedensbewegung – Sportlich aktiver Intellektueller – Nach verlorenem Krieg 1870/71 sollte sportliche Erziehung der Jugend neue Impulse bekommen – Coubertin engagierte sich beim Aufbau von Schülersportvereinen – 1880: Gymnastik als Pflichtfach in Frankreich für Jungen – Erfinder des modernen 5-Kampfes

– Der Olympische Kongress 1894 – Coubertin und einflussreiche Herren und Vertreter verschiedener Sportarten – Thema: Diskussion des Amateurproblems – Hintergrund: Steigende Zahl internationaler Wettkämpfe, Unklarheit über einheitlich gültige Regeln und Teilnahmebedingungen

– Ergebnisse 1894 – Periodik von 4 Jahren – Moderner Charakter der Wettbewerbe – Einsetzung eines olympischen Komitees – Grundsätzliche Gleichstellung aller Sportarten – Aufnahme athletischer Sportarten, nautischer Sportarten, Kampf-, Winter-, Pferdesport,







Turnen, Radfahren, Rasenspiele, … – Aufforderung zur Teilnahme an die Sportverbände aller Staaten – Vorherige nationale Ausscheidungen zur Ermittlung der Besten gefordert – Professionelle sind ausgeschlossen – IOC überwacht Amateurstatus, erhält Recht zum Ausschluss – Gründung des IOC nach Idee Coubertin: von allen Mitgliedern wird voll Unabhängigkeit verlangt, Vervollständigung durch Zuwahl (Kooptation) – Der Grieche Bikelas wird erster Präsident Der Olympismus – Olympischer Sport im engsten Zusammenhang mit modernen Welt – Leitgedanken: Internationalismus, Demokratie – Umsetzung des Fair-Plays und des Friedens in der Welt Probleme – Finanzierung – Stadion – Internationale Beteiligung Athen 1996 – Erste Olympische Spiele

Die Entwicklung der Olympischen Spiele bis zum 1. Weltkrieg – Paris 1900 – Unglückliche Verbindung mit Weltausstellung, Olympische Spiele nur nebensächlich – Keine Eröffnungs-/Schlussfeier – Wettkämpfe für Amateure und Profis/Vermischung von sportlichen und „Jahrmarkts“Wettkämpfen – Teilnehmer teils verärgert – Rückschlag für olympische Bewegung – St. Louis 1904 – Wieder Weltausstellung – Geringe europäische Beteiligung – Rassistisch/kolonialistisch geprägt – Einführung von Goldmedaillen – Erster Start von schwarzen Südafrikanern – Erneuter Rückschlag – Athen 1906 – 10. Jahrestag – Angelehnt an erste Spiele in Athen – Erstmals Einmarsch getrennt nach Nationen und Hisse der Flagge bei Siegerehrung

– Trennung in Wettkämpfe und Rahmenprogramm – Starke deutsche Beteiligung – Durchbruch! – Stockholm 1912 – Sportbegeistertes Königshaus – Erstmals elektronische Zeitmessung und Zielfotografie – Erstmals alle 5 Kontinente vertreten – 1914 IOC Kongress in Paris und Reims – Vergabe der Spiele nach Berlin 1916 bestätigt – Coubertin stellt olympische Flagge vor – Ausbruch 1. Weltkrieg – Coubertin siedelt in Schweiz, errichtet IOC Zentrale in Lausanne

Turnen, Sport und Leibesübungen in der Zeit der Weimarer Republik Gesellschaftliche Rahmenbedingungen – Weimarer Republik (entstehen der meisten Spiele, Sportstätten, Vereine etc.) – 1918/19: Ende 1. Weltkrieg (Novemberrevolution), Versailler Vertrag und Gründung der Weimarer Republik (Ende Kaiserreich) – 1929-23: krisenhafter Beginn (Putschversuche z.B. Hitler, politische Morde, Inflation, Ruhrbesetzung) – 1924-29: Stabilisierung der Republik, „Goldene Zwanziger“, Währungsreform – 1930-33: Weltwirtschaftskrise und Ende der Republik Turnen, Sport und Leibesübungen in der Weimarer Republik – Der Aufschwung der Leibesübungen in Zahlen – 1870: 128000 Mitglieder – 1926: 4904200 Mitglieder – Gründe für den Boom der Leibesübungen – Einführung des 8-Stunden Tages – Wegfall überholter Konventionen und Beschränkungen des Kaiserreichs (Badekultur lebt auf, Bademode für Frauen) – Sportliche Erfahrung der Frontsoldaten (Fußball lebt auf) – Organisationsgeschichte – Deutscher Reichsausschuss für Leibesübungen (DRA): gegründet 1917, hervorgegangen aus dem deutschen Rechtsausschuss für Olympische Spiele (DRAfOS) um daran teilzunehmen – Sportfachverbände (DFB, DTB, etc.) – Die Deutsche Turnerschaft (DT): gegründet 1868, betonte nationale kaisertreue Tradition, sah sich als nationaler Dachverband für Leibesübungen (gegen das Fachverbandsprinzip des DRA) – Konfessionelle Verbände (Eichenkreuz, Makkabi, etc.) – Zentralkomission für Arbeitsport und Körperpflege: Arbeiter-Turn- und Sportverbände – Turnen vs. Sport – Zusammenarbeit (Turnen und Arbeitersport) bspw. Im Rahmen der Diskussion um ein Reichsspielplatzgesetz (Gesetz, wie viel Sportplätze etc. eine Kommune pro Kopf Einwohner zur Verfügung stellen muss) – DT wird Mitglied im DRA – Vorbehalte gegenüber den Sport von Seiten der Turnerschaft werden betont – 1922-30: „Reinliche“ Scheidung – 1924: Wiederaufnahme des deutschen Sports in die internationale Sportgemeinschaft (Kritik der DT am Sportverkehr mit „Feindstaaten“)

– 1925: Austritt der DT aus dem DRA nach Konflikt um das Jugendsportabzeichen – Vor- und Nachteile der „Zersplitterung“ – Turn- und Sportverbände verwickeln sich in teilweise ideologische „Grabenkämpfe“ (permanenter Kampf um Mitglieder) – Treten gegenüber der Politik nicht geschlossen auf – Aber: Der Kamp um die Mitglieder schafft attraktive Angebote – Kennzeichen des „Weimarer Sports“ – Massenbewegung trotz wirtschaftlicher Krise – Wehrpflichtersatz (Pflichtsportanforderung der Deutschen Studentenschaft – setzt sich nicht durch) – Durchsetzung des Frauensports: Beteiligung an internationalen Wettkämpfen – Innovationen (vor allem neue Spiele): Handball als Erfindung von Frauen – „Fußball für Frauen“ – Wissenschaftliche Fundierung : an Unis (Trockenschwimmapparat, Übungen für Säuglinge) – Kommerzialisierung (Sport als Wirtschaftsfaktor): Werbung für Bademode, Sonnenöle etc. – Weltanschauliche und organisatorische Zersplitterung (Arbeiter und Sport) – Fortsetzung des Kampfes zwischen Turnen und Sport – Universitäre Sportlehrerausbildung seit 1925 (1. Lehrstuhl in Leipzig) – Wiederaufnahme in die olympische Bewegung Olympische Bewegung in der Zwischenkriegszeit – Das Deutsche Reich wird zu den olympischen Spielen in Antwerpen (1920) und Paris (1924) nicht eingeladen – Teilnahme in Amsterdam (1928) und Los Angeles (1932) – 1931: Vergabe der Spiele 1936 nach Berlin und Garmisch-Patenkirchen – Erstmals separate Winterspiele 1932 in Lake Placid Klausurrelevant - Gründe für die rasante Entwicklung von Turnen und Sport in der Weimarer Zeit - Darstellung der Weimarer Turn- und Sportorganisationen - Charakterisierung der Weimarer Leibesübungen - Deutschland und die olympische Bewegung in der Zwischenkriegszeit

Die Arbeiter-Turn- und Sportbewegung in Deutschland Gründe für die Entstehung – Gesellschaftliche Rahmenbedingungen im 19. Jhrdt. – Industrialisierung (Arbeiterzahl steigt stark an) – Proletarisierung (Industriearbeiterschaft) – Urbanisierung (städtische Arbeiter) – Bevölkerungsentwicklung im Deutschen Kaiserreich (innerhalb von 1800-1900 von 25 Mio. auf 56 Mio.) – Spaltung der Turnbewegung – 1848 April: Gründung des deutschen Turnerbunds (eher unpolitisch) – 1848 Juli: Gründung des demokratischen Turnerbundes (deutliche politische Orientierung) – Von Der Opposition zu Akklamation (siehe vorher) – Zergliederungstendenzen innerhalb der Turnbewegung – Zunehmende soziale Ausdifferenzierung der Vereine innerhalb der DT: Bürgertum – Mittelstand Arbeiter – Zunehmende Diskriminierung von Sozialisten und Arbeiterturnen – Ab 1860: Gründung von Turnabteilungen in Arbeiter-Bildungsvereinen – 1889: Abspaltung des Österreichischen Turnerbundes weil DT keinen Arierparagrafen verabschieden wollte – Die politischen Rahmenbedingungen und ihre Rahmenbedingungen

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1878: Absage des geplanten Breslauer Turnfestes (weil Revolution gefürchtet wurde) 1878: Verabschiedung der so genannten Sozialistengesetze (Arbeiterorganisation wird quasi lahmgelegt, entspricht Parteiverbot) – Die Mehrheit der Turnerschaft (akklamatorisch gesinnt) begrüßte Verabschiedung und wendete sie eifrig an (Sozialdemokraten werden ausgeschlossen) – Auswirkung der Sozialistengesetze – Ausschließen von Sozialdemokraten aus den Vereinen – Die Arbeiter-Turn-Bewegung 1878-93 – Tarnung in Arbiter-Fortbildungsvereinen oder „anonyme“ Mitgliedschaft in der DT – 1890: Aufhebung der Sozialistengesetze führt zu: Austritt von Arbeitern aus der DT (werden freie Vereine) – Gründung von Arbeiter-Turn-Vereinen – 1892: Aufruf zur Gründung eines Märkischen Arbeiter-Turnerbundes – 1892: Gründung des Märkischen Arbeiter-Turnerbundes: vorbereitende Beschlüsse zur Gründung eines Freien Arbeiter-Turnerbundes Deutschlands – 1893: Gründung des Freien Arbeiter-Turnerbundes Deutschlands (ATBD) in Gera – Die Exklusivität des Sports – Gründe für die Entstehung einer eigenständigen Arbeiter-Turn-und Sportbewegung im Kaiserreich – Politische Ausgrenzung durch die national gesinnte Deutsche Turnerschaft (politisch) – Soziale Ausgrenzung durch die exklusiven Sportvereine/-klubs (privat) Die organisatorische Entwicklung: vom ATB zum ATSB – Entwicklung bis zum 1. Weltkrieg – 1897: Nach Aufnahme des Österreichischen Turnkreises Umbenennung in Arbeiter-Turnerbund (ATB) – 1899: Bundesgruß wird „Frei Heil“ – 1907: Neues Zeichen der Arbeiterturner wird ein Symbol aus den Anfangsbuchstaben „Frisch, Frei, Stark, Treu“ (von „Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei“) – 1911: Zeitschrift „Moderne Körperkultur“ erscheint – 1914: Gründung Zentralkomission für (Arbeiter-)Sport und Körperpflege (ZK) – Arbeiterathletenbund – Arbeiter-Turner-Bund (ATB) – Arbeiter-Radfahrerbund „Solidarität“ (existieren noch heute) – Arbeitersegler – Naturfreunde (existieren noch heute) – Arbeiterschwimmer – Arbeiter-Samariterbund – Arbeiter-Angler – Arbeiter-Kegler – Arbeiter-Ruderer – Mentale und ideologische Gründe für den Aufschwung des Arbeitersports und die weitere organisatorische Trennung des deutschen Sports in der Weimarer Republik – Öffnung gegenüber dem Sport – Weiter bestehender Gegensatz zwischen der „nationalen“ (immer noch kaisertreuen) DT und den schwarz-weiß-roten Sportverbänden – Nachwirkung der Gegensätze im Krieg zwischen Arbeiterschaft und nationaler Turnerschaft (z.B. Gründung Deutsche Turnzeitung) – Unterschiedliche Milieus und Mentalitäten – Der Arbeiterssport in der Weimarer Zeit – 1919: Umbenennung in Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATSB)

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1922: 1. Bundesfest in Leipzig mit mehr als 100000 Besuchern aus 11 Ländern 1923: 1. nationale Arbeiter-Fußballmeisterschaften 1923: 1. Bundesmeisterschaften des ATSB in der LA, Turnen, Schwimmen 1. Arbeiterolympiade in Frankfurt a. Main (Gegenveranstaltung zu den olympischen Spielen) Der Arbeitersport in der Weimarer Zeit – 1926: Eröffnung der Bundesschule des ATSB in Leipzig – 1926: Deutsch-Russisches Sportabkommen, Beginn der „Russen-Spiele“ – 1927: „Die Bundesgenossin“ erscheint – 1929: 2. (nationales) Arbeiter-Turn-und Sportfest in Nürnberg – 1931: 2. Arbeiterolympiade in Wien

Merkmale des Arbeitersports – Der Arbeitersport als politische Bewegung – Die Sportauffassung des Arbeitersports – Begrenzung von Renndistanzen: bspw. Im Radsport, Halbmarathon (man musste danach noch arbeiten können) – Förderung von Fair-Play und Gesundheitsorientierung (gesund leben ohne Nikotin, Alkohol): Verletztenregel im Fußball (z.B. Torwartschutz im Torraum) – Gemeinschaftsorientierung und Vermeidung von Starrummel (v.a. Im Fußball keine einzelnen hervorheben) – Andere Festkultur – Befreiung der Frau (bezüglich Rechte, Kleidung etc.; Freikörperkultur mit viel Luft und Sonne am Körper) – Erziehungsgrundsätze des ATSB – Dieselben Rechte für beide Geschlechter – Muss der Schaff...


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