Erkenntnistheorie - zusammenfassung PDF

Title Erkenntnistheorie - zusammenfassung
Course Pädagogische Psychologie
Institution Fachhochschule Bielefeld
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zusammenfassung...


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Erkenntnistheorie Platon: Höhlengleichnis & Ideenlehre (Idealismus, Rationalismus) These: Erkenntnis möglich (Idealismus) durch Vernunft, Sinne = täuschen, Höhle = Sinnl. Wahrnehmung, Oberwelt = Welt des Denkens, Zwei-Welten-Theorie = Sehen von Urbildern vor Geburt, Ideen = Vorstellungen, unvergänglich Erkenntnis durch: Verstand Keine Erkenntnis durch: Sinnliche Wahrnehmung Idealistisch, da: Erkenntnis möglich, Dinge so wahrnehmen wie sie sind möglich Rational, da: Erkenntnis durch Verstand Das Höhlengleichnis à was? • Gefangene in einer Höhle • Feuer brennt • Vor der Höhle tragen andere Menschen Gegenstände umher • Die Gefangenen sehen nur die Schatten & halten diese für die Wahrheit à kennen es ja nicht anders • Befreiung: zuerst sind die Gefangenen geblendet & wollen zurück zum Zustand des „Unwissens“ • Dann: Erkenntnis, dass Schatten nicht die Realität waren • Statt Feuer à Sonne = Grenze menschlicher Erkenntnis • Andere Gefangene können Erlebnisse des Befreiten nicht verstehen/glauben à Bedeutung: • Höhle à reale, sinnlich erfassbare Welt (keine sichere Erkenntnis, da Sinne täuschen) • Oberwelt à Welt des Denkens, Vernunft (wahre Erkenntnis, unabhängig von Sinnen) • Schatten à Abbild der Idee • Sonne à Höchste Idee, Maßstab der Erkenntnis • Menschen wollen erst nicht glauben, dass die Realität anders ist als bisher gedacht (geblendet werden) & wollen zurück, aber können es nicht •







1. Ebene o Bilder, Schatten o Sinne à Meinung o Alltagswissen 2. Ebene o Lebewesen, Gegenstände o Erfahrungswissenschaft 3. Ebene o Ideen o Mathematik 4. Ebene o Idee des Guten o Philosophie

Die Ideenlehre/Zwei-Welten-Theorie 1. Welt - Ideenwelt • Vor der Geburt • Mensch sieht Urbilder der Gegenstände • Es bilden sich Ideen (Vorstellungen) dieser Gegenstände • Bei Geburt werden Ideen vergessen 2. Welt – Sinneswelt • Nach der Geburt • Welt der realen Gegenstände (à Abbilder der Wahrheit) • Wahrnehmen von Gegenständen = Erinnerung an Idee (=anamnesis-Mythos) • Erkennen von Gegenständen = durch Denken à Wiedererinnerung à Ideen/Urbilder = Realität/wahres Sein ; Abbilder = sinnliche Wahrnehmung, unvollkommenes Sein à Erinnerung an Ideenwelt durch Denken Plausibel? JA • Ideen kommen oft erst beim Sprechen • Angeborenes Wissen (Sprache, Mathematik, Talente) • Erklärung für da Vorhandensein von Ideen/Vorstellungen

NEIN • • •



Woher stammen die Ideen? Nicht wissenschaftlich belegbar Ideenlehre ergibt nur mit der Amnesie Sinn, aber das würde bedeuten, dass man neugeboren wird & Körper und Seele nicht verbunden sind Wissen basiert auf Erfahrungen

Descartes: Rationalismus / Skeptizismus These: „cogito ergo sum“ – „Ich denke, also bin ich“ „Ich denke, also bin ich“ • Alles ist falsch, was man für wahr hält • Nichts ist gewiss • Zweifel an: - Außenwelt - Erinnerungen - Grundsätzen der Wissenschaft à Böser Geist - eigenes Bewusstsein - Gott = methodischer Zweifel Erkenntnis • Welt wird vom Verstand erkannt • Denken ist angeboren à Alles was man zur Erkenntnis benötigt • Wissen von äußerliche Dingen = im Geist Der böse Geist („genius malignus“) • Listiger Betrügergott • Täuscht den Menschen • Gaukelt Wirklichkeit vor

Verhindert Erkenntnis



à Descartes hat später ausgeschlossen, dass Gott ein Betrüger ist Das Einzige, das wahr ist: Es existiert etwas, das gerade zweifelt (man selber) Denken ist das einzige, was einem nicht genommen werden kann („Ich denke also bin ich“) Alles könnte ein Traum sein à Traum: Zusammensetzung bereits gesehener Dinge Glaube an Gott = real, da man eine Vorstellung hat, die verursacht wurde à Verursachung nur von etwas, das real ist = Gott muss real sein Klare deutliche Erkenntnisse durch Augen&Geist = nicht zweifelhaft

• • • • •

Plausibel? Ja: • Man kann sich nichts sicher sein • Dass Wesen existiert, das zweifelt ist eine Tatsache Nein: • Widerlegt seine Theorie selber (Gott als Betrüger)

Vergleich Platon & Descartes Platon • • • • • •

Descartes Sinnliche Wahrnehmung = täuschend, unbedeutend für Erkenntnis Erkenntnis durch Denken/Verstand Ideen = unanzweifelbar Bezug zu bösem Geist Dualismus Körper/Seele + Ideen/Abbilder Ideen existieren unabhängig voneinander, Erkenntnis hängt von Ideen ab

• • • • • •

Sinnliche Wahrnehmung = täuschend, unbedeutend für Erkenntnis Erkenntnis durch Denken/Verstand Zweifel an allem Bezug zu bösem Geist Dualismus Körper/Seele Erkenntnis von Subjekt abhängig, Grundlage der Erkenntnis

à Subjekt im Mittelpunkt der Erkenntnis

Aristoteles Erkenntnis durch • Deduktion o Annahmen + Konklusionen • Induktion o Allgemeines aus Einzelnem

Kant: Kombination aus Empirismus (Locke) & Rationalismus (Descartes) These: Erkenntnis nur davon, wie Welt erscheint, alles darüber hinausgehende = bleibt verborgen „Was kann ich wissen?“ - „Habe den Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ Die Kritik der reinen Vernunft: • Empirismus = Wissen basiert auf Sinneswahrnehmung

• Rationalismus = Wissen basiert auf Denken à Kant: Vereinigung beider Theorien • A priori = Wissen ohne Erfahrungen (Denken) à muss gefüllt werden mit dem Wissen durch Sinne • A posteriori = Wissen mit Erfahrungen (Sinne) • Bsp.: „Baum“à wenn man nie einen Baum gesehen hat, kann man sich unter dem Begriff nichts vorstellen (Gegenüberstellung zum Rationalismus) • wenn aber zwei verschiedene Menschen den gleichen Baum sehen, können trotzdem beide unterschiedliche Dinge sehen • Sinnliche Wahrnehmung = unstrukturiert ohne Begriffe (Gegenüberstellung zum Empirismus) à Erkenntnis = Urteil à Urteil = Verbindung von Begriffen + Sinneswahrnehmungen

Hume: Induktion + Induktionsproblem (Empirismus, Skeptizismus) These: Sinneswahrnehmung=Eindrücke, intensiv ; Vorstellungen=Abbilder der Eindrücke, Ideen, nicht so intensiv ; Vorstellungen resultieren aus Sinneswahrnehmung ; es kann nichts völlig neues vorgestellt werden, jeder Gedanke besteht aus Dingen die bereits gesehen wurden à Wissen resultiert durch Sinne & Erfahrungen, Wahrnehmung = einzige Erkenntnisquelle Erkenntnis durch: Sinneswahrnehmung, Erfahrungen Keine Erkenntnis durch: reines Denken à sichere Erkenntnis nicht möglich Eindrücke • „Impressions“ • intensiv • Sinnliche Wahrnehmung + Emotionen à Gedanken/Vorstellungen entstehen aus Sinneswahrnehmung Vorstellungen/Gedanken • „Ideas“ • Abbilder der Eindrücke • Weniger intensiv Entstehung von Vorstellungen (Denken) • Verknüpfung von Vorstellungen • Prinzipien der Verknüpfung (Assoziationsgesetze) o Ähnlichkeit (Resemblance) A priori (nur durch Denken) möglich! àVernunftwahrheiten - z.B. 1+1=2 à keine Erfahrung nötig o

Raum-Zeit-Berührung (Contiguity) à NUR A posteriori (Erfahrung nötig!) à Gleiches Thema

o

Kausalität (Ursache-Wirkung) à NUR A posteriori (Erfahrung nötig!) à Tatsachenwahrheiten (Erfahrung nötig!) à Denken an Wunde = Denken an Schmerz

Beispiel • Vorstellung eines blauen Pferdes à Verknüpfung der Vorstellung eines Pferdes & der blauen Farbe • Beide Sachen kennt man bereits (existierende Ideen) • Keine komplett neue Idee möglich Induktion • Schließen von einer Tatsache auf die andere • Wissen = Assoziation der Eindrücke à Humesches Induktionsproblem: man glaubt zu wissen, wie etwas geschehen wird, weil es in der Vergangenheit schonmal so war, aber wenn 2 gegenteilige Ereignisse keine Widersprüche in sich tragen, kann beides möglich sein (man weiß es nicht) à siehe Popper à Erfahrungen sind nötig, um Dinge vorherzusagen à Nichts lässt sich 100% voraussagen

Popper: Kritischer Rationalismus + Verifizierung/Falsifikation These: Prüfung von Theorien + dessen Wahrheitsgehalt, Annäherung an Wahrheit, aber keine 100%ige Erkenntnis Induktive Methode/Empirismus • Man schließt aus Erfahrung (besonderer Satz) auf zukünftige Ereignisse (allgemeine Sätze) à Induktionsproblem: keine sichere Erkenntnis Deduktive Methode (Lösung) • Prüfung von Theorien • Durch Experimente, Beobachtungen, etc. • Verifizierung: Vorläufige Bestätigung der Theorie, bessere Annäherung an Wahrheit à kann beliebig oft geprüft werden, je öfter eine Theorie verifiziert wird, desto wahrscheinlicher ist sie • Falsifikation: Theorie ist „falscher“ als andere Theorien à Ausschluss • Falsifikation = bringt mehr als Verifizierung, weil dass eine Theorie falsch ist lässt sich definitiv sagen, aber dass sie wahr ist nicht Beispiel • Schwäne à man sieht immer nur weiße Schwäne (besonderer Satz) • Man schließt daraus (empiristische/induktive Methode): alle Schwäne sind weiß (allgemeiner Satz) • Wenn man jetzt schwarzen Schwan sieht: Falsifikation der Theorie à man kann jetzt sagen, dass Theorie falsch ist & ist der Wahrheit ein Stück näher, da man weiß, was die Wahrheit NICHT ist

Locke: Empirismus These: kein angeborenes Wissen, Geist = leeres Blatt, Erkenntnis durch Erfahrung! Sensationen (Empfindungen) à Sinne • Sinnliche Erfahrung = erste Idee / Erkenntnis • Passive, zwangsläufige Erkenntnis • Mehr Erfahrungen = mehr Erkenntnis Reflexionen à Selbstwahrnehmung • Beschäftigung des Geistes mit den Erfahrungen = weitere Ideen • Innere Ideen • Kann nicht durch Außenwelt erlangt werden • Bsp: denken, zweifeln, glauben, erkennen, wollen etc. à Tätigkeiten des Geistes = beides ergibt die Ideen Ideen + dessen Entstehung • Einfache Ideen o Farben o Töne o Schmerz/Freude o Geschmack à unbestreitbar •

Komplexe Ideen (general ideas) o Kombination mehrerer Ideen = komplexe Idee Bsp.: Tiere sehen+hören o Zusammensetzung zweier Ideen = zwei verschiedene Ideen, nicht miteinander verschmolzen o Abstraktion = allgemeine Idee im Geist, Trennung einer Idee von anderen à bestreitbar

Eigenschaften von Gegenständen • Primäre Qualitäten o Nicht veränderbar o Physische Existenz o Bsp.: Zahlen, Gestalten, Bewegungen • Sekundäre Qualitäten o Sinnlich nicht wahrnehmbare Teilchen o Lösen Sensation aus o Bsp.: Farben, Töne, Geschmack

Hobbes: Skeptizismus/Determinismus These: jede Erkenntnis ist auf Sinneseindrücke zurückzuführen, keine Erkenntnis über Außenwelt möglich, nur Wahrnehmung von Erscheinungen, nicht Gegenstände/Eigenschaften selbst Sinneswahrnehmungen • Einbildungen (Imaginationen) • Ausgelöst durch äußeren Reiz • Kein Erkennen des Ursprungs des Reizes möglich • Mensch nimmt nicht Gegenstände + Eigenschaften wahr, sondern lediglich Erscheinungen...


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