Zusammenfassung Fokussiertes-Interview PDF

Title Zusammenfassung Fokussiertes-Interview
Course Qualitative Methoden
Institution Universität Innsbruck
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Qualitative Methoden – Merton&Kendall – Das fokussierte Interview

Das fokussierte Interview -entwickelt zur Untersuchung von Massenkommunikationsmitteln Besondere Merkmale -Wissen, dass befragte Person eine ganz konkrete Situation erlebt hat (z.B. Film gesehen, Buch gelesen, psychologisches Experiment ..) -hypothetisch bedeutsame Elemente, Muster und die Gesamtstruktur dieser Situation wurden vom Forscher vorher analysiert (Inhaltsanalyse) -Auf dieser Grundlage Interview-Leitfaden entwickelt (Hauptgebiete, Hypothese) -Ziel des Interviews: subjektiven Erfahrungen der Personen -Validität aus der Inhaltsanalyse und aus der sozialpsychologischen Theorie abgeleiteten Hypothesen testen -nicht antizipierte Reaktionen auf Situation feststellen und neue Hypothesen bilden ? Voraussetzung des fokussierten Interviews: ausgesetzte Situation wird vorher analysiert ? Vorwissen: I. in guter Position ausgesprochene und unausgesprochene Dinge zu erklären ? Forscher kann leicht die objektiven Merkmale des Falls von den subjektiven Definitionen der Situation unterscheiden (bekommt ganzen Bereich der ´selektiven Reaktionen´ in den Griff) ? Interviewer kann aktive Rolle spielen und verbale Stichworte liefern und reaktualisieren Anwendungsbereiche -ursprünglich zur Lösung bestimmter Probleme in der Kommunikationsforschung und Propagandaanalyse entwickelt -früheres Ziel: Schaffung einer Grundlage für die Interpretation statistisch signifikanter Wirkungen von Medien der Massenkommunikation -heute: Nutzen für experimentelle Wirkungsforschung Interpretation der bei experimentell erzeugten Wirkungen sich abspielenden Prozesse -Problem der Spezifizierung des Stimulus (welches Muster führt zur beobachtenden Wirkung) -Betrachtung von ´emotionaler Anziehungskraft´, ´Konkurrenzdruck´ und ´politische Propaganda´ als die experimentelle Variable -Verfahren müssen kausal signifikanten Aspekt der gesamten Stimulussituation aufdecken -Gosnell: Versuch zur ´Stimulation von Wahlverhalten´: EG Aufforderung zur Wahl und KG keine Aufforderung zur Wahl ? EG signifikant höhere Wahlbeteiligung -Frage zu Gosnells Versuch: Welches waren die getesteten besonderen Stimuli? -Interpretation der beobachteten Wirkungen (Diskrepanz zwischen beobachteter Wirkung und Forschungsergebnisse? Widersprüchliche Ergebnisse?) -Interpretation der Diskrepanz zwischen dominierenden Wirkungen und Wirkungen bei Teilgruppen ? uneinheitliche Ad-Hoc Interpretationen erklären diese -fokussierte Interviews, mit deren Hilfe gezielt die Reaktionen der abweichenden Gruppen analysiert werden kann, können richtige Hypothesen aufstellen statt dehnbarer ad-hoc Interpretationen -Interpretation der bei experimentell erzeugten Wirkungen sich abspielenden Probleme -introspektive Interviews als ergänzendes Instrument -Zeigarnik Experiment: unerledigte Aufgaben werden manchmal vergessen -fokussiertes Interview: subjektiv ´erledigter´ Fehlschlag ? zusätzliches Hilfsmittel bei experimentellen Untersuchungen und von Reaktionen in konkreten Situationen

-Ziele und Methoden - erfolgreiches Interview durch lehrbare Techniken, Schulungskurse, standardisierter Methoden und außerdem Fähigkeit Daten noch während des Interviews richtig einzuschätzen - Kriterien produktives von unproduktiven Interviewmaterial zu unterscheiden: 1Nicht – Beeinflussung: nur minimale Lenkung des Gesprächs 2Spezifität: von Vp gegebene Definition der Situation soll vollständig und spezifisch genug zum

Ausdruck kommen 3Erfassung eines breiten Spektrums: auslösende Stimuli und darauf folgende Reaktionen ausloten 4Tiefgründigkeit und personaler Bezugsrahmen: affektive und wertbezogene Implikationen der Reaktionen ans Licht bringen ? zentrale oder nur marginale Bedeutung (auch relevanter personaler Bezugsrahmen und Anschauungen sollten aufgedeckt werden) 5? Jede Antwort kann nach jeder dieser Dimensionen klassifiziert werden -Hauptfunktionen dieser Methoden -zu 1): - nicht-direktive Interviewverfahren, unstrukturierte Fragen (weder Stimulus noch Reaktion sind festgelegt), halbstrukturierte Fragen (Reaktion strukturiert, Stimulus nicht festgelegt oder umgekehrt), strukturierte Fragen (beides strukturiert) -Durchsetzung des Bezugsrahmen des Interviewers würde zu Anleitungseffekten führen -zu 2): - Interviewer leitet nur minimal, Befragungstechniken, die eine genaue Beschreibung der ursprünglichen Erfahrung erleichtern: -retrospektive Introspektion: Mentalität muss über ganzes Interview aufrecht erhalten bleiben, wenn die Reaktionen in ihrer ganzen Tiefgründigkeit und ihrem gesamten Spektrum aufgedeckt werden soll -Introspektion: Ereignisse, so wie sie sich in der Situation anfühlen -? Vergegenwärtigung der Stimulussituation (Situation nochmal erleben) -Um die Spezifität der Antworten zu erhöhen, kombiniert man zwei Methoden: die Vergegenwärtigung der Situation und Stellen unstrukturierter Fragen zu 3): - jeder einzelne Aspekt der Stimulussituation übt verschiedene Reaktionen aus, deshalb Reaktionen bestätigen, Gelegenheit für Äußerung von Reaktionen und Interpretationen von Ergebnissen ermöglichen Methoden des Eingreifens je nach Situation (z.B. wenn Informant wortkarg), Überleitung von Themen, Übertriebene Abhängigkeit vom Leitfaden kann zu irrtümlicher Meinungsunterdrückung führen zu 4): - Notwendigkeit einer vertiefenden Erörterung von affektiven Reaktionen, Interviewer versucht ein Höchstmaß an selbstenthüllenden Kommentaren zu erhalten Das Ausmaß an Tiefgründigkeit variiert mit den ansgesprochenen Themen Zentrale Aufgabe des fokussierten Interviews: Ermittlung des Einflusses früherer Erfahrungen und Prädispositionen der Befragten auf deren Wahrnehmung der Stimulussituation Schlussfolgerungen -Sozialwissenschaftler suchen nach Kombinationsmöglichkeiten qualitativer und quantitativer Daten, um jeweils nur die Vorzüge der Verfahren zu tragen -die Hauptfunktionen des fokussierten Interviews: integrieren quantitative und qualitative Daten und ergänzen das sozialwissenschaftliche Forschungsinstrumentarium (durch Hypothesenbildung, wenn fokussiertes Interview experimentellen Untersuchungen vorausgeht oder der Interpretation ermittelter experimenteller Daten)

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