Wolfgang Brezinka (C) - Zusammenfassung Einführung in die Erziehungswissenschaft PDF

Title Wolfgang Brezinka (C) - Zusammenfassung Einführung in die Erziehungswissenschaft
Course Einführung in die Erziehungswissenschaft
Institution Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Klausurzusammenfassung nach Brezinka...


Description

Wolfgang Brezinka (1928 geboren) Wolfgang Brezinka ist ein Vertreter der empirischen Erziehungswissenschaft. 1989 entwarf er eine Metatheorie über die Theorien der Erziehung, mit dem Ziel der Gewinnung von Erkenntnissen auf erfahrungswissenschaftlicher Grundlage. Die Metatheorie ist eine wissenschaftliche Theorie über eine Erziehungstheorie, die bereits existiert und somit eine Vielzahl an Theorien verbindet. Brezinka befasst sich in dieser Metatheorie mit drei Grundauffassungen, diese nennt er Philosophie der Erziehung, praktische Pädagogik und Erziehungswissenschaft. Nach Brezinkas Auffassung muss Wissenschaft intersubjektiv sein, dies bedeutet, dass allen Personen die wissenschaftlichen Kriterien gleichermaßen zugänglich sind. Wissenschaft darf außerdem nur deskriptiv sein, dementsprechend rein beschreibend, keinesfalls wertend und deshalb keine Normen enthalten. Sie muss das Ursache-Wirkungsprinzip erfüllen, weshalb sie kausal begründbar sein muss. Das Ziel der Wissenschaft ist es die Erkenntnis und das Wissen über die Welt zu erweitern und Gesetzmäßigkeiten zu entwerfen, die als Grundlage für Erklärungen, Voraussagen und für die Lösung technischer Probleme dienen können. Somit dient die Wissenschaft ausschließlich dem Erkenntnisgewinn und keinesfalls dazu etwas zu verändern oder zu beeinflussen. Nach Brezinka gelten nur solche Aussagen als wissenschaftliche Erkenntnis, deren Wahrheit festgestellt oder bestätigt wurde, demnach muss sie auf Tatsachen beruhen und damit positiv sein. Hierbei soll nur an Theorien gezweifelt werden, wenn es begründbar ist. Somit sind erfahrungswissenschaftliche Theorien ebenfalls rein deskriptiv und beruhen auf Tatsachenaussagen. Diese Gesetzmäßigkeiten sind immer nur vorrübergehen wahr, bis sie Falsifiziert bzw. verworfen werden, weil es eine Tatsache gibt, die die Gesetzmäßigkeiten widerlegt. Nach dem Falsifikationsprinzip gilt es eine Hypothese zu entwerfen, diese ist solange gültig, bis es einen Beobachtungssatz gibt, der dieser Hypothese entgegenspricht und sie damit als ungültig darstellt, dies ist folgend die Falsifizierung der Hypothese. Bei dem Falsifikationsprinzip wird deduktiv vorgegangen, es wird demnach von allgemeinen Sätzen auf besondere Sätze geschlossen. Hierbei beruft er sich auf Popper und dem kritischen Rationalismus. Brezinka unterteilt die empirische Erziehungswissenschaft in drei Satzsysteme. Das erste Satzsystem ist die Erziehungswissenschaft, die nach Brezinka eine Erfahrungswissenschaft ist und sich allein der empirischen Methode bedient. Ihr Ziel ist es Gesetzmäßigkeiten zu entdecken, welche der Praxis das technologische und prognostische Wissen liefert. Sie ist rein deskriptiv, rational, sachlich und absolut wertfrei, somit befasst sie sich ausschließlich mit Seinsfragen. Also mit dem was getan werden kann, aber keinesfalls damit, was getan werden soll. Die Erziehungswissenschaft ist das einzige Satzsystem, welches Brezinka als wissenschaftlich und nomologisch anerkennt, da nur sie Brezinkas Kriterien einer Wissenschaft erfüllt. Das zweite Satzsystem ist die praktische Pädagogik. Ihr Ziel ist es Anleitungen für die Erziehungspraxis zu geben und somit ist sie der Vermittler zwischen Theorie und Praxis, denn die gewonnenen Erkenntnisse in der Erziehungswissenschaft müssen für die Praxis umgeformt werden. Sie ist eine normative Disziplin und entwirft Regeln und Normen für das pädagogische Handeln. Die praktische Pädagogik ist sowohl beschreibend, als auch wertend, vorschreibend und beschäftigt sich mit Sollensfragen. Der normative Teil der praktischen Pädagogik verbindet sie mit dem letzten Satzsystem, der Philosophie der Erziehung. Sie ist durch Ideale geprägt und befasst sich ebenfalls nicht mit dem was ist, sondern mit dem was sein soll. Sie befasst sich mit moralischen Normen, Wertungen und dem Sinn des Menschenlebens. Die praktische Pädagogik und die Philosophie der Erziehung geben durch die Werturteile, Sollensforderugen und Normen der Erziehung Stabilität, Handlungssicherheit und Entlastung von Entscheidungszwängen. Kritisiert wird an Brezinkas Theorie der fehlende Gesellschaftsbezug und die fehlende Gesamttheorie, da er nur in seinen drei Theorien bleibt und nicht zu Ende denkt. Er vernachlässigt die hermeneutischen Forschungsmethoden und macht das zu erziehende Kind zum Objekt der Erziehung, ohne Selbstbestimmung. Fend und Hurrelmann kritisieren die fehlende Reflexion des Verwertungszusammenhangs wissenschaftlicher Ergebnisse und die Formulierung praxisorientierter Empfehlungen, da er keine Ziele, Zwecke und Aufgaben für die Praxis darlegt. Außerdem erhalten die Erziehungsverhältnisse keine Wertung und es wird nicht deutlich, ob die Handlungen erzieherisch sind oder nicht, da die Intention der Handlungen nicht bekannt sind....


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