Getreide Zusammenfassung PDF

Title Getreide Zusammenfassung
Course Lebensmittelkunde
Institution Universität Hohenheim
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Summary

Zusammenfassung Getreide Prof.Dr. Frank...


Description

GETREIDE ALLGEMEIN • •

Enormer Zuwachs an globaler Getreideproduktion zwischen 1960 und 2014 →in den letzten 10 Jahren immer noch Anstieg aber nicht mehr so stark →Weltbevölkerung steigt Erntemenge 2020: 2.790 .000.000 Tonnen

Verfügbares Ackerland pro Person • Weltweit stehen 1,4 Milliarden Hektar Ackerland und 3,3 Milliarden Hektar Wiesen und Weiden zur Verfügung • Bei wachsender Weltbevölkerung nimmt die verfügbare Menge Land pro Person ab (1961: 4000m 2, 2011: 2000m 2 • 2000m2 für Anbaufläche pro Kopf für: Lebensmittel (Weizen, Reis, Kartoffeln, Gemüse, Obst, Speiseöl, Zucker), Tierfutter, Baumwolle für Kleider, Tabak, Bio-Diesel für Auto, Biogas für Strom und Wärme • Dennoch stieg die Getreideproduktion pro Kopf in den letzten 50 Jahren um ca. 29% →Primär durch Industrialisierung der Landwirtschaft: starker Einsatz von Düngern und Pflanzenschutz →Zu Lasten der Nachhaltigkeit und Biodiversität Anbaufläche: • Nutzung der Hälfte der globalen Anbaufläche für nur vier Pflanzenarten: Weizen, Mais, Reis und Sojabohnen • Bis auf Reis werden die großen Monokulturen der Welt nur zum kleineren Teil direkt als Lebensmittel verarbeitet Verwendung von Getreide: • 43% Lebensmittel, 36% Futtermittel, 21% sonstige Nutzung (Gewinnung Bioenergie, Textilindustrie) Weltgetreideernte nach Getreideart Die größten Getreideproduzenten (2018) 1. Volksrepublik China: 603.000.000 t 2. Vereinigte Staaten: 467.866.000t 3. Indien: 318.320.000 t 16. Deutschland: 38.417.471 t

Pro Kopf-Konsum von Getreide in Deutschland -1950: 99,9 Kg Mehlwert 2014: -1970: 66 Kg Mehlwert -Weichweizen: 60kg/ Jahr -2018 : 87,4Kg Mehlwert -Mais 14Kg/Jahr -Hartweizen/ Roggen: 10kg/Jahr -Hafer 2,5kg/Jahr

Kopf-Verbrauch von Getreideerzeugnissen knapp unter 100kg / Jahr • Brot und Brötchen: 80kg/ Jahre • Teigwaren: 8kg/ Jahr • Reiskonsum 6kg/ Jahr

Begriffserklärung (Zusammenhang von Produktgewicht, Getreidewert und Mehlwert) • Markt- und Außenhandelsdaten werden im Produktgewicht als Mehl, Teig-und Backwaren oder Getreide ermittelt • Um diese Angaben verrechnen zu können, müssen sie auf eine gemeinsame Basis bezogen werden • Getreidewert: Dazu wird die Menge Getreide ermittelt, die nötig ist, um eine bestimmte Menge Mehl oder Teigwaren herzustellen • Die Umrechnungsfaktoren sind keine fixen Größen sondern veränderlich • Mehlwert: 1kg Weizen liefert 0,8 kg Weizenmehl →1kg Weizen hat einen Mehlwert von 0,8 kg • Getreidewert: 1kg Weizenmehl entspricht 1kg/0,8= 1,25 kg Weizen → 1kg Weizenmehl hat einen Getreidewert von 1,25kg

Durchschnittlicher Verzehr von Brot und Backware



Getreideverzehr in Abhängigkeit von Esskulturen

Brotverzehr ist über Alter ziemlich konstant

GETREIDEARTEN • • • • •

Getreide = „Was getragen wird“ (Körnerfrüchte von Gräsern) Einsamige Schließfrüchte (Karyopsen) von meist einjährigen Kulturpflanzen der Familie der Süßgräser Bezeichnung für Pflanzen sowie Körnerfrüchte 7 Grundgetreidearten: Weizen (Triticum), Gerste (Hordeum), Roggen (Secale), Hafer (Aveneae), Reis (Oryzeae), Mais (Zeae), Hirse (Paniceae) Triticale (Kreuzung aus Weizen und Roggen), die die Vorteile beider Arten vereint →Ertragsreich, weniger Ansprüche an den Boden, Winterfest, kurzes Stroh, hoher Lysingehalt

Begrannung (Haare) - als Hilfe bei der Unterscheidung der wichtigsten Getreidearten 1. 2. 3. 4. 5.

Weizen: meistens keine Grannen Gerste: meistes sehr lange, unterschiedlich lange Grannen, Grannen der unteren Körner sind länger →Grannen enden fast wie abgeschnitten auf einer Höhe Roggen: mittellange gleich lange Grannen Triticale: mittellange gleich lange Grannen; Pflanzenhöhe in einem Triticalebestand ist im Vergleich zu einem Roggenbestand wesentlich homogener Hafer: Hat keine Grannen; Körner wachsen an einer Rispe und nicht an einer Ähre (wie bei den andere)

-In Deutschland müssen Getreidesorten vom Bundessortenamt zugelassen werden REIFESTADIEN Milchreife: Aus dem Getreidekorn lässt sich durch Quetschen eine milchige Flüssigkeit herausdrücken. Während der Milchreife erreicht das noch grüne Korn seine endgültige Größe Teigreife: Die Substanz, die man noch immer herausdrücken kann, ist nicht mehr flüssig, sondern hat eine deutlich festere Konsistenz. Fingernageldruck ist noch reversibel Gelbreife: Das Getreidekorn ist hart und lässt sich nicht mehr ausdrücken, aber mit guten Zähnen zerbeißen. Fingernageleindruck ist irreversibel Vollreife: Es erfolgt kein weiteres Wachstum; das Getreidekorn ist reif. Es kann nur noch schwer mit dem Fingernagel gebrochen werden. Totreife: Der Wassergehalt hat soweit abgenommen, dass das Korn nicht mehr mit dem Fingernagel eingedrückt oder gebrochen werden kann. Notreife (nicht offiziell in der BBCH-Skala): Vorzeitiges Abreifen durch widrige Umstände, zum Beispiel durch Trockenstress. Wo normalerweise noch weitere Stärke eingelagert würde, wird nun stattdessen das Korn zur Abreife gebracht, da die Pflanze ausgeprägten Wassermangel hat. -Getreide wird im Zustand der Voll- oder der Totreife geerntet. -Dreschen erfordert Totreife, die auch noch nach der Ernte erreicht wird. -Eine Ernte mit Mähdreschern ist jedoch erst bei Totreife möglich. -In der Getreidefrucht sind auch im Zustand der Totreife nur Mehlkörper und Schale im biologischen Sinn tot. -Sowohl Keimling als auch Aleuronschicht bestehen aus lebenden Zellen und atmen . →Bei ca. 15 % Wassergehalt kommt es zu jährlichen Stärkeverlusten zwischen 0,25 % und 2 %. -Wassergehalt des Korns im Zustand der Totreife ca. 20-24% ➜ kurze Lagerfähigkeit → Daher Trocknung auf 14-16% Wassergehalt ➜ Erhöhung der Haltbarkeit auf 2-3 Jahre

Aufbau und Bestandteile eines Getreidekorns

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Der eigentlich verwendete Teil ist der Mehlkörper in den Randschichten sind aber hauptsächlich Vitamine→Ballaststoffkomplex → in Vollkorngetreide enthalten Hoher Vollkornverzehr wird mit einem geringeren Risiko für bestimmte Krankheiten in Verbindung gebracht

PSEUDOGETREIDE • • •

Pflanzensamen, die zwar oft wie Getreide verwendet werden, aber keine echten Getreidesorten darstellen und botanisch nicht zu den Gräsern zählen Zu solchen getreideähnlichen, stärkereichen Samen zählen u.a Buchweizen, Amaranth und Quinoa Pseudogetreide ist glutenfrei

GETREIDEARTEN

BLÜTENSTAND •



Blütenstand/Infloreszenz: ein verzweigter Teil des Sprossachsensystems, der die Blüten bei Samenpflanzen trägt und vom vegetativen Teil der Pflanze abgrenzbar ist. Viele Blütenstände wirken auf Bestäuber wie eine große Blume, sie lassen sich damit besser anlocken als mit einzelnen Blüten. →Vor allem, wenn die Blüten klein sind und einzeln zu unscheinbar wären.

WEIZEN (TRITICUM) • • • • • • •

Gehört zur Gattung Triticum L. Weizenpflanzen: dunkelgrün, 0,5 bis 1 m hoch, Selbstbefruchter Weltweit wichtigste Getreideart; wichtigstes Brotgetreide Enthält viel Klebereiweiß (Gluten), das für die Teigbildung und Elastizität eines Teiges notwendig ist Weizen ist anspruchsvoll, verlangt humusreiche, kalkhaltige Böden, Feuchtigkeit und viel Wärme Weizenkörner sind gelblich-braun und im Vergleich zum Roggen eher rundlich Verwendung: Backweizen, Brauereiweizen, Stärkeweizen, Futterweizen

Weichweizen (Triticum aestivum), Brotweizen oder Saatweizen • Besitzt höheren Stärkeanteil (und ein weicheres Korn) als Hartweizen • Wirtschaftlich bedeutendste Weizenart; 90% des Weizenanbaus in D • Dient zur Herstellung von Mehl, Grieß, Dunst u.a. • Hoher Gehalt an Kleberprotein (Gluten) ➜ hervorragende Backeigenschaften • Herstellung von Brot, anderen Backwaren, Malz, Futtermittel und zur Stärkegewinnung • Weichweizengrieß wird weich und locker beim Kochen, eignet sich für Süßspeisen, Kuchen und Grießbrei Hartweizen (Triticum durum, Durumweizen) • Glasiges Korn mit gelblichem Mehlkörper • Hoher Proteingehalt • Daraus hergestellte Mahlprodukte dienen zur Erzeugung von Teigwaren, Kindernährmitteln u.a. • Herstellung von Pasta, Couscous und Bulgur • Hartweizengrieß ist kochfest und geeignet für Klöße, Suppeneinlagen, Kuchen und Teigwaren/Nudeln Verzehr von Weizenkörnern 1. Als ganzes Korn oder zerkleinert: ➢ Grieß (Walzenstuhl (industrielle Getreidemühle)) , Schrot (Walzenstuhl), Grütze (Trommelgrützeschneider) 2. Couscous = zu Kügelchen zerriebener Hartweizengrieß, bereits vorgegart 3. Bulgur = vorgekochter (Parboiled Verfahren) und anschließend getrockneter, zu Grütze zerkleinerter Weizen Grieß (Getreide allgemein) • wird nicht so fein gemahlen wie Mehl und nicht so grob wie Schrot. • Weichweizengrieß: für Pudding, Brei, Kuchen oder Suppen • Hartweizengrieß: für Nudeln, Knödel und Klöße oder Aufläufe • Vollkorngrieß enthält alle Bestandteile des gereinigten Korns. • Instantgrieß = sog. Fertiggrieß ist bereits vorbehandelt und benötigt nur sehr kurze Zubereitungszeiten. • Maisgrieß zur Zubereitung des italienischen Nationalgerichtes Polenta, für Kroketten, Klöße, Pfannkuchen.. Grütze (Getreide allgemein) • Nährmittel aus grob zerkleinerten Getreidekörnern (z.B. Hafer, Gerste, Hirse, Mais, Roggen oder Weizen) • Unscharfe Abgrenzung von Getreideschrot • Verwendung: für Suppen, Breie und einige Wurstsorten (z.B. Grützwurst) • Um Bulgur herzustellen, werden Körner von Hartweizen einem Parboiling-Verfahren unterzogen und danach mit einem Grützeschneider grob geschnitten • Fruchtige Süßspeisen, wie die rote Grütze wurden ursprünglich auch mit Grütze hergestellt, →Bindung erfolgt heute mit Speisestärke Verwendung von Weizen und entsprechende Qualitätanforderungen

DINKEL (TRITICUM SPELT) • • • • • •

Gattung Triticum Dinkel (Spelz, Triticum spelta) = sehr alte Getreideart, die mit dem Weizen eng verwandt ist; vermutlich aus Mutation älterer Weizenarten entstanden Dinkelpflanze 0,5-1 m hoch, rundliche Ähren, Korn fest mit Spelzen bewachsen Resistent gegen viele Krankheiten, Dinkel verträgt raues Klima gut Aromatischer, nussiger Geschmack mit guten Backeigenschaften; Brot trocknet aber schnell aus Grünkern - „Grün“ (in der sogenannten „Teigreife“ mit ca. 50 % Kornfeuchte halbreif) geerntetes Korn des Dinkels wird getrocknet (Darre bis 13% Kornfeuchte ➜ Aroma) - Grünkern nicht backfähig ➜ Verwendung in Suppen und als Bratlinge

GERSTE (HORDE UM VULGARE) • • • • • • • • •

Gattung Hordeum Eine der ältesten kultivierten Getreidearten 0,7 bis 1,2 m hoch, mit Grannen besetzte Ähren, die im reifen Zustand hängen, Selbstbefruchter anspruchsloseste Getreide, wächst in extremer Höhe und bei extremer Kälte Im Vergleich mit anderen Getreidearten höchster Mineralstoffgehalt Gerste enthält wenig Klebereiweiß ➜ nur für Fladenbrote geeignet Je nach Anzahl der Kornreihen an der Ähre unterscheidet man „zweizeilige“ und „mehrzeilige“ (4- oder 6-zeilige) Gerste Zweizeilige: ein voll und kräftig ausgereiftes Korn pro Ansatzstelle; Mehrzeilig: 3 weniger entwickelte Körner pro Ansatzstelle Verwendung: Tierfutter (Wintergerste), Bier (Braugerste), Brennerei (Whisky), Kaffee-Ersatz (Malzkaffee), Brotherstellung (Aufmischen mit anderen Mehlen)

ROGGEN (SECALE CEREALE) • • • • • • • •

Gattung: Secale Roggengräser: 0,65-2 m hoch, Fremdbefruchter Lang begrannte Ähren mit blauschimmernden Körnern Nach Weizen das zweitwichtigste Brotgetreide Relativ robustes und winterhartes Getreide, anspruchsloser als Weizen Hauptanbaugebiete: Deutschland, Polen, Russland Enthält Protein, das nur unter Einfluss von Säuren aufquillt. → Aus diesem Grund werden Roggenbrote mit Sauerteig als Lockerungsmittel gebacken. Verwendung: Brotgetreide , Gerösteter Roggen als Kaffee-Ersatz in Kaffeemittelmischungen, Futterroggen

HAFER (AVENA SATIVA) • • • • • • • • •

Hafergräser: 0,6-1,5 m hoch Rispengräser der Gattung Avena, die in der Systematik etwas weiter von anderen Getreidearten entfernt ist Unterschied zu anderen Gräsern: Fruchtstand als Rispe, nicht Ähre, ausgebildet Sehr anspruchslos, gedeiht auch in kühleren Lagen Im Vergleich zu anderen Getreiden höherer Fettgehalt (ca. 7%, davon ca. 40% Linolsäure) Ballaststoffe (beta-Glucane), Cholesterol senkend Hauptanbauländer: Russland, Kanada, USA, Polen, Deutschland Aufgrund des geringen Kleberanteils wird Hafer nur wenig als Brotgetreide genutzt, sondern vorwiegend zu Flocken, Grieß und Mehl weiterverarbeitet In Industrieländern wird Hafer größtenteils als Futterhafer angebaut

Haferflocken Hoher Gehalt an 1. Kohlenhydraten ( ≈70 %) 2. Eiweiß (≈15 %) 3. Ungesättigten Fettsäuren (Gesamtfett ca. 7%) 4. Löslichen Ballaststoffen (ca.10 g/100 g), 5. beta-Glucanen (z.B. dem Schleimstoff Lichenin) 6. Vitamine B1, B6 und E, Zink, Eisen und Calcium 7. Beta-Glucan ➜ Senkung des Cholesterolspiegels und positive Auswirkungen auf den Blutglukosespiegel (Dosierung, z.B.: 7 Esslöffel Haferflocken bzw. 4 Esslöffel Haferkleie) Herstellung von Getreideflocken am Beispiel Hafer 1. Reinigung des Rohgetreides 2. Haferkörner werden mehrere Stunden lang zunächst in Dampf, dann mit trockener Hitze (Darre) behandelt ➜typisches nussartiges Aroma der späteren Haferflocken ➜Hitze inaktiviert fettspaltende Enzyme (Lipasen), die sonst bei der Lagerung einen ranzigen, bitteren Geschmack verursachen würden ➜Spelzen lockern sich beim Trocknen 3. Schälen: Abtrennung der Spelzen vom Haferkern (Trommelschäler oder Fliehkraftschäler) 4. Nach Schälvorgang werden Haferkerne maschinell auf einem Paddy Tischausleser ausgelesen ➜ Haferkerne für Zarte Flocken oder Kleinblattflocken werden zu Hafergrütze verarbeitet (Grützeschneider) 5. Im Flockierstuhl werden Haferkerne unter großem Druck zwischen zwei Glattwalzen plattgedrückt ➜ Haferflocken (bzw. Getreideflocken) Alle Haferflockenarten sind „Vollkorn“, da sie aus dem vollen Korn gewonnen werden. Außer dem Mehlkörper bleiben auch der Keimling, die Samenschale, sowie weitgehend alle Nährstoffe erhalten.

In Kölln Flocken: Ballaststoffe 11,1 g davon ... lösliche Ballaststoffe 4,4 g unlösliche Ballaststoffe 6,7 g REIS (ORYZA SATIVA) • • • •

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Reis ist ein Rispengras, dessen kultivierte Form zu Art Oryza sativa zählt Für Reisanbau werden heiße Temperaturen und reichlich Wasser benötigt ➜ Anbau in stufenförmigen Wasserterrassen oder in überschwemmten Feldern 90% der Welternte kommen aus dem asiatischen Raum (China, Indonesien, Indien) Nach der Kornform unterscheidet man: 1. Langkornreis (z.B. Basmati-Reis, Duftreis, Patnareis) 2. Rundkornreis (z.B. Milchreis, Mochireis, Nishki-Reis) 3. Mittelkornreis (z.B. Roter Reis, Klebereis, Schwarzer Reis) In einem Schäl- und Polierprozess werden Spelzen, Frucht- und Samenschale entfernt. →So wird der gereinigte Rohreis („Paddy“) über Braunreis (Naturreis) schließlich zu Weißreis weiterverarbeitet Reis ist glutenfrei Reismehl ist nicht backfähig Reis hat den höchsten Stärkegehalt aller Getreidearten Nach dem Nährstoffgehalt unterscheidet man: 1. Naturreis (Braunreis): ungeschliffener, gereinigter und ausgelesener Braunreis, der noch von der nährstoffreichen Silberhaut umschlossen ist. Aufgrund des Nährstoffreichtums auch als Vollreis bezeichnet. 2. Polierter Reis (Weißreis): Durch die Bearbeitung mit Schleifmaschinen verliert der Reis die Frucht- und Samenschale und somit wertvolle Inhaltsstoffe. 3. Behandelter Reis oder „Parboiled Reis“: Durch das „Parboiling“ (eine Dampf- und Druckbehandlung) werden wertvolle Inhaltsstoffe der Randschichten (Vitamine, Mineralstoffe) in das Innere des Kornes befördert und bleiben somit dem Reis auch nach dem Poliervorgang erhalten. Handelsformen von Reis: Rundkorn- und Langkornreis, Kochbeutelreis, Schnellkochender Reis

Wildreis (Zizania palustris) • Gehört aus botanischer Sicht zwar zur selben Tribus (Oryzeae), aber nicht zur selben Gattung wie Reis • Wassergrasart (Zizania), die eher mit Hafer verwandt ist • Bis zu 1,8 m hohe Halme wachsen an Seeufern in Nordamerika und werden von Kanus aus geerntet • Wildreis hat lange, dünne, schwarze Körner, die glutenfrei sind und überwiegend gekocht verzehrt werden Parboiling (partially boiled, teiweise gekocht) 1. Rohreiskörner: Mineralstoffe + Vitamine in den Randschichten Silberhäutchen und Keimling 2. In lauwarmem Wasser eingeweicht, lösen sich die in Keimling + Silberhäutchen enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe. 3. mit Wasserdampf und hohem Druck werden die wasserlöslichen Inhaltsstoffe ins Innere des Reiskornes gepresst. 4. Nochmals heißem Dampf ausgesetzt, wird die Oberflächenstärke der Reiskörner gehärtet ➜ die Nährstoffe bleiben im Korn (Versiegelung) und Reis ist weniger klebrig ➜ anschließend wird der Reis geschält • Parboiling-Verfahren presst etwa 80 Prozent der im Silberhäutchen enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe in das Innere des Reiskorns ➜ Parboiled-Reis ernährungsphysiologisch wertvoller als geschälter weißer Reis • Gekochter Parboiled-Reis hat einen etwas kräftigeren Geschmack durch seinen Gehalt an Aromavorläufern • Gegenüber Vollkornreis hat Parboiled-Reis eine kürzere Garzeit • Während des Parboiling-Verfahrens wird gleichzeitig die Oberfläche der Reiskörner durch die enthaltene Stärke verkleistert. Dadurch verringert sich der Anteil an Bruch beim Schleifen der Körner deutlich. • Parboiled-Reis hat eine leicht gelbliche Farbe, die aber beim Kochen verschwindet. • Durch das Parboiling-Verfahren wird der gekochte Reis fester und weniger klebrig. Für bestimmte Gerichte wie Risotto oder Sushi eignet sich Parboiled-Reis aus diesem Grund nicht.

MAIS (ZEA MAYS) •

Gattung Zea mays

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Maispflanzen können bis zu 2,5 m hoch werden Pro Pflanze bilden sich etwa 2 Kolben mit je 8-16 Körnerreihen voll aus



Hauptanbaugebiete: USA, China, Brasilien



Arten und Verwendung: 1. Futtermais ( Gelb- und Weißmaissorten), 2. Speisemais: Maiskolben und Maiskörner, Zuckermais , Maismehl, Maisgrieß (Polenta) , Maisflocken, Cornflakes, Maiskeimöl: aus dem relativ großen Keimling , Popcorn: Kleinformige Maissorten Mais ist glutenfrei



Maismehl ist nicht backfähig



Cornflakes/Maisflocken • Maisnährmittel in Form von Flocken mit hoher Bissigkeit. • Für die Herstellung wird gelbfarbiger Hartmais bevorzugt, da weißfarbiger auf Grund seines geringeren Proteingehalts weniger geeignet ist. • In der Regel werden Cornflakes aus 88% Maisgrits (=Maisgrieß oder Maisgrütze), 7,5% braunem Zucker, 2,5% Salz und 2% Malzsirup hergestellt. →Komponenten werden nach Mischung zu Brei gekocht, geflockt und anschließend geröstet. • Cornflakes werden oft mit Vitaminen, Mineralstoffen und auch Protein (Trockenmagermilch) angereichert • Verzehr erfolgt üblicherweise mit Milch oder Fruchtsäften oder als Bestandteil von Müsli • Zusammensetzung (BLS-Daten) pro 100 g: 360 kcal, 8 g Protein, < 1 g Fett, 80 g KH (78 g Stärke), 4 g Ballaststoffe HIRSE • • • •

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Sammelbezeichnung für Getreidearten mit kleinen, runden, bespelzten Körner, die an Rispen wachsen. Im Gegensatz zu anderen Getreidekörnern besitzen Hirsekörner keine Längsfurche Farbe der Körner variiert je nach Sorte zwischen weißgrau, gelb und rotbraun. Hirsearten können nach Beschaffenheit der Körner in zwei Hauptgruppen eingeteilt werden: -Sorghumhirsen (Sorghum) mit deutlich größeren Körnern und höheren Hektarerträgen (14-17 dt/ha). -Millethirsen (Paniceae)mit recht kleinen Körnern und geringen Erträgen (ca. 7-9 dt/ha). Die meisten Gattungen, z. B. Rispenhirse (Panicum), Kolbenhirse (Setaria), Perlhirse (Pennisetum), Fingerhirse (Eleusine) und Teff (Eragrostis) sind Millethirsen. Der Begriff „Millet“ wird überwiegend in der englischen und französischen Sprache verwendet Hirse ist glutenfrei, alleine nicht backfähig Reich an Mineralstoffen

Arten und Verwendung: • Rispenhirse (Panicum miliaceum): hat für die Ernährung nur noch wenig Bedeutung; in Deutschland für Futterzwecke verwendet (Aufzuchtfutter für Geflügel, Hirsekörner für Sittichfutter) • Mohrenhirse (Sorghum bicolor): Hauptnahrungsmittel in Afrika; zur Herstellung von Hirsebrei, Hirsebrot (Fladenbrot) und Hirsebier ZUSAMMENFASSUNG • • • • •

Die global wichtigsten Getreidearten sind Mais, Reis und Weizen Getreide dient als Tierfutter un...


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