Sozialstrukturanalyse Lernzettel PDF

Title Sozialstrukturanalyse Lernzettel
Course Einführung in die Sozialstruktur Deutschlands
Institution Universität Bremen
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Summary

Begriffliche Grundlagen der Sozialstrukturanalyse - Kapitel 2 3Was ist Sozialstruktur? 3Die Sozialstruktur der Gesellschaft 4Sozialstruktur und Individuum - Kapitel 3 7Sozialstruktur und Bevölkerung - Kapitel 4a 13Grundbegriffe der Bevölkerungsforschung 13Parameter der Bevölkerungsstruktur 14Paramet...


Description

Sozialstrukturanalyse

WiSe 2020/21

Begriffliche Grundlagen der Sozialstrukturanalyse - Kapitel 2 3 Was ist Sozialstruktur?!

3"

Die Sozialstruktur der Gesellschaft!

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Sozialstruktur und Individuum - Kapitel 3

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Sozialstruktur und Bevölkerung - Kapitel 4a

13

Grundbegriffe der Bevölkerungsforschung!

13"

Parameter der Bevölkerungsstruktur!

14"

Parameter der Bevölkerungsbewegung!

15"

Sozialstruktur und Bevölkerung: Bevölkerungsbewegung, Lebensformen - Kapitel 4b

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Bevölkerungsbewegung!

16"

Ereignismaße!

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Querschnits- und Längsschnittbetrachtung!

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Aktuelle Trends der Bevölkerungsentwicklung!

18"

Soziale Ungleichheit - Kapitel 5a

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Definition sozialer Ungleichheit!

21"

Soziale Ungleichheit und allgemein anerkannte Lebensziele!

21"

Soziale Ungleichheit und Lebenslage!

24"

Soziale Ungleichheit - Kapitel 5b

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Dimensionen sozialer Ungleichheit!

25"

Ökonomische Dimensionen sozialer Ungleichheit!

26"

Soziale Ungleichheit - Kapitel 5c

29

Wohlfahrtsstaatliche Dimension sozialer Ungleichheit!

29"

Soziale Dimension sozialer Ungleichheit!

29"

Emanzipatorische Dimension!

31"

Ursachen sozialer Ungleichheit!

31"

Eigendynamik sozialer Ungleichheit!

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Determinanten sozialer Ungleichheit!

32"

Theorien und Strukturen sozialer Ungleichheit: Klasse, Stand und soziale Schicht - Kapitel 5e 34 1 von 45

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Theorien sozialer Ungleichheit!

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Ursachen sozialer Ungleichheit: Determinanten sozialer Ungleichheit - Kapitel 5d Strukturen sozialer Ungleichheit!

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Soziale Ungleichheit und Lebenslauf Soziale Mobilität!

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Begriffliche Grundlagen der Sozialstrukturanalyse - Kapitel 2 Kapitel 2.1 Gesellschaftliche Strukturen Kapitel 2.2 Die Sozialstruktur der Gesellschaft

Was ist Sozialstruktur? Zwei miteinander verbundene Dimensionen • die soziale Beziehungsstruktur: die Gesamtheit dauerhaft angelegter Formen sozialer Beziehungsgeflechte zwischen Mitgliedern der Gesellschaft • Die soziale Verteilungsstruktur als die Gliederung der Mitglieder der Gesellschaft nach sozial relevanten Merkmalen und Kombinationen solcher Merkmale Gesellschaftliche Strukturen • Bei gesellschaftlichen Strukturen handelt es sich um relativ stabile, sich in der Regel nur langsam verändernde Phänomene, die das soziale Miteinander in einer Gesellschaft regulieren. Menschen orientieren sich in ihrem (sozialen) Handeln an diesen Strukturen. • Beispiele gesellschaftlicher Strukturen: geltenden gesellschaftlichen Konventionen Weihnachten, Geburtstage, Straßenverkehrsordnung (Sitten und Bräuche) Klassische Definition von Emil Durkheim: • Gesellschaftliche Strukturen treten dem einzelnen Individuum als Phänomene gegenüber, die ihm nicht (einfach) verändert werden können. Der französische Soziologe Emil Durkheim (1858-1917) nennt ein solches Phänomen Fait social. Ein sozialer bzw.,,soziologischer Tatbestand ist jede mehr oder minder festgelegte Art des Handelns, die die Fähigkeit besitzt, auf den einzelnen einen äußeren Zwang auszuübender auch, die im Bereiche einer gegebenen Gesellschaft allgemein auftritt, wobei sie ein von ihren individuellen Äußerungen unabhängiges Eigenleben besitzt.“(Durkheim 1976) Äußerer Zwang: bietet Möglichkeiten (wenn die äußere Erwartungshaltung mit den individuellen Zielen, Wertvorstellungen einhergeht), aber auch Beschränkungen (durch Sitten, Strukturen, Gebräuche)

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Gesellschaftliche Strukturen (vgl. Esser 1993) • steuern soziale Prozesse, indem sie die Möglichkeiten (Opportunitäten) und Beschränkungen (Restriktionen) für das (soziale) Handeln der Individuen festlegen; • Begründen Regelmäßigkeit und Ordnung sozialer Prozesse, die gewährleisten, dass man mit ihnen ,rechnen´ kann; • Äußern sich in der Dauerhaftigkeit von Zuständen und Ablaufmustern in sozialen Prozessen; • Werden selbst durch Strukturen stabilisiert und beruhen auf Regelmäßigkeit sozialen Handelns, institutionalisierter Regelungen und sozial geteilten Orientierungs-,Wer- und Normensystemen (Beispiel Partnerschaften - Abfolge z.B. Verlobung, Hochzeit, Scheidung) Gesellschaftliche Strukturen lassen sich in Dimensionen unterteilen -> Dimensionen gesellschaftlicher Strukturen (vgl. Esser 1993): Infrastruktur: • Materielle und technologische Basis der Gesellschaft Institutionelle Struktur: • Gesamtheit der sozialen Institutionen, die gesellschaftlichen Strukturen Dauerhaftigkeit verleihen Sozialstruktur: • Ein wesentlicher Teil gesellschaftlicher Strukturen (eng mit beiden oben genannten verbunden)

Die Sozialstruktur der Gesellschaft Die soziale Beziehungsstruktur: • als die Gesamtheit dauerhaft angelegter Formen sozialer Beziehungsgeflechte zwischen Mitgliedern der Gesellschaft (Beziehungsgeflechte: dauerhaft, Mindestmaß an Stabilität)

Soziale Position: der ,Ort´, den ein individueller Akteur in einem sozialen Beziehungsgeflecht einnimmt Soziale Rollen: Handlungsvorschriften und -erwartungen, die an die Inhaber bestimmter sozialer Positionen gerichtet sind Formal bestimmte Beziehungsgeflechte • Basieren auf formal gesetzten Normen, Regeln und Vorschriften

(Austauschbar, denn individueller Akteur uninteressant, schlüpfen in die soziale Rolle hinein, Beziehungsgeflecht bleibt immer gleich- auch mit anderer Person)

• Beispiele: Kooperationsbeziehungen in Organisationen unterschiedlicher Art, vereinen, politischen Parteien 4 von 45

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Informell begründete Beziehungsgeflechte • Basieren auf persönlicher Interaktion

(Personen können nicht ausgetauscht werden, ohne das soziale Beziehungsgeflecht bzw. seine Struktur grundlegend zu verändern)

Beispiele: Paarbeziehungen, Familienbeziehungen, Freundschaften Soziale Verteilungsstruktur: • als die Gliederung der Mitglieder der Gesellschaft nach sozial relevanten Merkmalen und Kombination solcher Merkmale, d.h. nach Merkmalen, die für die Aufnahme und Pflege sozialer Beziehungen sowie für die Möglichkeiten sozialen Handelns wichtig sind. Sozialstrukturelles Merkmal: • Merkmale von Individuen, die sozial relevant, d.h. in gesellschaftlicher Hinsicht bedeutsam sind, indem sie Einfluss nehmen (können) auf • die Aufnahme und Pflege sozialer Beziehungen • die Möglichkeiten sozialen Handelns Beispiele: Bildung, Beruf, Einkommen, Staatsangehörigkeit, Lebensform • Unterscheidung zwischen zwei verschiedenen Typen sozialstruktureller Merkmale (Peter M. Blau) Klassifikationsmerkmale

Ungleichheitsmerkmale

Unterscheiden Individuen nach verschiedenen Kategorien oder Untergruppen, die keine Rangfolge beinhalten" -> Zugehörigkeit bzw. Verschiedenheit (Heterogenität)

Unterscheiden Individuen danach, ob diese mehr oder weniger von Etwas (z.B. Bildung, Einkommen) haben, also mindestens eine Rangordnung der Merkmalsausprägungen gebildet werden kann" -> Status Ungleichheit

4 Dimensionen der sozialen Verteilungsstruktur: • Gliederung und Verteilung der Mitglieder einer Gesellschaft nach sozialstrukturellen Merkmalen (z.B. Altersstruktur) • Maße der Unterschiedlichkeit (Heterogenität, Ungleichheit) der Mitglieder einer Gesellschaft in Bezug auf sozialstrukturelle Merkmale (z.B. Pluralität von Lebensformen oder Einkommensungleichheit) • Maße des Zusammenhangs (Korrelationen) zwischen sozialstrukturellen Merkmalen der Mitglieder einer Gesellschaft (z.B. soziale Herkunft und Schulabschluss) • Umfang der Beziehungen zwischen Mitgliedern einer sozialstrukturellen Gruppe und zwischen Mitgliedern unterschiedlicher sozialstruktureller Gruppen (z.B. Bildungshomogamie von Partnern)

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Sozialstrukturelle Position: • spezifische Ausprägung eines sozialkulturellen Merkmals bei einem Menschen • Eine sozialstrukturelle Position ist… -> zugeschrieben, wenn sie nicht selbst aktiv erworben wurde (Beispiel: Geschlechtszugehörigkeit) -> erworben (Beispiel Schulbildung: Abitur) Soziales Aggregat bzw. sozialstrukturelle Gruppe: Soziale Aggregate bezeichnen die Mitglieder der Gesellschaft, die eine sozialstrukturelle Position gemeinsam haben. Mit Peter M. Blau (1994: 21ff.) nennen wir soziale Aggregate auch sozialstrukturelle Gruppen." " Sozialstrukturelles Profil:" Konfiguration (Anordnung, Gestalt) der sozialstrukturellen Positionen bezüglich verschiedener sozialstruktureller Merkmale" -> multiple Gruppenzugehörigkeiten („soziale Kreise“; Georg Simmel)" -> Hinweise auf Zusammenhang zwischen sozialstrukturellen Merkmalen "

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Sozialstruktur und Individuum Kapitel 3 -> Das Mehrebenenmodell gesellschaftlicher Entwicklung Makro-Mikro-Makro-Problem Sozialstruktur und soziales Handeln stehen in einer Wechselbeziehung zueinander - die Sozialstruktur beeinflusst soziales Handeln und soziales Miteinander in einer Gesellschaft - Die Sozialstruktur ist Ergebnis sozialen Handelns Wie ist das möglich?

Hauptaufgaben der Sozialwissenschaft (Coleman 1991) Erklärung sozialer Phänomene -> soziologische Tatbestände, Sozialstruktur (Zusammenspiel zu erklären) NICHT die Erklärung von Verhaltensweisen einzelner Personen Sondern: -> Analyse des Verhaltens sozialer Systeme (Zweierbeziehungen, Gesellschaften) -> Systemverhalten Innere Analyse von Systemverhalten (Coleman 1991) Analysebene: Unterhalb der Systemebene -> Mikroebene -> Erklärung des Verhaltens des Systems über das Verhalten seiner Bestandteile (Z.B. Individuen in Schulklassen/Ländern)

Das Makro-Mikro-Makro-Modell der soziologischen Erklärung: Annahme des Modells: - Ursache aller sozialen Phänomene ist das Handeln von Individuen - Soziale Phänomene sind von sich aus nicht handlungsfähig Also: - soziale Prozesse werden über individuelle Handlungen erklärt, weil sie ihre aktivierende Dynamik immer auf der Mikro-Ebene erhalten

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Methodologischer Individualismus: Grundannahme: - Kollektive Phänomene können nur aus individuellem Verhalten abgeleitet werden Mikroebene: - Zweckgerichtetes Handeln individueller Akteure Makroebene: Funktionsweise eines Handlungssystems Relevanz gesellschaftlicher Strukturen (Einfluss der Makroebene) 1) Bedingungsrahmen für das Handeln der Akteure in einer Gesellschaft (Makro>Mikro) Bestimmen Spektrum von Opportunitäten (Handlungsmöglichkeiten) & Restriktionen (Handlungsbeschränkungen) 2) Intendierte und umintendierte Ergebnisse des sozialen Handelns der Akteure (Mikro>Makro) „Struktur“ schließt auch gesellschaftliche Institutionen und kulturelle Normen und Werte ein Anwendung(spotential) des Modells (1) Wie beeinflusst die Sozialstruktur das individuelle Handeln? (Makro -> Mikro) z.B. Relevanz des Bildungssystems für die Schulwahl

(2) Wie entscheiden sich die Individuen auf der Mikroebene? z.B. Entscheidung für oder gegen ein Studium?

(3) Welche (veränderten) Makrophänomene resultieren aus dem individuellen Handeln? (Mikro-> Makro) z.B. Bildungsungleichheiten

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Sozialstruktur und Lebenslauf Soziales Handeln individueller Akteure spielt sich auch in deren Lebensläufen ab Daraus ergeben sich- neben der Mikro-Makro-Interdependenz - zwei weitere Interdependenzquellen: • Die Interdependenz der Lebensbereiche • Die vorher-Nachher-Interdependenz

Interdependenz der Lebensbereiche Lebensbereiche und -dimensionen: Familie, Bildung, Arbeit, Wohnen, Freizeit,… Lebensbereiche wirken wechselseitig aufeinander (z.B. Beruf - Familie) und korrespondieren mit verschiedenen Bereichen der Sozialstruktur. Statuspassagen: Phasen im Lebenslauf, in denen Statusübergänge in mehreren Lebensbereichen zu einer umfassenden Neustrukturierung der Lebensumstände führen (z.B. Übergang vom Jugend- ins Erwachsenenalter)

Vorher-Nachher-Interdependenz Pfadabhängigkeit des Lebenslaufs: Aktuelle und zukünftige Interessen und Handlungsmöglichkeiten hängen von früheren (Lern-)Erfahrungen, Entscheidungen und Handlungen ab. Weil Akteure dies wissen, wirkt gleichzeitig eine antizipierte zukünftige Entwicklung des Lebenslaufs auf aktuelle Entscheidungen zurück. Auch diese ,Flugbahnen des Lebens’ stehen in engem Zusammenhang mit der Sozialstruktur und ihren Veränderungen.

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Sozialstruktur und Bevölkerung Kapitel 4a Kapitel 4 Bevölkerungsstruktur und -entwicklung Kapitel 4.1 Grundbegriffe der Bevölkerungsforschung Kapitel 4.2 Parameter der Bevölkerungsstruktur

Grundbegriffe der Bevölkerungsforschung Bevölkerung - Definition • Die Bevölkerung einer regionalen bzw. administrativen Einheit (Gemeinde, Bundesland, Bundesrepublik Deutschland: - alle Menschen, die dort ihre Hauptwohnung haben und mit ihrem Hauptwohnsitz gemeldet sind - unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit • Bevölkerung am Ort der alleinigen bzw. der Hauptwohnung Bevölkerungsstruktur Gliederung der Bevölkerung nach „demografischen Merkmalen“ • • • • • •

Geschlecht" Alter" Staatsangehörigkeit" Migrationshintergrund" Wohnregion" Lebensform (z.B. Familienstand, Kinderzahl…)"

-> Demografische Merkmale sind sozialstrukturelle Merkmale" -> Bevölkerungsstruktur ist Teil der sozialen Verteilungsstruktur

Absolute und relative Strukturmaße • Demografische Strukturmaße messen die Größe und Verteilung von (Teil-)Bevölkerungen zu einem bestimmten Zeitpunkt Absolute Strukturmaße

Relative Strukturmaße

Entsprechungszahlen

Messen Bevölkerungsbestände, z.B. die Größe der Gesamtbevölkerung oder von Teilbevölkerungen

Messen Verhältnisse von Bestandsmaßen zueinander, z.B. Quoten, Häufigkeitsverteilungen oder Proportionen

• Sind Strukturmaße, in denen Bevölkerungsbestände zu anderen sinnvollen Größen in Beziehung gesetzt werden (z.B. die Bevölkerungsdichte einer Region)" • Die Messung ist in der Regel auf einen Stichtag bezogen" • Falls auf Zeitraum bezogen: Mittelwert zwischen Messung zu Beginn und zum Ende des Zeitraums (Durchschnitt, arithmetisches Mittel)

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Absolute und relative Ereignismaße • Demografische Ereignismaße erfassen die absolute und relative Häufigkeit demographischer Ereignisse in einem bestimmten Zeitraum Absolute Ereignismaße

Relative Ereignismaße

Geben die Häufigkeit von demografischen Ereignissen (Ereignismassen) an

a) Maße der Verteilung von Ereignissen (Ereignisquoten setzen Ereignismassen zueinander in Beziehung" b) Bei Ereignisraten oder -ziffern wird die Zahl demographischer Ereignisse zur Größe desjenigen Teils der Bevölkerung, in dem die Ereignisse stattgefunden haben oder stattfinden können, in Beziehung gesetzt

Parameter der Bevölkerungsstruktur Die Verteilung der Bevölkerung nach dem Geschlecht • Stichwort: Sexualproportion (berechnet sich als Verhältnis der Zahl der Männer zur Zahl der Frauen, multipliziert mit 100) Die Verteilung der Bevölkerung nach dem Alter • Altersstruktur: Ergebnis der Geburtenhäufigkeiten, Wanderungsbewegungen, Sterbefälle der letzten 100 Jahre • Grundtypen des Altersaufbaus einer Bevölkerung • Wachsende Bevölkerung (Pyramide)" • Stationäre Bevölkerung (Glocke)" • Schrumpfende Bevölkerung (Pilz) Relative Strukturmaße der Altersstruktur einer Bevölkerung Jugendquotient • (Im Regelfall) das Verhältnis der Zahl der unter 20-Jährigen zu der Zahl der 20- bis unter 65-Jährigen (*100) Altenquotient • Das Verhältnis der Zahl der 60- oder 65-Jährigen und Älteren zu der Zahl der 20- bis unter 60- oder 65-Jährigen (*100) Gesamt(abhängigen)quotient • Das Verhältnis der Größe der jungen und alten Altersgruppe (im Zähler) zur Größe der wirtschaftlich aktiven Altersgruppe (im Nenner) -> spiegelt das quantitative Verhältnis von Bevölkerung im nichterwerbsfähigen und erwerbsfähigen Alter wider

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Bevölkerung nach geografischer Herkunft (Staatsangehörigkeit, Migrationshintergrund) • Definition: „…alle, die nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zugezogen sind, alle in Deutschland geborenen Ausländer/-innen und alle in Deutschland mit deutscher Staatsangehörigkeit Geborenen mit zumindest einem zugezogenen oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil.“ Bevölkerungsdichte • Die Bevölkerungsdichte ist eine Entsprechungszahl zur Beschreibung der räumlichen Bevölkerungsverteilung • Sie wird als Verhältnis der Einwohner einer regionalen Einheit zu deren Fläche berechnet (üblicherweise Einwohner pro km2)

Parameter der Bevölkerungsbewegung Bevölkerungsbewegung • Wandel der Bevölkerungsgröße und Bevölkerungsstruktur, der durch demografische Ereignisse hervorgerufen wird • Komponenten: • Geburten und Sterbefälle (-> natürliche Bevölkerungsbewegungen) • Wanderungen (Migration)

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Sozialstruktur und Bevölkerung: Bevölkerungsbewegung, Lebensformen - Kapitel 4b Kapitel 4.3 Parameter der Bevölkerungsbewegung Kapitel 4.4 Aktuelle Trends der Bevölkerungsentwicklung Kapitel 4.5 Lebensformen, Haushalte und Familien

Bevölkerungsbewegung Veränderungen der Bevölkerungsgröße und Bevölkerungsstruktur als Folge „demografischer Ereignisse“, die auf der Individualebene stattfinden • Natürliche Bevölkerungsbewegung (Geburten, Sterbefälle) -> Bevölkerungsgröße, Altersstruktur • Wanderungen (Wohnsitzverlagerungen) -> regionale Verteilung der Bevölkerung • Aus sozialstruktureller Perspektive auch von Interesse: Familienstandsänderungen (Eheschließungen, Scheidungen, Verwitwungen) -> Verteilung der Bevölkerung nach Lebensformen

Ereignismaße" Demografische Ereignismaße messen die absolute und relative Häufigkeit demografischer Ereignisse in einem bestimmten Zeitraum (z.B.: Jahrzehnt, Jahr, Monat)" Absolute Ereignismaße • Geben die Häufigkeit von demografischen Ereignissen (Ereignismassen) an, die in einer Bevölkerung oder einem Teil der Bevölkerung während eines bestimmten Zeitintervalls stattgefunden haben (z.B.: Zahl der Lebendgeburten in einem Jahr)" Relative Ereignismaße • Maße der Verteilung von Ereignissen (Ereignisquoten) setzen Ereignismassen zueinander in Beziehung (z.B. die Nichtehelichenquote als Anteil der nichtehelichen Geburten an allen Geburten eines Jahres)" • Bei Ereignisraten oder Ereignisziffern wird die Zahl demografischer Ereignisse zur Größe der Gesamtbevölkerung oder zur Größe desjenigen Teils der Bevölkerung, in dem die Ereignisse stattgefunden haben (oder stattfinden können), in Beziehung gesetzt (z.B. die rohe Geburtenziffer als Anzahl der Lebendgeborenen eines Jahres auf 1000 Einwohner)"

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Querschnits- und Längsschnittbetrachtung " Demografische Ereignisse kann ma...


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