Beobachtungsprotokoll zu einem christlichen Gottesdienst PDF

Title Beobachtungsprotokoll zu einem christlichen Gottesdienst
Author Lea Hensch
Course Religionsethnologie
Institution Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
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Summary

Beobachtungsprotokoll zu einem christlichen Gottesdienst
Das folgende Protokoll beinhaltet Beobachtungen, die während einem christlichen Gottesdienst festgehalten wurden
Sommersemester 2016...


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Goethe-Universität Frankfurt am Main Institut für Ethnologie Sose 2016 Proseminar: „Einführung in die Religionsethnologie“ Aufgabe: Teilnahme an einem Ritual- Beobachtungsprotokoll Dozentin: PD Dr. Ivanov Lea Hensch Matr.Nr.: 6032674 Bachelor Beobachtungsprotokoll zu einem christlichen Gottesdienst

Das folgende Protokoll beinhaltet Beobachtungen, die während einem christlichen Gottesdienst festgehalten wurden. Zu Beginn möchte ich kurz einige äußere Merkmale skizzieren, die zum einen wären, dass es mehrere Sitzreihen in der Kirche gibt und durch diese verläuft ein Gang Richtung Altar. Hinter dem Altar ist ein Jesuskreuz und links und rechts neben dem Altar brennen Kerzen. In dem Gottesdienst, welcher beobachtet wurde, waren fünf Messdiener, welche ein weißes Gewand mit rotem Kragen trugen und ein Pfarrer. In dem folgenden Protokoll verwende ich die Bezeichnung Pfarrer, Priester und Pastor, meine aber damit dieselbe Person oder Berufsgruppe. Außerdem wenn die Bezeichnung aufkommt „es wird ein Lied gesungen“, wird damit impliziert, dass alle Gläubigen mitsingen und die Lieder haben meistens eine Länge von circa 30 Sekunden bis zwei Minuten, die immer mit einer Orgel untermalt sind. Vor dem Betreten der Kirche haben die meisten Menschen ein „Kreuz“ mit Weihwasser auf ihrem Körper symbolisch gemalt. Hierzu wird erst die Stirn berührt, dann das Herz und zum Schluss wird sich erst rechts dann links unterhalb der Schulter berührt. Als der Gottesdienst beginnt, stehen alle Menschen auf, der Pfarrer und die Messdiener kommen in die Kirche hinein und verneigen sich vor dem Altar, man hört Orgelklänge. Dann folgt ein weiteres Mal das „Kreuz“ und es werden die Gläubigen von dem Pfarrer begrüßt. Nach dieser Begrüßung wird ein Lied aus dem „Liederbuch“ gesungen und dann ein Gebet gehalten, nach welchem die Menschen „Amen“ sagen. Danach dürfen sich die Leute setzten und es folgt eine Lesung aus der Apostelgeschichte, welche von der Steinigung des Stephanus handelt. Im Anschluss folgt wieder ein Lied und es wird eine Lesung aus der Offenbarung des Johannes gehalten. Nach beiden Lesungen sagt der Pfarrer „Wort des lebendigen Gottes“. Es folgt Orgelmusik, der Orgelspieler singt hier verschiedene Strophen und die Gläubigen rufen an bestimmten Stellen „Halleluja“. Nun stehen alle von ihrer Bank auf und der Priester verkündet das Heilige Evangelium des Johannes. Danach setzen wieder der Orgelgesang und das „Halleluja“ ein. Nun dürfen sich die Menschen setzten und der Priester hält eine Rede zu dem Thema Abschied und Tod, hierzu nimmt er Bezug auf das vorher vorgetragene Evangelium. Ein

Goethe-Universität Frankfurt am Main Institut für Ethnologie Sose 2016 Proseminar: „Einführung in die Religionsethnologie“ Aufgabe: Teilnahme an einem Ritual- Beobachtungsprotokoll Dozentin: PD Dr. Ivanov Lea Hensch Matr.Nr.: 6032674 Bachelor

weiteres Thema in dieser Rede ist außerdem „Einheit“ und die Grundlage hierzu bildet die Einheit zu Gott, laut dem Pastor. Danach verbeugt sich dieser vor dem Altar, die Gläubigen stehen auf und es wird wieder ein Lied gesungen. Es folgen Fürbitten, welche von dem Pfarrer vorgetragen werden und diese enden immer mit dem Satz „Christus höre uns“. Jahresandachten für verstorbene Gläubige folgen. Danach setzten sich die Menschen, singen ein Lied und währenddessen wird ein Krug, in welchem der heilige Wein vorhanden sein soll und die Hostien, kleine helle Blättchen zum Essen, hervorgeholt. Diese werden dann über dem Altar, hin zu den Gläubigen gestreckt. Die Messdiener verbeugen sich vor dem Altar und stehen dann mit dem Rücken zu den Menschen, der Pfarrer steht hinter dem Altar, mit Blick zu den Leuten. Dann stoppt die Orgelmusik, welche währenddessen gespielt wurde. Ein Gebet folgt, welches die meisten Gläubigen auswendig kennen und diese beten dann zusammen mit dem Pfarrer. Danach erheben sich die Menschen und der Pastor hält ein „SprachgesangGebet“. Wenn dieses vorbei ist, wird ein Lied zusammen mit den Gläubigen gesungen und diese knien sich nun nieder und der Priester setzt sein Gebet fort. Es werden die heiligen Gaben, also die Hostie und der Wein, gesegnet. Dazu hält der Pfarrer die Hostie in der Hand und ein Messdiener lautet dreimal mit einer Glocke. Dieselbe Prozedur wird mit Wein vollzogen. Es folgt ein weiteres Gebet, welches begonnen wird mit „Gedenke an…“ und danach werde die beiden Gaben nochmals über den Altar gehalten und es folgt ein weiteres Mal ein Gebet von dem Pfarrer. Die Gläubigen stehen auf und steigen in das Gebet von dem Priester mit ein. Dann folgt der Friedensgruß, bei welchem sich die Gläubigen untereinander die Hand geben und Frieden wünschen. Die Hostie wird nun gebrochen und währenddessen wird wieder ein Lied gesungen, außerdem kehren die Messdiener hinter den Altar zurück. Die Gläubigen knien sich zum zweiten Mal hin und die Hostien werden vom Pfarrer zuerst an sich und dann an die Messdiener verteilt. Die Gaben werden nochmals gesegnet und die Leute in der Kirche sprechen das Gebet was der Pfarrer begonnen hat nun mit. Nun werden die Hostien an die Gläubigen verteilt, hierzu stellen sich diese in der Mitte der Kirche zu einer Reihe auf, um sich die Gabe von dem Pfarrer oder einer Nonne abzuholen. Wenn die Gläubigen die Hostie erhalten haben, vollführen sie eine kurze Verbeugung zum Altar und während diesem Vorgang spielt Orgelmusik. Nach dieser Prozedur säubert der Priester die

Goethe-Universität Frankfurt am Main Institut für Ethnologie Sose 2016 Proseminar: „Einführung in die Religionsethnologie“ Aufgabe: Teilnahme an einem Ritual- Beobachtungsprotokoll Dozentin: PD Dr. Ivanov Lea Hensch Matr.Nr.: 6032674 Bachelor

Utensilien, räumt diese weg und verneigt sich vor dem Altar. Die anderen Messdiener verbeugen sich auch und es folgt wieder ein Lied. Es folgt ein letztes abschließendes Gebet, wozu alle Menschen aufstehen und zur Verabschiedung wird nochmals das „Kreuz“ symbolisch gemacht. Während des letzten Liedes, welches von den Gläubigen gesungen wird, stehen der Pfarrer und seine Messdiener vor dem Altar, mit Rücken zu den Menschen und dem Blick zu Jesus der an einem Kreuz hängt. Sie machen eine Verbeugung vor dem Altar und verlassen die Kirche. Zuerst die Messdiener, dann folgt der Pfarrer und wenn diese aus der Kirche sind, beginnen auch die übrigen Gläubigen das Gebäude zu verlassen. Die Gläubigen sind eine „Gemeinschaft Gleicher“, also laut Turner eine Communitas, dies lässt sich unteranderem an dem Phänomen erkennen, dass alle gemeinsam singen oder schweigen. Außerdem bestehen die hierarchischen Sozialstrukturen in dem „Raum“ Kirche nicht, da vor dem Pfarrer und vor Gott alle Menschen gleich sind....


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