Einführung in die Landeskunde und Kulturwissenschaft Frankreichs Mitschrift PDF

Title Einführung in die Landeskunde und Kulturwissenschaft Frankreichs Mitschrift
Course Einführung in die Landeskunde und Kulturwissenschaft Frankreichs
Institution Universität Passau
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WiSe2018/2019...


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Einführung in die Landeskunde und Kulturwissenschaft Frankreichs Allgemeines: Landeskunde = „Hard Facts“, Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, etc. Kulturwissenschaft = Analyse, Hinterfragungen, Explikationen 60 minütige Klausur, wahrscheinlich Donnerstag 6./7. Februar 2019 International Day ( Université Laval Québec) interessant für Auslandssemester Raum und Bevölkerung: Frankreich hat mehr Fläche, aber weniger Bevölkerung als Deutschland („La France profonde“ wegen geringer Bevölkerungsdichte ländlich) Frankreich wird von den Franzosen als Hexagon (Sechseck) bezeichnet „La France d’Outre-mer“: Überbleibsel der Zeit als Kolonialmacht

Bis 2015: 22 Verschiedene kleiner Regionen („mille feuille territorial“ = Blätterteig) dann zusammengeführt in 13 régions pour la France métropolitaine (inkl. La Corse) Ziel: Verbesserung der Vielschichtigkeit und das nicht mehr alles von Paris aus gesteuert wird, also mehr Eigenständigkeit 



Guadeloupe, La réunion, Martinique, Mayotte, Gyanne  Importance politique pas comparable avec les régions allemandes  Regionen besitzen aber politische Vertretungen und politische Eigenständigkeit Parlamentarische Vertretungen: conseils regional

Aufgliederung der „régions“ in „département“ (96 pour la France métropolitaine + 5 outremer). Diese Départements gehen zurück auf die französische Revolution und waren beziehungsweise sind viel prägender für die dort lebenden Menschen als die Régions. Die Départements sind wiederum aufgeteilt in „sous-préfectures“. Politischer Aufbau Frankreichs: Gesamtes Staatswesen: Assemblé nationale und Sénat Régions: Conseils Regional Départements: Conseil Départements Villes / Communes: Conseil Municipal In Frankreich gilt das „droit du sol“ (= wer auf frz. Boden geboren wird, ist automatischer französischer Staatsbürger, Vgl. Deutschland: „droit du sang“ = wer ein deutsches Elternteil besitzt, ist automatisch deutscher Staatsbürger)

DROM = Départements / Régions outre-mer, wollten keine Unabhängigkeit, da sie Subventionen von Frankreich selber erhalten. Diese sin auch berechtigt bei französischen Wahlen mitzuwählen und werden ebenfalls ach von der EU subventioniert. COM = Collectivités outre-mer: Polynésie, Nouvelle Calidonie (Ureinwohner: Kanacken), St. Pierre-et-Miguelon, Walis-et-Futuma, Terres australies et antarctiques francaises. Sind franz. Staatsgebiet, aber besitzen keine eigenen Vertretungen. Diese wollten ursprünglich weg von Frankreich wegen früherer massiver Ausbeutung aufgrund der dort vorkommenden Rohstoffe. Polynesien war unter Charles de Gaulle (de Gaulle wollte eine französische nukleare Einsatzkraft schaffen) Experimentiergebiet für französische Atombomben.

Entwicklung Frankreichs (räumlich und politisch) historisch:     



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Frankenreich unter den Karolingern und Karpetingern bis 987 13. Jhdt.: Albingenser Kreuzzüge, Ludwig VIIII d. Heilige schuf das Rechtssystem 1330-1450: 100-jähriger Krieg (England + Burgund vs. Frankreich) und Jeanne d’Arc Burgund kam im 15. Jhdt. Durch geschickte Heiratspolitik zu Frankreich 1539: Êdit de Villers- Cotterêts (Franz I.), alle amtlichen Akten und Dokumente von fortan in Französisch -> Französisch wurde offizielle Amtssprache, nicht mehr Latein 17.Jhdt.: Absolutismus (Louis XIII, Louis XIV, Kardinal Richelieu, Kardinal Mazarin) „L’etat c’est moi“ -> zentralistisches Prinzip, durch Kaltstellen der Adeligen und Gewinn des Absolutismus, Zugleich Merkantilismus = Wirtschaft staatlich bestimmt (vgl. Planwirtschaft) 1658: Edikt von Nantes (Gleichstellung Katholizismus mit den Hugenotten) wurde widerrufen (H. müssen sich bekehren / Exil oder Hinrichtung) -> flohen größtenteils nach Preußen und in die Niederlande Bretagne und Burgund waren beide immer sehr aufständig 18. Jhdt.: Korsika zu Frankreich (vormals zu Genua), Korsen ebenfalls stets widrig 1860: Nizza und Savoyen (Alpenregion) gewonnen durch Krieg gegen Italien 1871 – 1919 – 1940 – 1945: Elsass und Lothringen wieder zu Frankreich

Kolonialgebiete: 

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16. – 18. Jhdt.: Südsee. Karibik, Nordamerika (Québec „La nouvelle France“) -> Québec abgetragen, Karibik (Rohstoffe und Zucker) behalten, aber „Je me souviens“ noch auf jedem québecschen Nummernschild 19. Jhdt.: Erschließung Nord- und subsaharisches Afrika (1830: Eroberung Algers) Ab 1940: Verlust der Kolonien, v.a. Indochina und Algerien 1962: Verträge von Évian -> Unabhängigkeit Algeriens

Allgemeine Informationen zu Frankreich: „beurre“ : erste Generation der Kinder von ursprünglichen Maghrebins in Frankreich „pyenoirs“ : Franzosen, die in Algerien geboren wurden, z.B. Albert Camus (viele nach 1962 vertrieben, davon viele nach Korsika geflohen)

Strukturräumliche Entwicklung Frankreichs: Frankreich ist nach einem zentralistischen Prinzip, Paris als Mittelpunkt, aufgebaut. (v.a. auch im Eisenbahnnetz, Straßennetz und Flugverkehr erkennbar) -> Paris et le désert francais     

1956: Schaffung der „Programmregionen“, dafür wurde ganz einfach das Verteilungsnetz des größten französischen Strom- und Energieversorgers benutzt 1969: gescheitertes Referendum zur Regionalreform (unter de Gaulle, verbunden mit seinem eigenen politischen Schicksal, er dankte ab und starb ein Jahr später) 1972: Einrichtung einer parlamentarischen Instanz für die Regionen „Le conseil régional“, Delegierte wurden allerdings von Paris aus bestimmt Seit 1986: Demokratische Direktwahlen zum Conseil Régional 2003: Verfassungsänderung in Frankreich

Referendum in Neu-Kaledonien vom 04.11.2018: „Voulez-vous que la Nouvelle Calédonie accede a la pleine souveraineté at devienne indépendante? => 56,7 % Non, Wahlbeteiligung bei 81,01 % Bevölkerungsgeschichte: Mittelalterlicher Zyklus 1000-1350 Spätmittelalter 1350-1450 Frühe Neuzeit 1459-1850 Malthusianischer Zylkus 1850-1945 Le “Baby Boom” 1945-1975 “Pillenknick” 1975-2000 2000: ca. 2,00 Kinder pro gebärfähige Frau

Zuwachs Rückgang Zuwachs Rückgang Zuwachs Rückgang

Malthusianischer Zyklus (1850-1945): Bevölkerungsrückgang bzw. Stagnation    

Buch über Prinzipien der Bevölkerung und ihr Wachstum von Robert Malthus In Frankreich erst später eingesetzt als in anderen europäischen Ländern, da FR noch viel länger von Landwirtschaft abhängig war Versorgung mit Lebensmitteln steigt stetig an (langsam -> Gerade) Bevölkerung steigt exponentiell an (sehr rasch -> exponentielle Linie)  „Bevölkerungsfalle“ aus Missverhältnis zwischen Lebensmitteln und Bevölkerung, durch Mangelernährung, Seuchen und Krankheiten kommt es zu einem Bevölkerungsrückgang bzw. Stagnation

Im 19. Jahrhundert war Irland das „Armenhaus“ Europas Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre erst Wirtschaftswunder in Frankreich Allocations familiales = Zuschüsse zur Familienförderung / für kinderreiche Familien In Frankreich hat der Staat die Aufgabe die Kinder zu fördern (Erziehung und Betreuung), nicht die Familie wie beispielsweise in Deutschland Im Laufe der letzten Jahren kam es in Frankreich zu einem Anstieg der älteren Bevölkerung, aber zu einem Rückgang der jüngeren Bevölkerung… => Wer soll in Zukunft die Renten für so viele alte Leute bezahlen, wenn es nur so wenig junge Leute gibt?

Geschichte Frankreichs:  

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Ancien Régime (Absolutismus, Bourbonen) = frz. Königtum vor 1789, Bourbonen sind heute in Spanien das Monarchengeschlecht 1789-1794: Französische Revolution (Beginn: 14.07. Sturm auf die Bastille), vom Absolutismus zur konstitutionellen Monarchie (Parlament+König) -> Gewaltenteilung  1789-1792: konstitutionelle Monarchie,  August 1789: Erklärung der Menschenrechte  1792-1794: Iere République, 1793 Guillotinierung von Louis XVI und Familie, dann „Terreur“ (=Herrschaft der Jakobiner unter Robespierre) 1794-1799: „Directoire“ (=Rückfall in bürgerliche Verhältnisse, Amtseinteilung der Regierung in 5-Männer Herrschaft (5 Konsule)) 1799-1804: „Consulat“ (=Staatstreich Napoleons -> 1. Konsul) 1804-1814/1815: Empire (Napoléon 1er) 1815-1830: Restauration (Rückkehr des Monarchengeschlechts der Bourbonen) 1830-1848: Monarchie de Juillet 1848-1851/51: IIe République (Februar-Revolution) 1852-1870: Second Empire (Napoléon III – erster gewählter Präsident Frankreichs 1848 und dann absolute Machtübernahme) 1870/1871: Deutsch-Französischer Krieg (Sedan) 04.09.1870: Gründung der dritten Republik

20./21. Jahrhundert: 

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1870-1940: 3. Republik o 1870-1914: „La Belle Époque“ (ungewohnt lange Zeit des Friedens -> Aufblühen des Landes, bis zum 1.WK) o 1914-1918: La Grande Guerre (für FR wichtig: Schlacht von Verdun)  11.11.1918 frz. Feiertag (armistice) Waffenstillstand o 1918-1940: L’entre-deux-guerres 1940-1945: Occupation, Régime de Vichy (Kollaboration – Philippe Pétain) 1945-1958: 4. Republik (de Gaulle als Ministerpräsident, von extremer politischer Instabilität gekennzeichnet – 25 Regierungen in 11 Jahren; Republik scheiterte an verlustreichen Dekolonialisierungskonflikten in Indochina und Nordafrika) 1958 – bis heute: 5. Republik, Algerienkrieg und drohender Militärkrieg beendeten die 4. Republik und ermöglichten de Gaulle so wieder die Machtübernahme und Gründung der 5. Republik

Wie kam es zur Revolution?  Leidensdruck der Bevölkerung (Armut, Verelendung, zu hohe Steuern)  Bürgertum wurde immer mächtiger (Geistig als auch wirtschaftlich), hatte aber keine politischen Kräfte „Belle Époque“ (1871-1914) -

1881: Enseignement primaire gratuit 1881: Liberté de la presse 1884: Loi autorisant le divorce 1905: Séparation des Églises et de l’État (Laicité)

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1894-1906: „Affaire Dreyfus“ Verurteilung des Artillerie-Hauptmanns Alfred Dreyfus durch Kriegsgericht in Paris wegen angeblichem Hochverrat / Landesverrat

„L’entre-deux-guerres“ (1918-1940) -

1919: Traité de Versailles (hohe Reparationszahlungen für die Deutschen, Versailles als Ort bewusst gewählt, wg. Dt-Frz-Krieg Unterzeichnung für Franzosen dort) 1929 ff.: Weltwirtschaftskrise („le grand Krach“) und Schwarzer Freitag (24.10.1929) Februar 1934: Affaire Stavisky (ukrainischer Hochstapler und Millionenbetrüger) 1936-1938: Gouvernement du Front Populaire (= Gouvernement Léon Blum; Radikale Sozialisten und Kommunisten) 1940: Blitzkrieg -> Occupation Allemande

Régime de Vichy („Années Noires“) (1940-1944/45) -

France en deux zones: Zone Libre et Zone Occupée separée par la ligne de démarcation Collaboration d’État (Maréchal Philippe Pétain) 18.6.1940: Appell de Londres (Charles de Gaulle – Aufruf zum Widerstand gegen die Deutschen und die Regierung von Vichy) Ende August 1944: Befreiung von Paris durch die Alliierten und frz. Widerstandskämpfer (dt. Stadtkommandant kapitulierte) 08.05.1945: Waffenstillstand, Kapitulation Deutschlands

IVe République (1945-1958) -

1954: Schlacht um Dien-Bien-Phu (Indochine) -> Frz. Niederlage in Vietnam 1962: Verträge von Évian (Unabhängigkeit Algeriens erklärt) 1957: Gründung der EWG

Ve République (1958-bis heute) -

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1958-1969: Charles de Gaulle (Gründung EGKS, dt-frz Freundschaft) 2 mal hintereinander 1968: Mai-Unruhen (bürgerkriegsähnliche Zustände in Paris, Jugend- und Sudentenrevolten weltweit) 1969-1974: Georges Pompidou (v.a. Erweiterung der EU) 1974-1981: Valéry Giscard d’Estaing (prägt gemeinsam mit Helmut Schmidt die deutsch-französischen Beziehungen) 1981-1995: Francois Mitterand (Sozialist) 2 mal hintereinander 1995-2007: Jacques Chirac (konservativ, gaullistisch, 2011 wegen Veruntreuung öffentlicher Mittel und illegaler Parteienfinanzierung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt) 2 mal hintereinander 2007-2012: Nicolas Sarkozy (2012 Wahlen gegen Hollande verloren) 2012-2017: Francois Hollande (Sozialist und sehr links) 2017-?: Emmanuel Macron (gegen Rechtspopulisten gewonnen, sehr liberal und europafördernd)

Islamistischer Terror in Frankreich -

März 2012: Attentate in Toulouse und Montauban 7./9.01.2015: Attentat „Charlie Hebdo“ in Paris

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13.11.2015: Attentate Stade de France, Bataclan (während dt.-frz. Freundschaftsspiel) 14.07.2016: LKW-Attentat in Nizza „Promenade des Anglais“ 26.07.2016: Attentat in Saint-Étienne-du-Rouvray (Rouen)

Politik Prinzip der Gewaltenteilung nach Montesquieu „De l’esprit des lois“ -

Legislative (Parlament) Exekutive (Präsident) Judikative (Verfassungsgericht)

Gouvernement (Regierung) gebildet aus Premierminister und Ministern + Secrétaires d’État Président Jeder Präsident darf maximal 2 Amtszeiten hintereinander regieren Premierminister wird vom Präsidenten ernannt -> Teilen sich die Exekutivrechte Präsident wird direkt vom Volk gewählt, für 5 Jahre (bis 2002: 7 Jahre) -

Immer in zwei Wahldurchgängen Kandidaten vom 1. Durchlauf auf Platz 1 und 2 gehen in 2. Durchlauf = Stichwahl Absolutes Mehrheitswahlrecht (50% und 1 Stimme mehr benötigt) = „Scrutin majoritaire uninonimal à deux tours)

Cohabitation (dt. Äquivalent – „GroKo“) = Zum Ausgleich des politischen Standpunkts (President gehört nicht der Parlamentsmehrheit an) holt sich der Präsident einen Premierminister aus dem „Gegenlager“ -

1986-1988: Mitterand (Präsident) u. Chirac (Premierminister) 1993-1995: Mitterand (Präsident) u. Balladur (Premierminister) 1997-2002: Chirac (Präsident) u. Jospin (Premierminister)

Politisch: rechts, konservativ Politisch: links, sozialistisch Parlamentswahlen auch alle 5 Jahre immer einen Monat nach Präsidentschaftswahlen um den Prozess zu synchronisieren und „Cohabitation“ zu vermeiden Präsident kann das Parlament zu jeder Zeit auflösen Wahlprinzip: Wahlberechtigte Bevölkerung (> 18 Jahre) muss sich eintragen in Wahlliste „Inscrits“ in Gemeinde; Sind dann entweder Votants (gehen wählen) oder Abstentions (enthalten sich) -

Votants: Entweder Votes exprimés (gültige) oder Bulletins blanc/nuls (ungültig)

Wahl selber: nur einzelne Zettel mit Namen die man auswählt und abgibt, kein Ankreuzprinzip wie in Deutschland Kandidaten: -

Mindestens 18 Jahre alt

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Französische Staatsangehörigkeit Ohne (juristische) Vorstrafen 500 „Parrainages“ (=Paten), politische Mandatsträger, die für den Kandidaten bürgen

Lehre aus 2002 für die Sozialisten: Parteiinterne Vorwahlen für einen candidate unique Besonderheit Wahlen 2017: Unabhängiger Kandidat (Macron) wird Staatspräsident Kandidat 2017 Jean-Luc Mélenchon: Wüster Deutschlandhasser (radikalisiert links) Deutsch-Französische Beziehungen Madame de Stael-Holstein: Romantikerin, Buch: „De l’Allemagne“ (Aufarbeiten der deutschen Kultur, Versuch dies zu konzeptualisieren) -

Vater (Jacques Necker, späterer frz. Finanzminister) einer der wichtigsten Bankiers Frankreich, Mutter = Salonbesitzerin Hatte Unantastbarkeitsstatus wegen ihres Ehemanns (Diplomat, schwed. Botschafter) Über 30 Affären, bekannteste: Benjamin Constant (Dichter der Romantiker) War sehr interkulturell interessiert & organisiert Berichte über Deutschland, Österreich-Ungarn und österr. Musikkultur Gebrüder Schlegel waren die Hauslehrer für ihre Kinder „De l’Allemagne“ (1813 offiziell in England erschienen) in Frankreich zunächst verboten

4 Partien des Buchs 1. 2. 3. 4.

De l’allemagne et des moeurs des Allemands La Litterature et les arts La philosophie et la morale La religion et l‘enthousiasme

Sieht die Deutschen als: introvertiert, melancholisch, striktes Vernunftdenken, philosophieren gerne tiefgehend, religiös, gehen Dingen ernsthaft auf den Grund Inimitié héreditaire = Erbfeindschaft von 1871 bis 1945 Im „Kampf gegen den Erbfeind“ ist die Nation geeint (Feindbild als Einigungskonzept) Wichtig: Dreifus-Affäre (Spionage für den Erbfeind Deutschland) Erbfeindschaft liegt in den Genen, als Rechtfertigung weil Genetik zu unterschiedlich ist Akademisch betriebene „Wissenskunde“ – Marianne vs. Germania (überall vertreten: Briefmarken, Zeitschriften, Bilder, Werbung, etc,) dabei jeweils gegenseitige negative Darstellung des anderen Deutsch-Französischer Kooperationsvertrag: Politische Ebene: -

Konsultationsmechanismus

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Enge Abstimmung in der Außenpolitik Enge Zusammenarbeit in der Verteidigungspolitik

Menschliche Infrastruktur (Alfred Grosser): -

Sprachförderung (Niedergang der dt. Sprach in FR) -> Gibt Gegeninitiativen hierfür Austauschprogramme (Gründung nach Elyséevertrag: Dt.-Frz. Jugendwerk) Städtepartnerschaften (Jumelages auf allen Ebenen, auch unter Regionen)

DFI = Deutsch-Französisches Institut in Ludwigsburg Viele Franzosen hatten im Jahrzehnt nach dem Mauerfall Angst was nun mit den Deutschen passiert (z.B. „ou vas l’Allemagne“, „le retour de bismarck“) (in D: Ziffer 1 als erste Ziffer bei PLZ reserviert, falls Ostpreußen zurückkommt) ARTE: Association Relative à la Télévision Européenne (1992 gegründet) -

Europäischer Fernsehkulturkanal (lt.: durch Kunst) Projekt von Helmut Kohl und Francois Mitterand o Je 50/50 getragen

Unterschiede in den Nachrichten von D und FR: -

FR: 20-30 min, D: 10-15 min; inhaltlich anders aufgebaut D: Fehler verpönt, FR: Fehler fast erwünscht FR: Nationale News als erstes „France first“; D: News aus aller Welt, mehr Objektivität / Was ist relevant?

Audimat = Einschaltquote (FR: 2,3-3%; D:1,1-1,5%) Deutsch-Französische Hochschule (UFA) – Saarbrücken Sitz in ehemaliger Villa des ehemaligen französischen Gouverneurs des Saarlands Art von Vermittlungsagentur für deutsch-französische Studiengänge Studierende gleichzeitig eingeschrieben an Uni und Hochschule Studiengänge werden entwickelt und gefördert, aber: kein eigener Lehrbetrieb „cursus integrés“ = Studiengänge, die so ausgerichtet sind, dass ein Teil in D und ein Teil in FR stattfindet (Inhalt auch dt.-frz. Angelegt) Förderung durch dt.-frz. Hochschule = Gütesiegel, gesondertes ganz sorgfältiges Auswahlprogramm Deutsch-Mobil / France-Mobil Gegründet 2001/2002 Privatinitiative: gezielte Werbung in den Schulen für die jeweilige Sprache, gesponsort von Mercedes und Renault und Robert Bosch, Dt.-Frz. Jugendwerk erhält Informationen und Werbematerial 2015/16 in Deutschland umbenannt in: Mobiklasse

Aachen, 22.01.2019 Vertrag über die dt.-frz. Zusammenarbeit und Integration -> Neuauflage dessen -

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Begriff der Freundschaft fällt kein einziges Mal im Vertrag, nicht erwähnt Beide Staaten vertiefen Integration der Wirtschaft -> angestrebt ein gemeinsamer Handelsraum (auf Basis des Wirtschaftsrechts) Unterstützung der afrikanischen Staaten Ausarbeitung eines gemeinsamen Wirtschaftsrechts Gründung: o Dt.-Frz. Verteidigungs- und Sicherheitsrat o Dt.-Frz. Forschungspolitik (v.a. da in FR durch Elitehochschulen eine Exzellenzförderung vorliegt) o Dt.-Frz. Duale Studiengänge (Ausbildung + Studium) Einmal im Quartal gegenseitige Teilnahme an Kabinettssitzungen Gründung Fond, der Bürgerinitiativen und Städtepartnerschaften fördern soll, v.a. auch in Grenzregionen -> grenzüberschreitend (z.B. im Gesundheitswesen)

Derzeit: Verlust der Bedeutung der dt. Sprache in Frankreich, da Dominanz des Spanischen und Verlust der frz. Sprache in Deutschland, da Dominanz des Englischen Classes bilingues -> 2. Fremdsprache in der sixieme Mehr Deutsche wählen Frz. Auf Gymnasium als Franzosen Dt. wählen Peter Soterdijk „Theorie der Nachkriegszeiten“ 2007 in Freiburg -

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Selber „Modephilosoph“, bringt Sachen auf den Punkt Seine Einschätzung der dt.-frz. Beziehungen: ungut, patogene (= krank machende) Faszination der Länder gegenseitig (für D: Napoléon als Kriegsherr, für FR: v.a. Bismarck, Nachkriegsdeutschland) => „Fatale Überbeziehung“ Wünschenswert seiner Meinung nach: mehr Desinteresse und De-Faszination -> Verhalten zu FR mehr wie Verhalten zu anderen Ländern auch (POL,SP,NED,etc.)

Les lieux de mémoire / Erinnerungsorte Schlüsselbegriff: Identität -

Persönliche/individuelle Identität Kollektive/...


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