Allgemeine Psychologie 1 Bewusstsein PDF

Title Allgemeine Psychologie 1 Bewusstsein
Course Allgemeine Psychologie I
Institution Universität Hildesheim
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Zusammenfassung der Inhalte aus der Prüfungsliteratur "Cognitive Psychology" von Eysenck zum Kapitel "Bewusstsein"...


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Allgemeine Psychologie 1 – Bewusstsein 1. Definitionen von Bewusstsein 1.1. Colman (2001): geistiger Wachzustand des Menschen, gekennzeichnet durch die Erfahrung von Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühlen, Bewusstsein für die Außenwelt 1.2. Toroni und Koch (2008): wichtigste Eigenschaft des Bewusstseins ist, dass es sehr informativ ist > riesige Anzahl von alternativen Erfahrungen wird ausgeschlossen 1.3. Pinker (1998): drei Aspekte müssen betrachtet werden a) Empfindung: subjektive Erfahrung, die nur für das Individuum zugänglich ist b) Zugang zu Informationen: Fähigkeit, den Inhalt unserer subjektiven Erfahrung zu berichten, ohne den Prozess, der diese Erfahrung ermöglicht, zu berichten c) Selbsterkenntnis 2. Empfindungen und die Ursprünge unserer subjektiven Erfahrungen - Schwerwiegendstes Problem der Bewusstseinsforschung („hartes Problem“) - Auch, wenn wir die Leistung aller kognitiven und Verhaltensfunktionen in der Umgebung der Erfahrung erklärten, bliebe die Frage: Warum ist die Leistung dieser Funktionen von der Erfahrung begleitet? - Einfachere Probleme sind die Fähigkeiten („Zugang zu Informationen“ nach Pinker) 3. Funktionen von Bewusstsein 3.1. Nach Humphrey: Hauptfunktion sozial - bewusste Wahrnehmung von sich selbst, um andere zu verstehen - Sinnesorgan/inneres Auge, dessen Sichtfeld nach innen gerichtet ist 3.2. Nach Baars (1988): - 18 Funktionen wie z.B. Adaption, Lernen, motorisches System anstoßen 3.3. Annahme, dass die Hauptfunktion die Kontrolle unserer Handlungen ist - Wir gehen davon aus, dass bewusste Gedanken unsere Handlungen steuern beruhend auf den Prinzipien von Priorität (wenn ein Gedanke kurz vor einer Handlung im Bewusstsein auftaucht), Konsistenz (Gedanke konsistent mit Handlung) und Exklusivität (Gedanke nicht begleitet von alternativen Gründen für die Handlung) > erleben wir einen bewussten Willen - Falsch anzunehmen, dass bewusst Intentionen unsere Handlungen bedingen - Illusion des freien Willens  Zahlreiche Studien, die zeigen, dass nicht die bewusste Intention die Handlung ausgelöst hat, sondern z.B. andere Konförderierte (Wegner und Wheatle, 1999) oder Bereitschaftspotenzial schon vorher vorhanden war oder in fMRT-Studien (Soon et al., 2008) VL schon vorhersagen konnten, wofür sich die Personen entscheiden würden > geringer Einfluss des Bewusstseins bestätigt  Zukünftige Forschung sollte auch wichtige (nicht nur triviale) Entscheidungen sowie Entscheidungen untersuchen, die über einen längeren Zeitraum andauern (Studien haben einen zu vereinfachten Blick auf intentionale Handlungen > Was, Wann, Ob?)

4. Messen von bewussten Erfahrungen - Konzentration auf visuelle Bewusstheit, da kontrolliert werden kann, was den VPN präsentiert wird und (durch die zeitliche Präsentation), ob er bewusst oder unbewusst wahrgenommen wird - Verhaltensmessung durch mündliches Berichten, Ja/Nein-Antworten oder nach-derEntscheidung-Wetten (Entscheidung, ob ein Stimulus präsentiert wurde und wie sicher sie sich sind bzw. wie viel sie darauf wetten würden) - Hauptprobleme: keine Sicherheit, dass jemand eine bewusste Erfahrung gemacht hat ohne auf die kognitiven Funktionen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Stimme zurückzugreifen (Störungen der bewussten Erfahrungen könnten z.B. auch Defiizit in den sprachlichen Fähigkeiten sein) - Neuro-Bildgebung untersucht den vegetativen Zustand (Wachzustand ohne Bewusstheit und intentionales Verhalten), Neuro-Bildgebung valider als Verhaltensmessungen - Masking = Unterdrückung der Wahrnehmung eines Stimulus durch die Präsentation eines zweiten Stimulus (der maskierende) sehr kurz danach - Rückkopplung wohl notwendig für bewusstes Wahrnehmen, reicht jedoch nicht aus - Binokulare Rivalität: jedem Auge wird gleichzeitig ein Stimulus präsentiert, VPN nehmen nur einen Stimulus auf einmal wahr, effektiver Weg um Gehirnaktivität bewusster Wahrnehmung zu messen - bewusste Wahrnehmung: visueller Cortex, präfrontale und parietale Bereiche sehr aktiv, - unbewusste Wahrnehmung: konzentriert sich auf sensorische Bereiche, mäßige Aktivierung der visuellen Gehirnareale, kann durch Aktivitätsmuster im Gehirn gut erkannt werden (z.B. Rees, 2008; Kiefer und Brendel, 2006)  bisher fast ausschließlich Untersuchungen, die die visuelle Bewusstheit betreffen 5. Theorien des Bewusstseins 5.1. Globale Arbeitsraum-Theorie (Baars und Franklin, 2003): - Metapher: unbewusste Verarbeiter im Publikum erhalten Sendungen von einem bewussten hellen Sport, die Kontrolle des Spots entspricht der selektiven Aufmerksamkeit - Ein Bruchteil der Informationen, die verarbeitet werden, werden uns bewusst - Enge Verbindung zwischen Bewusstsein und Aufmerksamkeit - Bewusste Prozesse integrieren die Informationen verschiedener spezialisierter Bereiche 5.2. Dehaene und Naccaches Theorie: - Erweiterung der Arbeitsraum Theorie - Bewusste Wahrnehmung hängt von der simultanen Aktivierung von mehreren Bereichen des Gehirns ab - Drei Hauptzustände, die auftreten können, wenn ein visueller Stimulus präsentiert wird: 1. Bewusster Zustand: viel Aktivierung in den Bereichen des visuellen Grundprozesses und in parietalem, präfrontalen und cingulären Cortex 2. Vorbewusster Zustand: ausreichende visuelle Grundverarbeitung vorhanden, um theoretisch bewusste Wahrnehmung zu ermöglichen, nicht genügend top-downAufmerksamkeit 3. Unbewusster Zustand: ungenügende visuelle Grundverarbeitung, unabhängig von der top-down-Aufmerksamkeit

 Bewusste Wahrnehmung benötigt grundlegende visuelle Verarbeitung (bottom-up) als auch Aufmerksamkeit (top-down)  Es gibt zwei Arten von nicht-bewussten Prozessen: ungenügende top-down und undgenügende bottom-up-Prozesse 6. Aufmerksamkeit und Bewusstheit - Allgemeine Annahme: Bewusstheit geht immer mit vorausgehender Aufmerksamkeit einher (laut Studien nicht immer der Fall) 6.1. Lamme (2003): - Bewusstheit kann auch Aufmerksamkeit vorhergehen (phänomentale Bewusstheit) 6.2. Block (2007): - Zugangsbewusstsein > langanhaltende Form von Bewusstheit, die von Aufmerksamkeit abhängt, kann zu einem bewussten Bericht führen 6.3. Koch und Tsuschiya (2007): - Stimmen mit Lamme überein, dass Aufmerksamkeit und Bewusstsein verschiedene Phänomene sind; beide haben unterschiedliche Funktionen - Top-down-Aufmerksamkeit: selektiert einige Aspekte des Stimulus - Bewusstsein: summiert alle Informationen, die den aktuellen Zustand des Organismus und ihrer Umwelt betreffen, entdeckt Fehler, setzt Langzeitziele, etc. 6.4. Aufmerksamkeit ohne Bewusstsein und Bewusstsein ohne Aufmerksamkeit - Bewusstsein ohne Aufmerksamkeit (z.B. Studie zur Veränderungsblindheit) - Aufmerksamkeit ohne Bewusstsein (z.B. Jians et al., 2007)  Viele Belege für beide Arbeitsraumtheorien,  Selektive Aufmerksamkeit geht der bewussten Wahrnehmung voran, diese integriert Informationen aus spezialisierten Bereichen  Viele spezialisierte Verarbeitung bleibt jedoch auch unbewusst 7. Ist Bewusstsein einheitlich? - Patient mit durchgetrenntem Carpus Callosum: ein oder zwei Bewusstseine? 7.1. Sperry (1968): - Patienten haben zwei Bewusstseine: Jede Hemisphäre hat ein eigenes, getrenntes Empfinden, wobei das linke dominanter ist - Beispiel: Patient Paul S.: diverse Unterschiede in den Aussagen beider Hemisphären 7.2. Gazzaniga (2002): - Nur ein Bewusstsein, basierend auf der linken Hemisphäre, die versucht aus allen Informationen einen Sinn zu erschließen - Viele Untersuchungen von Patienten zeigen, dass die linke Hemisphäre kognitive Aktivitäten beherbergt, die rechte die Welt beobachtet  Linke Hemisphäre dominante Rolle beim Bewusstsein...


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