Gerontopsychologie Vorlesung 5 Kognition PDF

Title Gerontopsychologie Vorlesung 5 Kognition
Author Kevin Odenburg
Course Gerontopsychologie
Institution Technische Universität Chemnitz
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Gerontopsychologie Vorlesung 5 Kognition...


Description

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Kapitel 5: Sensorik und Kognition Fragen für heute •

Hat die verlängerte Reaktionszeit älterer Menschen eine einzelne Ursache?



Welche Veränderungen von Gedächtnisleistungen sind im Alter normal?



Werden Menschen im Alter weise?

Kognitive Grundfunktionen (Hier betrachtet) •

Informationsverarbeitung



Aufmerksamkeit



Gedächtnis

Reaktionsgeschwindigkeit •

Einfachreaktionen



Wahlreaktionen



Komplexe Aufgaben

 Je komplexer eine Aufgabe wird, umso stärker verlängert sich die Reaktionszeit Älterer gegenüber der Reaktionszeit Jüngerer (robustes Ergebnis in Brinley-Plots visualisiert)  Anders als früher für möglich gehalten, wird der Anstieg der Reaktionszeit nicht durch einen einzigen Faktor verursacht (z.B. allgemeine Verlangsamung neuronaler Verarbeitung, die sich bei komplexen Aufgaben stärker als bei einfachen auswirkt)  Je nach Anforderungen der Aufgabe wirken verschiedene, im Alter im Mittel eingeschränkte Faktoren zusammen  Sensorische Leistung, Wahrnehmungsprozesse, Aufmerksamkeitsprozesse, Gedächtnisfunktionen, exekutive Funktionen, motorische Steuerung, motorische Ausführung, ... (Hartley, 2006) Brinley-Plot

1

Zusammenfassung Grundlagen der angewandten Gerontopsychologie SS2017 (Jahn) Aufmerksamkeit (als erstes von vier großen Teilgebieten) •

Alterskorrelierte Abnahmen in Aufmerksamkeitskapazitäten tragen zu verlängerten Reaktionszeiten bei



sensorische Informationen zur weiteren Verarbeitung auswählen, andere Reize ausblenden, den Aufmerksamkeitsfokus verschieben, Aufmerksamkeitsressourcen auf mehrere Reizquellen aufteilen, zwischen Reizquellen wechseln



Die Inhibitionsdefizithypothese erklärt reduzierte Aufmerksamkeitsleistungen mit einer reduzierten Fähigkeit irrelevante Information zu hemmen oder auszublenden Hasher & Zacks (2008); Butler & Zacks (2006)

Beispiele •

Multitasking und Aufgabenwechsel



Inhibitorische Handlungskontrolle

Multitasking und Aufgabenwechsel Multitasking (parallele Aufgabenbearbeitung) •

gelingt umso besser, je besser die Aufgaben geübt sind (Automatisierung)



verlangt Koordination von Ressourcen



geringere Leistung Älterer, die nicht allein durch allgemeine Verlangsamung zu erklären ist

Aufgabenwechsel •

verlangt die Inhibition des vorigen und die Vorbereitung des folgenden Handlungsprogramms (task set)



stärkere Beeinträchtigung Älterer

Kramer & Madden (2008)

Aufgabenwechsel-Paradigma



Residuale Wechselkosten auch bei ausreichend Zeit zur Vorbereitung auf den Aufgabenwechsel



Das task set ist erst nach einmaliger Ausführung etabliert und erleichtert dann die Ausführung in Wiederholungsdurchgängen 2

Zusammenfassung Grundlagen der angewandten Gerontopsychologie SS2017 (Jahn) Inhibitorische Handlungskontrolle •

Unterdrücken von Handlungstendenzen



Die Handlungstendenzen können durch Automatisierung bedingt sein

 Die Stroop-Aufgabe ist dafür die klassische Demonstration •

Das Lesen von Wörtern ist automatisiert



Das Lesen muss unterdrückt werden, wenn die Farbe benannt werden soll, in der ein Farbwort geschrieben ist, und die Farbe nicht mit dem Farbwort übereinstimmt



Älteren gelingt die inhibitorische Handlungskontrolle weniger gut



längere Reaktionszeiten und mehr Fehler



Ältere wie Jüngere zeigen Übungseffekte

Davidson, Zacks & Williams (2003)

 Ein weiteres Beispiel ist die Antisakkadenaufgabe •

Augenbewegung in die Gegenrichtung eines eingeblendeten Stimulus ausführen

Gedächtnis (als zweites von vier großen Teilgebieten) •

Informationen aufnehmen (enkodieren, einprägen, lernen)



über eine gewisse Zeit speichern (behalten)



auf assoziierte Schlüsselreize hin wiedergeben (reproduzieren)



in Form motorischer Aktionen, verbaler Äußerungen oder bewusster Vorstellungen (denken)

 Um zu verstehen, wie und welche Gedächtnisleistungen alterskorreliert abnehmen, ist es nötig, Gedächtnissysteme zu differenzieren und die an verschiedenen Gedächtnisleistungen beteiligten Prozesse zu analysieren Gedächtnissysteme

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Zusammenfassung Grundlagen der angewandten Gerontopsychologie SS2017 (Jahn) Sensorische Register •

Für jedes Sinnessystem gibt es ein sensorisches Register, das eine große Menge Information für sehr kurze Zeit verfügbar halten kann



Aus dieser Information kann über Aufmerksamkeitsprozesse für weitere Verarbeitung im Arbeitsgedächtnis ausgewählt werden



Dazu wird oft über Abrufprozesse aus dem Langzeitgedächtnis bestimmt, ob die Information relevant ist



bereits bei der Informationsaufnahme in sensorische Register kann es alterskorrelierte Einschränkungen durch nachlassende Sinnesfunktionen geben



ebenso durch leichter störbare Aufmerksamkeit (Inhibitionsdefizit)

Arbeitsgedächtnis •

hält Information für kurze Zeit aktiv im Bewusstsein



präsentierte, erinnerte, erschlossene oder konstruierte Information



ohne aktives Bemühen (rehearsal) wird die Information in kurzer Zeit überschrieben



verschiedene Formen des Arbeitsgedächtnisses für auditive, visuelle, räumliche Information



eng verbunden mit Aufmerksamkeit



reine Speicherkomponente zeigt keine ausgeprägte Veränderung im Alter



Wenn gleichzeitig Information behalten und Information verarbeitet werden muss (z.B. Kopfrechnen) sind deutlichere Alterseffekte festzustellen

Speed-Hypothese

Salthouse (1996)

 Die Theorie einer Verlangsamung kognitiver Operationen erklärt Arbeitsgedächtnisdefizite unter anderem mit dem Verlust von Information und Zwischenergebnissen der Verarbeitung durch verlängerte Behaltensintervalle, weil nachfolgende Verarbeitungsschritte längere Zeit benötigen Inhibitions-Defizit-Theorie •

Hasher & Zacks (1988)

erklärt Arbeitsgedächtnisdefizite mit verringerter Fähigkeit zur Abschirmung von Störreizen (Aufmerksamkeitsselektion)



externe Störreize – den Zugang irrelevanter Informationen zum Arbeitsgedächtnis verhindern (access)



interne Störreize – aktivierte, aber nicht länger relevante Inhalte unterdrücken (deletion); starke irrelevante Informationen oder Reaktionstendenzen hemmen zugunsten der Aktivierung schwächerer (restraint)

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Zusammenfassung Grundlagen der angewandten Gerontopsychologie SS2017 (Jahn) Langzeitgedächtnis  Informationen oder Handlungspläne werden aufgrund externer oder selbst generierter Hinweisreize reproduziert oder rekonstruiert 1. Deklaratives Gedächtnis •

Tatsachen und Ereignisse, die bewusst wiedergegeben werden können – unterteilt in episodisches und semantisches Gedächtnis

2. Non-deklaratives Gedächtnis •

dem Bewusstsein nicht oder nur schwer zugängliche Lernerfahrungen, z.B. prozedurales Gedächtnis (kognitive und motorische Fertigkeiten)

Episodisches Gedächtnis •

sich erinnern an nicht lange oder länger zurückliegende, selbst erlebte Ereignisse



In Tests sind die zu erinnernden Ereignisse die Präsentationen von Wörtern, Sätzen, Geschichten oder Bildern



z.B. welche Wörter haben Sie eben gelesen?



Die Erinnerungsleistung in Tests des episodischen Gedächtnisses nimmt alterskorreliert ab



umso mehr, je weniger Hinweisreize zur Verfügung stehen



Wiedererkennen ist viel einfacher als freies Erinnern, weil das Item selbst ein starker Hinweisreiz ist



Beim freien Erinnern müssen die Hinweisreize selbst generiert werden



Altersunterschiede sind geringer für Wiedererkennen als für freies Erinnern Quellengedächtnis



ein Aspekt des episodischen Gedächtnisses



Die Fähigkeit, sich an den Kontext zu erinnern, in dem eine Information enkodiert wurde



z.B. woher man ein bestimmtes Gesicht kennt



Die Erinnerung an den Kontext ist mit zunehmendem Alter erschwert



z.B. dieselbe Geschichte in gleicher Runde wieder erzählen, weil der Kontext als Hinweisreiz an die Geschichte erinnert, aber das Ereignis, die Geschichte in diesem Kontext schon erzählt zu haben, nicht erinnert wird

 Der Hippocampus leistet die Bindung von Informationen an einen Kontext und die Verbindung von Elementen eines Ereignisses als Grundlage für das Rekonstruieren einer Episode

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Zusammenfassung Grundlagen der angewandten Gerontopsychologie SS2017 (Jahn)

Beispiel Quellengedächtnis

Huppert & Piercy (1976)

Bilderserie an Tag 1 Bilderserie an Tag 2: neue Bilder und Bilder von Tag 1 Rekognitionstests nach Bilderserie an Tag 2 An Tag 2 („heute“) gesehen?

(Day 2 recognition)

Jemals zuvor gesehen?

(Ever seen recognition)



Nur „heute gesehen?“ verlangt Gedächtnis für Relationen zwischen Testitem und Lernkontext (Quellengedächtnis)



Nur in diesem Test waren Korsakoff-Patienten beeinträchtigt (Kontextbindungs-Defizit)



Für „jemals zuvor gesehen“ waren sie nicht beeinträchtigt

Beispiel Quellengedächtnis

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Zusammenfassung Grundlagen der angewandten Gerontopsychologie SS2017 (Jahn) Episodisches Gedächtnis Autobiographisches Gedächtnis •

eine besondere Form des episodischen Gedächtnisses



erinnern an Ereignisse aus der eigenen Lebensgeschichte, die zum Teil Jahrzehnte zurückliegen



reminiscence bump: Das Phänomen, das ältere Menschen am häufigsten Ereignisse aus dem Lebensalter zwischen 10 und 30 erinnern – neben kurz zurückliegenden



In diesem Zeitraum liegen üblicherweise viele neue, markante und emotionale Ereignisse, die oft erinnert und damit wiederholt wurden

Reminiscence Bump •

Ältere Menschen erinnern mehr Ereignisse aus der jüngeren Vergangenheit



und mehr Ereignisse aus dem Alter 10 bis 30



Vermutlich wegen Neuheit und Phase der Ausbildung des Selbst / der Person



und wegen der Bedeutung der Ereignisse für die Lebensgeschichte

Semantisches Gedächtnis •

sich an Faktenwissen erinnern; Wortbedeutungen, Namen, Allgemeinwissen



eng mit kristalliner Intelligenz verbunden



keine Altersunterschiede oder sogar Vorteile Älterer



Schwierigkeiten können auftreten, wenn keine Umschreibungen möglich sind (Namen erinnern)

 Neues Faktenwissen zu lernen ist im Alter erschwert, kann aber durch geeignete Strategien erleichtert werden •

an Vorwissen anknüpfen



in mehreren Modalitäten enkodieren – räumlich-visuelle Vorstellung nutzen

Non-deklaratives Gedächtnis •

implizites Gedächtnis



typischerweise keine Altersveränderungen

1. Prozedurales Gedächtnis •

z.B. können ältere Menschen gelernte kognitive und motorische Fertigkeiten ausführen und neu lernen



Zählen, Buchstabieren, Radfahren, ...



automatisierte Fertigkeiten 7

Zusammenfassung Grundlagen der angewandten Gerontopsychologie SS2017 (Jahn) 2. Perzeptuelles Priming •

Erleichterung bei wiederholter Verarbeitung



ergänzende Rekonstruktion

Prospektives Gedächtnis •

sich selbständig an Dinge erinnern, die für die Zukunft geplant sind



ereignisbasiert – wenn ein Ereignis eintritt



zeitbasiert – zu einem bestimmten Zeitpunkt



die Aufgabe muss über eine Zeitspanne hinweg behalten werden während andere Aktivitäten verfolgt werden



andere Aktivitäten müssen aktiv unterdrückt oder unterbrochen werden



beinhaltet die retrospektive Komponente selbstinitiiert zu erinnern, was dann zu tun ist

 Ältere Erwachsene zeigen in der Regel eine verminderte Anzahl korrekter ereignis- oder zeitbezogener prospektiver Reaktionen (Auslassungsfehler) •

Ältere neigen auch zu fälschlich wiederholter Ausführung



Beides ist problematisch zum Beispiel für Medikamenteneinnahme



In Studien zu prospektiven Gedächtnisaufgaben im Alltag zeigt sich manchmal ein Vorteil Älterer – wird erklärt mit besserer Organisation in einem stärker durch Routinen geregelten Alltag

Alterskorrelierte Leistungsabnahme im Mittel für •

Episodisches Gedächtnis, Quellengedächtnis



Namensgedächtnis (semantisch ohne Umschreibung)



Prospektives Gedächtnis 8

Zusammenfassung Grundlagen der angewandten Gerontopsychologie SS2017 (Jahn) Keine alterskorrelierte Leistungsabnahme für •

Semantisches Gedächtnis



Prozedurales Gedächtnis



Autobiographisches Gedächtnis (gut konsolidierte Erinnerungen an Lebensereignisse)

Normale Gedächtnisentwicklung und Demenz •

Gedächtnisbeeinträchtigungen im Alter sind häufig und sind für sich genommen noch keine Krankheit



Gedächtnisstörungen im Alter, die nur leicht über das normal zu erwartende Maß hinausgehen und durch neuropsychologische Tests objektiviert werden können, werden als leichte kognitive Beeinträchtigung bezeichnet (mild cognitive impairment MCI)



Eine leichte kognitive Beeinträchtigung ist noch keine Erkrankung, kann aber die Vorstufe einer Demenz sein



ca. 10-15% der älteren Menschen mit MCI entwickeln innerhalb eines Jahres eine Demenz gegenüber 1-2% in einer Kontrollgruppe ohne MCI



Eine krankhafte hirnorganische Veränderung beeinträchtigt neben Gedächtnisfunktionen viele kognitive Ressourcen



Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen



begleitet von Veränderungen der emotionalen Kontrolle, des Sozialverhaltens und der Motivation

Alzheimer-Demenz •

Alzheimer-Krankheit als eine häufige Form der Demenz beginnt schleichend und kann, muss aber nicht als erstes durch Gedächtnisstörungen auffallen



Volumenreduktion des Gehirns betrifft früh vor allem den Hippocampus

 Mögliche Symptome der Alzheimer-Krankheit •

Gedächtnisstörungen (z.B. Vergessen von Namen und Telefonnummern, Vergessen von kürzlichen Ereignissen)



Schwierigkeiten bei der Haushaltsführung (Waschen, Kochen, Finanzen, ...)



Sprachschwierigkeiten (Wortfindungsstörungen, Benennen von Gegenständen, falsche Begriffe)



Zeitliche und räumliche Orientierung (Verlaufen in vertrauter Umgebung, Kenntnis von Datum, Jahreszeit, ...)



Urteilsvermögen (unpassende Kleidung, Zusammenhänge falsch einschätzen) 9

Zusammenfassung Grundlagen der angewandten Gerontopsychologie SS2017 (Jahn) •

Probleme bei abstraktem Denken (Sinn von Sprichwörtern, abstrakte Begriffe, Antizipation komplexer Abläufe)



Sachen verlegen (Ablegen von Gegenständen an inadäquaten Orten, z.B. Kleider in den Kühlschrank)



Stimmungsschwankungen (Gereiztheit, emotionale Labilität, Aggressivität)

Höhere kognitive Funktionen •

Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und Gedächtnis sind die Grundlagen für komplexere kognitive Leistungen in Alltagsaktivitäten



Denken, Rechnen, Planen, Entscheiden, Problemlösen, Sprechen, Verstehen, Lesen, Lernen, ...

Exekutive Kontrollfunktionen sind die übergeordneten Fähigkeiten, die den Einsatz der Grundfunktionen für komplexe Leistungen koordinieren (als drittes von vier großen Teilgebieten) •

Arbeitsgedächtnis aktualisieren (Updating), Handlungspläne wechseln (Shifting), störende Informationen und Handlungstendenzen hemmen (Inhibition),

Miyake et al. (2000)

Ressourcen zwischen parallelen Aufgaben aufteilen •

Exekutive Kontrollfunktionen tragen zur Intelligenz bei

Abstrakte Aufgaben und Alltagskompetenz •

Wie sich Intelligenz und exekutive Kontrollfunktionen alterskorreliert verändern und wie sie zu beeinflussen sind, ist praktisch hoch bedeutsam



In der Bewältigung von Alltagsproblemen spielen Erfahrung und Routinen eine wichtige Rolle



Trotzdem hängen mit abstrakten Aufgaben gemessene Fähigkeiten mit Alltagskompetenz zusammen



Intelligenztests messen grundlegende und komplexere kognitive Leistungen üblicherweise mit mehreren Untertests auf mehreren Dimensionen

Cattell-Horn-Carroll Modell der Intelligenzstruktur •

Die Skalen des WAIS-IV können mit den in aktuellen Intelligenztheorien postulierten kognitiven Teilfähigkeiten in Verbindung gebracht werden



Die Unterscheidung in fluide und kristalline Intelligenz haben Cafell und Horn vorgeschlagen Cattell, (1963); Horn & Cattell (1966)



Die zugehörigen Intelligenzfaktoren werden mit Gf (fluid reasoning) und Gc (comprehension knowledge) bezeichnet



Gf soll die angeborene Fähigkeit zu höheren kognitiven Operationen angeben

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Zusammenfassung Grundlagen der angewandten Gerontopsychologie SS2017 (Jahn) •

Gc soll erworbene Fähigkeiten und erworbenes Wissen als Ergebnis kultureller Erfahrung und Bildung angeben



Carroll (1993) hat in einer umfassenden Reanalyse von Studien eine Drei-Ebenen-Struktur der Intelligenz postuliert mit 80 Einzelfähigkeiten auf der untersten Ebene und einem Generalfaktor g auf der obersten Ebene (wie er von Spearman postuliert wurde)



Auf der mittleren Ebene sind neben Gf und Gc weitere allgemeinere Fähigkeiten aufgeführt



Die erweiterte Struktur wird als Cattell-Horn-Carroll (CHC) Modell bezeichnet

WAIS-IV und CHC-Faktoren

(Benson, Hulac & Kranzler, 2010)



Alle vier WAIS-IV Untertests zu Sprachverständnis messen Gc (comprehension knowledge)



Alle drei Untertests zu Verarbeitungsgeschwindigkeit messen Gs (processing speed)



Wahrnehmungsgebundenes logisches Denken (perceptual reasoning) misst Gv und Gf, weil einige Untertests Gv (visual processing) und andere Gf (fluid reasonin...


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