Lernzettel Sportpädagogik PDF

Title Lernzettel Sportpädagogik
Author Nina Keller
Course Sportpädagogische Grundlagen
Institution Georg-August-Universität Göttingen
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Sportpädagogik 1. Definition Sportpädagogik ist diejenige Teildisziplin der Erziehungs- und Sportwissenschaft, die das sportliche und spielerische Bewegungshandeln in seinen institutionalisierten und nicht-institutionalisierten Formen vorrangig unter den Motiven Bildung, Erziehung, Sozialisation und Lernen mit Hilfe verschiedenartiger Forschungsmethoden untersucht. Sportpädagogik ist jene wissenschaftliche Disziplin, die den „Zusammenhang von Sport und Erziehung“ thematisiert. Diese allgemeine Auslegung entspricht in der Wortbedeutung einer Pädagogik, die sich auf das „Kulturphänomen und Gesellschaftsproblem Sport“ bezieht. Dazu werden theoretische Grundlagen für eine auf Bewegung, Spiel und Sport ausgerichtete Praxis entwickelt. Ziel ist es, einen Beitrag zur Förderung menschlicher Entwicklung und Bildung zu leisten. Erziehung

Bildung

Sozialisation

Prozess, in dem Erzieher einem Educanten Wirkungen beabsichtigt

Prozess des Sich-Bildens

Prozess, in dem sich ein Individuum … entwickelt

Intentional gesteuert

Selbsttätiges Individuum

Nicht intentional gesteuert

1. Bildung Allgemein … beschreibt den Prozess der Selbstgestaltung und Weltaneignung. … verweist auf einen Prozess, in dem der Mensch in der Auseinandersetzung mit sich und den Gegenständen der Kultur zu sich selbst findet. Im Kontext von Sport und Bewegung: - beruht dabei nicht zuletzt auf konkreten Lernvorgängen und auf unmittelbaren körperlichen, personalen, materialen und sozialen Erfahrungen in Verbindung mit dem eigenen sportlichen bzw. bewegungsbezogenen Handeln. - Bildung deutet hier auf eine Verarbeitung der Erfahrungen mit Körper, Bewegung und Sport hin. Begriffe personale Verarbeitung, selbsttätig und eigenständig, Weltaneignung, Auseinandersetzung mit sich, Auseinandersetzung mit Kulturgegenständen, individuell, Selbstfindung, Selbstgestaltung des Menschen Beispiel Ein Kind spielt mit verschiedenen Bällen, lernt dabei die jeweiligen Eigenschaften der Bälle kennen und wendet dieses Wissen zukünftig situationsgemessen an. 2. Erziehung (Können->Sollen) Allgemein … verweist auf einen bewussten und absichtsvollen Vorgang, in dem ein Erzieher Heranwachsenden bestimmte Kenntnisse, Fähigkeiten oder Fertigkeiten vermittelt. … erfordert ein personales Verhältnis, das einerseits durch einen Wissens- und Könnensvorsprung des Erziehers und andererseits durch die Verantwortung gegenüber den Heranwachsenden geprägt ist. … ist ein zielgerichteter Prozess, in dem Heranwachsende zu … befähigt werden sollen.

Begriffe Erzieher: Wissens- und Könnensvorsprung, Bezugsperson, Erzieher und Educant, personale Beziehung, intentional/bewusst/absichtlich, zielgerichtet, Vermittlung von Kenntnissen/Fähigkeiten/Fertigkeiten Beispiel Ein Erzieher vermittelt dem Kind beim Fangen nicht zu schubsen oder zu schlagen, damit sich niemand dabei verletzt. 3. Sozialisation Allgemein … alle geplanten und ungeplanten sozialen Prozesse, Handlungen und Einflüsse, die die Entwicklung eines Menschen beeinflussen und ihn in seinem Verhalten leiten. … bezeichnet eine besondere Art des Lernens, nämlich das soziale Lernen „Einleben“ des Individuums in die Gesellschaft. … Übernahme von Regeln, Normen, Gewohnheiten, Werten, Einstellungen, die das Zusammenleben regeln. … Sozialisationsinstanzen: Elternhaus, Schule, Gleichaltrigengruppe, Kirche, Sportverein, „Umgebung“ - Im Gegensatz zur Erziehung umfasst Sozialisation also auch Phänomene, die nicht absichtsvoll herbeigeführt werden und in denen Menschen nicht unmittelbar einwirken - in dem Sinne sozialisieren auch Dinge, Strukturen, Verhaltensweisen anderer etc. - und auch Bewegungsaktivitäten, Sport Begriffe Übernahme von Regeln/Normen/Werten/Einstellungen, geplante und ungeplante soziale Prozesse soziales Lernen, sozialer Einfluss, leitet Verhalten, beeinflusst Entwicklung des Menschen Beispiel Der Vater spielt jeden Sonntag in der Kreisliga Fussball. Seine Tochter möchte mit 6 Jahren unbedingt in den Fußballverein. 2. Gegenstandsverständnis, Selbstverständnis und Themenfelder der Sportpädagogik - Die Sportpädagogik beschränkt sich nicht nur auf die Beschreibung und Analyse bestimmter Phänomene. Sie ist auch gefordert, Bewertungen vorzunehmen, nach positiven und negativen Einflüssen, Effekten zu fragen und Handlungsoriertierung zu geben. Sie kritisiert und stellt in Frage vor dem Hintergrund pädagogischer Normen. 1. Selbstverständnis Traditionelle Sportpädagogik + heute Phänomen: Sport(arten) Institution: Adressaten: Ambition: - Schule - Kinder - Erziehen - Verein - Jugendliche - Unterrichten - Kindergarten - Erwachsene - Bilden - Betriebe - Alte - Vermitteln - Studios - Babys - Animieren - Clubs/Hotels - Kranke - Arrangieren - Heime - Gesunde - Beraten - Kliniken - Strafgefangene - Therapieren - Jugendzentren - Erleben/Erfahren - Gesundheitszentren - Instruieren - Gefängnisse

2. Differenzierung Differenzierung pädagogischer Ambitionen - Pädagogisierend der Biographie - Entstehung neuer Institutionen und Felder - Ausdifferenzierung klassischer Ambitionen (z.B. Altenbildung) - Entstehung neuer Ambitionen (z.B. Beratung, Animation) - Aufarbeitung neuer sozialer Probleme (z.B. Gewalt) Differenzierung sportlicher Handlungsfelder - Ausweitung des Phänomenbereiches (Sportarten-Bewegung-Leiblichkeit) - Differenzierung der Sportarten in nahezu allen Bereichen (Natur, Wasser, Spiele..) - Differenzierung der Interessen (Kommerz, Medialisierung, aber auch Risiko/ Erleben) - „Sport für alle“ und „Lebenslanges Sporttreiben“ als Leitprinzipien des Systems Differenzierung moderner Gesellschaften - Ausdifferenzierung von gesellschaftlichen Teilsystemen (z.B. Bildungssektor) - Fortschreitende Dynamisierung (Antreibung) - Fortschreitende Individualisierung - Wachsende Unübersichtlichkeit und Orientierungsprobleme, sowohl für Systeme wie für Individuen 3. Ganzheitliche Bedeutung für die kindliche Entwicklung sich wiederholender Kreislauf von - Motorische Entwicklung - Geistige Entwicklung - Psychische Entwicklung - Soziale Entwicklung Zusammenhang von Motorik und Psyche Beispiel: Stift 1. motorische Entwicklung - Fertigkeiten aufbauen - Finger/Hand Koordination - „Ich kann das rausmachen“ 2. Geistige (kognitive) Entwicklung - verschiedene Puzzleteile - auf den Tisch hauen = Geräusch - malen - werfen = Geräusche - man kann den Stift als Stift nennen = Das ist der Stift und das macht er 3. Psychische Entwicklung - Entwicklung des Selbst - malen = Selbst geschaffen - Selbstwirksamkeit - auch Gefühle (Angst/Freude) 4. Soziale Entwicklung - Bezugsperson - zeigt ihm was man mit dem Stift noch machen kann

4. Bewegung und körperliche/geistige/psychische Entwicklung Bedeutung von Bewegungsaktivitäten für die körperliche Entwicklung des Kindes - Handlungs- und Bewegungsapparat - Motorische Kompetenzen - Herz-Kreislaufsystem - Knochendichte - Lungenvolumen Bewegung und geistige Entwicklung - Wahrnehmung und Bewegung als erste Erkenntnisinstrumente - Ausbildung kognitiver(das Wahrnehmen, Denken, Erkennen betreffend) Strukturen - von der praktischen Erfahrung zur theoretischen Einsicht Bewegung und psychische Entwicklung - In Bewegungssituationen Erkenntnisse über sich selbst und die eigenen Fähigkeiten sammeln Positives Potenzial: - Selbstgewählte Ziele und Ideen adäquat (angemessen) verwirklichen - Über Bewegung positiv konnotierte Erkenntnisse über sich selbst und die eigenen Fähigkeiten sammeln = Grundlage für Selbstzufriedenheit, Selbstsicherheit, Selbstwerterhöhung -> Speisung des Selbstbildes durch Rückmeldungen anderer 5. Soziale Lern- und Erfahrungsgelegenheiten in Bewegungssituationen - Ideen aushandeln, kooperieren, konkurrieren, siegen, verlieren 3. Funktionen von Bewegung Personale Funktion: sich selbst, ihren Körper und ihre Fähigkeiten kennenlernen, Voraussetzung für Vertrauen Soziale Funktion: verständigen, spielen mit und gegeneinander, nachgeben oder durchsetzen Produktive Funktion: durch Bewegung etwas Neues hervorbringen, eine Bewegung gestalten, ein Produkt schaffen Expressive Funktion: Gefühle und Empfindungen werden körperlich ausgedrückt und können verarbeitet werden Impressive Funktion: durch die Bewegung werden Empfindungen (Freude, Lust, Erschöpfung oder Unlust) geweckt und in der Bewegung erfahren Explorative Funktion: durch Bewegung erkunden Kinder ihre Umwelt und lernen ihre dingliche und räumliche Umwelt kennen und setzen sich mit Objekten und Geräten auseinander Komparative Funktion: durch Bewegung vergleichen sich Kinder mit anderen und wetteifern untereinander Adaptive Funktion: durch Bewegung passen sie sich den vorgegebenen Erwartungen an, ertragen Belastungen, lernen ihre körperliche Grenzen kennen und steigern ihre Leistungsfähigkeit Beispiele formulieren - dimensionalisieren (zu welchem Zweck macht das Kind…) 4. Die Sinnperspektiven Sinnperspektiven: Die (Re-)Konstruktion von „Sinnperspektiven“ des Sport bzw. sportlichen Handelns - Warum treiben Menschen Sport? - Was sind ihre Motive? - Was suchen sie im Sport? - Was befriedigt sie?

-

Leistung, Präsentationen Ausdruck, Ästhetik, Darstellung Eindruck, Exploration, Sensation Gesundheit, Ausgleich, Fitness, Wohlbefinden Anschluss, Geselligkeit, Kommunikation Risiko/Spiel, Spannung, Abenteuer, Risiko Empirische Sportpädagogik

5. Normative und empirische Sportpädagogik Sport und Bewegung Soll-Aussagen „Was soll sein?“

Ist-Zustand „Was geschieht in Wirklichkeit?“

Normative Sportpädagogik

empirische Sportpädagogik

1. Empirische und normative Aspekte des Schulsports - Empirische Erkenntnisse über die Erziehungswirklichkeit: - Wissen über Entwicklungsprozesse - Wissen über die „Sache selbst“ (Sportarten) - empirische Schulsportforschung liefert Argumente - Normative Diskussion über: - die Auswahl von Zielen (Wozu?), Inhalten (Was?) und Methoden (Wie?) - den pädagogischen Gehalt von Sportunterricht (Legitimation, Erziehungsauftrag) 2. Normative Sportpädagogik Beispiel - Sinnperspektiven werden zu pädagogischen Perspektiven - „Mehrperspektivischer Unterricht“ - Primäre Aufgabe des Schulsports ist die gleichwertige Vermittlung der Sinnperspektiven, um eigenständige Entscheidungen (im Sinne der Handlungsfähigkeit) zu ermöglichen - Bedeutung der Bewegung für die kindliche Entwicklung 3. Sinnrichtungen im Sport zu pädagogischen Perspektiven im Schulsport Sinnrichtungen im Sport

Pädagogische Perspektiven auf den Sport in der Schule

1. Leistung

1. Das Leisten erfahren und reflektieren

2. Ausdruck

2. Sich körperlich ausdrücken, Bewegungen gestalten

3. Eindruck

3. Die Wahrnehmungsfähigkeit verbessern, Bewegungserfahrungen erweitern

4. Gesundheit

4. Die Fitness verbessern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln

5. Geselligkeit, Miteinander

5. Gemeinsam handeln, spielen und sich verständigen

Sinnrichtungen im Sport

Pädagogische Perspektiven auf den Sport in der Schule

Spiel, Spannung, Abenteuer, Risiko

6. Etwas wagen und verantworten

empirische Sportpädagogik

normative Sportpädagogik

4. Mehrperspektivischer Unterricht und Handlungsfähigkeit - die mehrfach bedeutete Sportart - die mehrfach bedeutete Bewegungsaktivität In einem mehrperspektivischen Sportunterricht wird der jeweilige Gegenstand (oder das Verhalten von Menschen) nicht nur unter der üblichen und gewohnten Perspektive betrachtet, sondern die Perspektiven werden gewechselt. 5. Handlungsfähigkeit (auch Zusammenhang Mehrperspektivität) - die Schüler aus jeder Perspektive bei ihrem Handeln im Sport unterstützen - Sport auf Sinn reflektieren und entsprechend gestalten - Schüler zum selbstständigen Handeln bringen - aus verschiedenen Perspektiven - vernünftige, sinnvolle und selbstständige Entscheidungen treffen - durch Mehrperspektivität - Sporttreiben unterschiedlich reflektieren können - Sport unter unterschiedlichen Gesichtspunkten treiben - eigener individueller Zugang zu Sport - das eigene Handeln verantworten - Entscheidungen selbstständig treffen und verantworten 6. Entwicklungsbereiche - Entwicklung des Selbst - Erfahrung von Können und Nichtkönnen, Erfolg und Misserfolg, Leistung und Grenzen (Erfahrungen über sich selbst machen) - Selbstständigkeitsstreben - Soziale Entwicklung - Grundregeln des Sozialverhaltens müssen erlernt werden - Bewegung als Mittel zum Zweck - Kognition - Sensorische Reize als Nahrung für das Gehirn - Kinder lernen aktiv - Motorik/Gesundheit - natürliches Bedürfnis der Bewegung - Stärkung der körperlichen Fitness 7. Bewegung als Motor für die Entwicklung - Motor: Drang sich zu bewegen (Wille/Drang, der zur Bewegung führt) - ganzheitlich wichtig für die kindliche Entwicklung - Motor für das Funktionieren eines Menschen - Sinneseindrücke, Gefühle und Emotionen, Erlebnisse, psychisches und physisches Weiterbilden

6. Sport in der Schule - Integration des sozio-kulturellen Phänomens „Sport“ in die gesellschaftliche Institution „Schule“ - Was soll integriert werden und warum sollte Sport in der Schule integriert werden? - Schule: Pflichtcharakter, Benotung, Gruppencharakter (Klasse), Angebot, Rahmenrichtlinien, Sportlehrende…

- Gesellschaftliche Auftrag der Schule: Vermittlung gesellschaftlicher relevanter Kompetenzen

- Relevanzprüfung über Legitimation (Versuch, das eigene Handeln rechtmäßig und begründet nachzuweisen)

- Sport ist ein traditionell legitimationsbedürftiges Fach - Legitimations-Strategien sind historisch variabel - Wehrtüchtigung, Gesundheit, Fitness… - Fairness, soziales Lernen, Teamfähigkeit.. - Bildung, Ganzheitlichkeit, Leiblichkeit… - Erziehung zum Sport; Erziehung durch Sport - Die Integration in fremde Systeme (Schule) führt im Regelfall zur Veränderung der integrierten Elemente (Hier:Sport)

- Sport und Schulsport sind demnach zwei verschiedene Phänomene - Grad der Unterscheidung hängt wesentlich von der Art der Legitimation ab - Zentrale Unterschiede: Pflichtcharakter, Benotung, Gruppenstruktur (Klasse), Angebot, Sportlehrende…

- Grundproblem: die lebensweltliche Bekanntheit „des“ Sports Doppelauftrag Sport - Erziehung durch und zum Sport - Zum = außerhalb der Schule Sporttreiben etc. - Durch = soziale Fähigkeiten erwerben etc. 7. Sportpädagogik und Leistungssport 1. Begriffe Leistungssport - Ausrichtung des sportlichen Handelns: entweder am Ziel der Leistungssteigerung bis hin zum Rekord, am Sieg oder einer Kombination - Systematisierung des sportlichen Handelns: bestimmte Handlungen werden im Sinne ihres Nutzenbeitrages für diese Ziele reflektiert und nachfolgend vollzogen oder unterlassen Hochleistungssport - soziales System, in dem alle Strukturen, die den Leistungssport prägen, im Hinblick auf ihre Funktionalität zur Leistungssteigerung/Sieg in internationalen Konkurrenzen organisiert werden - Das Handeln der Sportler, die sich aus der Elite des Leistungssport rekrutieren, ordnet sich diesem Systemziel unter - der Sport wird zur dominierenden Handlungs- und Lebensperspektive in dieser Rolle auf Zeit Wettkampfsport - Durchführung von sportlichen Übungen gemäß Wettkampfbestimmungen der Sportverbände.

Spitzensport - Leistungssport, der sich durch Spitzenleistungen auszeichnet Kinder- und Jugendhochleistungsport - Kinder und Jugendliche im Hochleistungssport Nachwuchsleistungssport - Es beschreibt den sportlichen und persönlichen Karriereverlauf eines/einer Nachwuchssportlers/in 2. Um was geht es? Fragen - Leistungssport mit Kindern und Jugendlichen als spezifisches Phänomen der Systemlogik des (Hoch-)Leistungssports - humanes Interesse - hohe Anforderungen bereits im Kindes- und Jugendalter - Chancen und Risiken für die Entwicklung - Gibt es gesundheitliche Risiken in körperlicher und psychischer Hinsicht? - Schränken die zeitlichen Aufwendungen die sozialen Kontakte und PeerNetzwerke ein? - Führt der hohe Leistungs-, Erfolgs- und Selektionsdruck, verbunden mit Enttäuschungen und Misserfolgserfahrungen zu psychischen Überbelastungen? 3. Aufgabe Sportpädagogik - (Empirische) Begleitung - Formulierung von Sollvorstellungen - Beratung 4. Leistungssportliche Lebenswelten Zeitlich-räumliche Struktur, Trainieren und Schaffen, Soziale Struktur, Vereinbarkeit Schule-Leistungssport, Ziele, Erfolge, Ausstiegsgedanken, Verletzungen, Motivation und Ehrgeiz, Disziplin, Angst und Überwindung 5. Besonderheiten, Anforderungen, Belastungen - Sportlicher Trainings- und Wettkampfbetrieb im Kindes- und Jugendalter in einer für die Entwicklung insgesamt sehr wichtigen und prägenden Lebensphase (Interessenkonkurrenz: Sport, Schule, Freunde, Familie) - Alltagsvorstrukturierung, durch die Erwartungsstrukturen des Sports (Vielfältige Differenzen: Je nach Sportart, Geschlecht, Rahmenbedingung) - Über Jahre hinweg hohe Anforderungen an die Akteure: - Zeitaufwendungen - physische Anforderungen - psychische Herausforderungen 6. Risiken (Beispiele Vorlesung) - Für die Bildungskarriere - Für die Gesundheit - Chronischer Stress 7. Rolle der Eltern - Leistungssport der Kinder an die Unterstützung der Eltern gebunden - Eltern als Ressource für die Bewältigung der Anforderungen - auch als Quelle der Belastungen

Art der Unterstützung

Kategorie

Beispiel

Sachlich

Sportspezifisches Anregungspotenzial

Anmeldung im Sportverein

Übernahme finanzieller Kosten

Ausstattung, Fahrtkosten

Anpassung der Familienorganisation

Rollenverteilung, Familienalltag

Emotional

Einstellung zur Sportkarriere Interesse zeigen, Anteilnahme

Sozial

Motivationsbeschaffer

Gespräche bei Motivationstiefs

Kompensation von Mißerfolgen

Anerkennungen

- Familiale Segregation - Ämterübernahme

Internatsbesuche, Elternteil als „Kassenwart“

8. Rolle Trainer - Sachorientierte Aufgaben - Weiterentwicklung motorischer Fähigkeiten und Fertigkeiten etc. - Betreuung während Wettkampfteilnahmen - Fördern, Motivieren, Begeistern - Pädagogische Aufgaben - Bildung der Kinder - Pädagogische Rolle (bewusst/unbewusst) - Beziehung - Arbeitsbündnis auf Zeit - gegenseitige Abhängigkeit - Trainerwechsel - Zusammenarbeit nah/intensiv oder fern/distanziert - Viel Zeit, die miteinander verbracht wird - hohe pädagogische und psychologische Verantwortung für die Entwicklung der Heranwachsenden 8. Fachdidaktische Konzepte Erziehung zum Sport -das konservative Konzept-

Erziehung zum und durch Sport -das intermediäre Konzept-

Erziehung durch Bewegung -das alternative Konzept-

Auftrag

Erschließung der Sportkultur

Sacherschließung Förderung der und Bewegungsentwickl Persönlichkeitsentwi ung cklung

Ziele

Sportliches Können

Handlungs- und Leibliche Bildung Entscheidungsfähigk eit

Erziehung zum Sport -das konservative Konzept-

Erziehung zum und durch Sport -das intermediäre Konzept-

Erziehung durch Bewegung -das alternative Konzept-

Inhalte

Sportarten

Sport im weiten Sinne

Bewegung

Methoden

Geschlossen

Mehrperspektivisch

Offen

Funktion

affirmativ

komplementär

korrektiv

Kategoriale Bildung

Formale Bildung

KURZ

FUNKE

Bildungstheoretisc Materiale Bildung her Hintergrund Hauptvertreter

SÖLL

Im fachdidaktischen Würfel einordnen 9. Geschlechtsbezogene Bewegungssozialisation (in der frühen Kindheit) Wie funktioniert geschlechtsbezogene Sozialisation? - Frage nach dem Geschlecht von Anfang an wichtig - Biologisches Geschlecht = naturbedingt - Vorstellung von Geschlecht = sozialbedingt - Geschlechterzuschreibung über sozial vorgegebene Kriterien - Geschlecht/Gender - Vorstellung von Weiblichkeit und Männlichkeit, ihre Verkörperung und Symbolisierung sind sozial bedingt; sie entwickeln sich...


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