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Title Zusammenfassung
Course Klassiker der Philosophie
Institution Universität Graz
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ZUsammenfassung Klassiker der Philosophie by Berger ...


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KLASSIKER DER PHILOSOPHIE - BERGER Merkmale der Ideen Die aus Platons Angaben hervorgehenden Hauptmerkmale der Ideen sind:  Sie sind intelligibel, das heißt unkörperlich, der Sinneswahrnehmung prinzipiell entzogen und nur durch geistige Einsicht erfassbar.  Sie sind das „reine Seiende“ und „seiend Seiende“, das heißt, nur ihnen kommt das Sein im wirklichen, eigentlichen Sinne zu. Alles Sein außerhalb des Ideenbereichs ist nur ein abgeleitetes Sein, ein Sein in einem uneigentlichen Sinne.  Sie sind vollkommen, das heißt: Das spezifische Wesen desjenigen, dessen unkörperliche „Gestalt“ eine Idee ist, findet in ihr seine durch nichts überbietbare Vollendung. Damit erhalten die Ideen eine Wertdimension, sie werden als Ideale bei Platon positiv gewertet und verherrlicht. In der Idee fällt das, was ist, mit dem, was sein soll, zusammen.  Sie sind überzeitlich, das heißt, sie entstehen nicht und vergehen nicht und sind keinerlei Wandel unterworfen, sondern immer mit sich selbst identisch. Ihre Ewigkeit ist im Sinne von Überzeitlichkeit zu verstehen; aus zeitlicher Perspektive betrachtet erscheint sie als unbegrenzte Dauer.  Sie sind formlos, das heißt, sie verursachen zwar die räumlichen Gestalten, weisen aber selbst keine Form auf, da sie nicht räumlich sind. Da ihnen keine Räumlichkeit zukommt, sind sie nirgendwo.  Sie sind einfach, rein und unvermischt. Sie sind dasjenige, in dem das, was ist, mit dem, als was es sich zeigt, exakt übereinstimmt. Eine Idee ist das, was sie bedeutet. Sie stellt nur sich selbst dar, im Gegensatz zum Sinnesobjekt, das über sich hinausweist auf die Ideenwelt. Während ein Sinnesobjekt als Träger konträrer Merkmale einen inneren Gegensatz enthält – beispielsweise ist es in einer Hinsicht schön, in einer anderen hässlich –, kann eine Idee nichts außer ihrer eigenen Beschaffenheit aufweisen.  Sie sind normativ, das heißt, sie bewirken, dass alles sinnlich Wahrnehmbare existiert und so ist wie es ist. Das wirkliche Sein der Ideen ist die Ursache des uneigentlichen Seins der veränderlichen Dinge. Die Ideen sind Urbilder, alle veränderlichen Dinge sind deren Abbilder. Die Sinnesobjekte verdanken den Ideen alles, was sie sind und was an ihnen wahrnehmbar ist. Die Ideen hingegen verdanken den Einzeldingen nichts, ihre Existenz ist von derjenigen der Einzeldinge in keiner Weise abhängig.  Ideen gibt es nur von Allgemeinem, nicht von Individuen.  Die Idee als das Allgemeine mit seinem umfassenden Charakter ist für die Sinnesobjekte, in deren Vielheit sie sich abbildet, das Prinzip der Einheit.  Aufgrund ihrer Merkmale, die von göttlicher Art sind, sind die Ideen göttliche Wesen und als solche den Göttern übergeordnet; die Götter verdanken ihre Göttlichkeit ihrem Zugang zu den Ideen.  Als Erkenntnisobjekt ist eine Idee Quelle von Wissen. Eine auf Ideen bezogene Erkenntnis, die nicht auf Sinneswahrnehmung basiert, bedeutet echtes Wissen, während die Sinneswahrnehmung mangels Zuverlässigkeit nur zu Meinungen führt. Der Ideenbereich und seine Ordnung Die Hierarchie der Ideen Die Ideen sind als unkörperliche und unräumliche Entitäten nicht lokalisierbar, sie bilden einen nur geistig erfassbaren Bereich (noētós tópos). In diesem gesamten Bereich herrscht eine vollkommene Ordnung mit hierarchischer Struktur. Im Rahmen dieser Ordnung bestehen unter den Ideen Beziehungen. Teilweise sind sie miteinander verflochten; diese Verbindungen 1

vergleicht Platon mit denen von Buchstaben und Tönen. Manche vermischen sich miteinander, andere nehmen einander nicht auf. Für die hierarchische Abstufung ist der Bedeutungsumfang maßgeblich: Das Allgemeinere ist jeweils das Größere und Höherrangige, da es das Speziellere umfasst. Das Niedrigere hat am Höheren Anteil (Teilhabeverhältnis). An der Spitze steht die umfassendste Idee, die Idee des Guten. Ihr sind die fünf „größten Gattungen“ untergeordnet, die Platon in seinem Dialog Sophistes benennt: das Seiende (on), die Bewegung (kínēsis), die Veränderungslosigkeit (stásis), das Identische (tautón) und das Verschiedene (tháteron). Zu den großen und bedeutenden Ideen gehört auch die Idee des Schönen. Neben der Teilhabe der niedrigeren Ideen an den höheren nimmt Platon auch ein wechselseitiges Teilhaben an. Zur Bezeichnung der Verflechtung der Ideen ist von Gemeinschaft (koinōnía) die Rede.[25] Die Rolle der Idee des Guten Ein Hauptmerkmal der hierarchischen Ordnung im Ideenbereich ist die Sonderrolle der Idee des Guten. Diese Idee grenzt Platon scharf von den übrigen Ideen ab. Er weist ihr eine einzigartige Vorrangstellung zu. Nach seiner Lehre verdanken alle anderen Ideen ihr Sein dieser einen Idee. Somit sind sie ihr ontologisch untergeordnet. Die Idee des Guten ist das oberste Prinzip und die Ursache des Seins und der Gutheit von allem. Nur durch Teilhabe an ihr sind die anderen Ideen gut und damit wertvoll. Sie ist auch das Prinzip der Ordnung; als solches durchdringt sie den gesamten Bereich des reinen Seins und verleiht ihm seine Struktur.

Der Gegensatz zwischen Ideen und Sinnesobjekten Das Verhältnis zwischen Ideen und Sinnesobjekten ist durch seine Einseitigkeit und durch die gegensätzliche Beschaffenheit der beiden Klassen gekennzeichnet. Dies zeigt sich in einer Reihe von Aspekten: IDEEN

SINNESOBJEKTE

Verleihen den Sinnesobjekten deren Sein und Wesen  prägen also die Existenz der Sinneswelt

Von den Sinnesobjekten geht kein Einfluss auf die Ideen aus

Urbilder des Erzeugten

Abbilder der Erzeugnisse

Bsp.: Pferde existieren mit ihren arttypischen Merkmalen, weil es die Idee des Pferdes gibt. Für die Idee des Pferdes hingegen spielt es keine Rolle, ob es auf der Erde Pferde gibt oder nicht. Stellen die eigentliche Wirklichkeit dar

Stellen die abgeleitete Wirklichkeit dar

Weisen ein unveränderliches Sein auf

Weisen nur ein zeitabhängiges Sein auf, da sie veränderlich und vergänglich sind

Sind vollkommen

Sind mangelhaft, haben Fehler

Bsp.: Ein Einzelding weist immer nur eine begrenzte, relative Schönheit auf. Es kann von etwas Schönerem übertroffen werden oder seine Schönheit einbüßen, und es ist nur teilweise oder in einer bestimmten Hinsicht schön. Die Idee des Schönen hingegen ist solchem 2

entzogen, denn das Schöne als Idee ist absolut schön. Jede Idee schließt ihr Gegenteil aus.

Sind immer etwas und auch das Gegenteil dieses „etwas“. Jedes Sinnesobjekt hat immer einen hässlichen Aspekt.

Der Zusammenhang von Ideen und Sinnesobjekten Angesichts der radikalen Wesensverschiedenheit von Ideenbereich und materieller Erscheinungswelt stellte sich für Platon die Frage, wie zwischen den beiden Bereichen überhaupt ein Zusammenhang bestehen kann. (Platons Sichtweise über diesen Zusammenhang hat sich im Laufe seines Lebens verändert: er ging zuerst von einem Gott aus, dann vom Prinzip der Teilhabe und schließlich vom Prinzip der Nachahmung) Mythische Darstellung Auf der mythischen Ebene veranschaulicht Platon die Vermittlung, indem er einen Schöpfergott als vermittelnde Instanz einführt. Der Demiurg (Schöpfergott) erschafft den Kosmos nach dem Muster (parádeigma) der Ideen, auf die er dabei blickt. Darunter sind die Ideen der Elemente und aller Lebewesen und die Idee der Ewigkeit als Vorbild der Zeit. Der sichtbare Kosmos in seiner Gesamtheit ist ebenso wie jeder seiner Bestandteile ein Abbild dessen, was der Demiurg im Ideenbereich gesehen hat. Teilhabe Im Rahmen seiner philosophischen Deutung des Zusammenhangs von Ideen und Sinnesobjekten verwendet Platon den Begriff „Teilhabe“ (Methexis). Damit ist gemeint, dass ein Sinnesobjekt an einer Idee dadurch „Anteil hat“, dass es mit bestimmten Einschränkungen die Natur der Idee aufweist und dadurch gewissermaßen an deren Natur „beteiligt“ ist. Die Idee lässt Sinnesobjekten bestimmte Aspekte ihres eigenen Wesens zukommen, soweit die begrenzte Aufnahme- und Verwirklichungsfähigkeit des Materiellen dies gestattet. Weil die teilhabenden Sinnesobjekte das Wesen der Idee nicht in seiner Gesamtheit besitzen, sondern nur auf relativ unvollständige, unvollkommene Weise, und weil sie außerdem auch noch weitere Bestimmungen haben, bedeutet die Teilhabe keine Wesensgleichheit. Wenn ein Sinnesobjekt an einer Idee Anteil hat, ist sie in ihm „anwesend“. Jedes Ding hat an mehreren oder vielen Ideen Anteil und jede Idee lässt eine Vielzahl von Dingen an ihrem Wesen Anteil haben. Dadurch kommt die Mannigfaltigkeit der Dinge zustande. Der Teilhabe an den Ideen verdanken die Dinge die Gesamtheit ihrer Eigenschaften. Beispielsweise ist ein großes Ding nur durch seine Teilhabe an der Idee der Größe groß. Nachahmung In späten Dialogen verwendet Platon für das Verhältnis der Dinge zu den Ideen nicht mehr die Bezeichnung Teilhabe, sondern charakterisiert es mit Begriffen, die sich auf die Beziehung des Urbilds zum Abbild beziehen. In den Vordergrund tritt der Aspekt der Nachahmung (mímēsis). Das Werden des Vergänglichen ist Nachahmung des Seins des unwandelbar Seienden. Die Idee als Urbild ist das unerreichbare Vorbild ihrer Abbilder und damit der Maßstab für deren Qualität. Die Seelen der Menschen, die der Mangelhaftigkeit und Unbeständigkeit der Sinneswelt ausgesetzt sind, können im Ideenbereich die für sie maßgeblichen, naturgemäßen Normen finden. Je besser ein Lebewesen oder sonstiges Ding einer bestimmten Art die Idee dieser Art kopiert, je getreuer es sein artspezifisches Vorbild 3

abbildet, desto mehr nähert es sich seiner Bestform. Beim Menschen ist die arete die Tugendhaftigkeit, die er sich aneignet, indem er sich an den Ideen der Tugenden orientiert. Wovon es Ideen gibt Eine Idee gibt es von jeder in der Sinneswelt vorhandenen Gruppe von Einzeldingen, die denselben Namen tragen und somit eine Art bilden. Demnach entspricht jedem Begriff eine Idee. Erwähnt werden in Platons Dialogen unter anderem Ideen von Leblosem und von Lebewesen, von Artefakten wie Bett und Tisch, von Qualitäten wie Wärme, Kälte und Farbe, von Größe und Kleinheit, von Handlungen, von Bewegung und Ruhe, von Abstraktem wie Identität, Ähnlichkeit und Gleichheit, von Tugenden und geometrischen Figuren.

3 Gleichnisse Platons: Sonnengleichnis, Liniengleichnis, Höhlengleichnis 1. Sonnengleichnis  Statt das Gute direkt zu definieren => es gleichnishaft veranschaulichen  Vergleich mit der Sonne: Wie im Bereich des Sichtbaren die Sonne als Quelle des Lichts die alles beherrschende Macht ist, so herrscht in der geistigen Welt das Gute als Quelle von Wahrheit und Wissen.  

   

Das Sonnengleichnis beantwortet die Frage nach dem Guten. Die Sonne spende Licht und sei damit die Ursache für den Sehvorgang, sie sei der Mittler zwischen Mensch und Ding, denn sie stelle somit die Verbindung dar zwischen dem sehenden Auge und dem zu sehenden Objekt. Man müsse das ganze Geschehen nun analog zum Guten betrachten. Wo die Sonne den Bereich des Sinnlichen erhelle, sei das Gute zuständig für das Geistige und somit auch Ursache für den Erkenntnisvorgang. Es entsteht aus der Idee des Guten die Wahrheit, genauso wie aus der Sonne das Licht, mit der die spezielleren Ideen beleuchtet und erkannt werden können. Sonne spende Licht und Leben, will sagen: Gutes vermittele Erkenntnis und Sein.

2. Liniengleichnis Die Welt lasse sich in zwei Bereiche gliedern: die Welt des Sichtbaren und die Welt des nur dem Geistig zugänglichen. 

Platon stellt dies anhand einer Linie dar, die man in zwei gleiche Hälften teilen soll.

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Die erste Hälfte, sei die des Sinnlichen, des Wahrnehmbaren, welche noch mal in zwei geteilt würde.  Den untersten Abschnitt sollten den Abbildern, Bildern, Spiegelungen und Schatten zukommen. Der Mensch könne also nur Vermutungen anstellen.  Der zweite Abschnitt der ersten Hälfte stelle die sichtbaren, natürlichen Dinge dar, welche von Glauben und Überzeugung des Menschen zeugten. Die zweite Hälfte, die des Denkens, welche die Geistige Ebene darstelle, sei ebenfalls in zwei Abschnitte aufgeteilt.  Der erste beinhalte Größen, Begriffe, Wissenschaft und Dialektik. In diesen Bereichen würde nachgedacht, was auf Verstandeseinsicht, -gewissheit beruhe.  Im zweiten und schließlich letztem Abschnitt befänden sich die „Ideen“, zu denen man Einsicht und Vernunfterkenntnis benötige. Dieser letzte Abschnitt verkörpere das Höchstmaß an Wirklichkeit und Klarheit. Das „Liniengleichnis“ verdeutliche den Zusammenhang von Voraussetzung und Folge: In der Wahrnehmung des Bildes sei das Ding, das abgebildet würde, schon vorausgesetzt, sonst könne das Bild nicht als solches erkannt werden. Voraussetzung der Erkenntnis des sinnlichen Dings sei wiederum das Denken seines Wesens. 

3. Höhlengleichnis  Einige Menschen sind von Geburt an in einer dunklen Höhle so festgebunden, dass sie immer nur auf die ihnen gegenüberliegende Höhlenwand blicken können, die lediglich durch einen über ihnen angebrachten Schlitz beleuchtet wird.  Ein Stück entfernt von der Höhle, auf der Seite der Lichtöffnung, befinden sich, hinter einer niedrigen Mauer, andere Menschen.  Hinter diesen Menschen brennt ein Feuer, vor dem sie – ähnlich Puppenspielern – Figuren von Lebewesen und Dingen an Stöcken über der Mauer halten und bewegen.  Diese Gegenstände werfen – von hinten angeleuchtet durch das Feuer – flackernde, unscharfe Schatten durch den Lichtschlitz, an die den Menschen in der Höhle gegenüberliegende Wand.  Die Wahrnehmung der Welt außerhalb ihrer Höhle beschränkt sich für die an die Höhle gefesselten Menschen also auf unscharfe, flackernde Schatten von künstlich erzeugten Figuren von Lebewesen und Dingen die ihnen gezeigt werden.  Da sie nichts anderes wahrnehmen, halten die Menschen diese Schattenbilder für die wirklichen Dinge. Dies bleibt auch so, als einer von ihnen, der losgebunden wurde, von draußen in die Höhle zurückkehrt und den anderen über die wahren Verhältnisse Aufschluss zu geben versucht.   

Das, wofür die Höhle stehe, sei der Bereich des Sinnlichen und stelle das gewöhnliche Dasein dar. Die Schatten zeigten die Umgebung wie unsere Sinne sie uns zeigten das Feuer wiederum sei die gewöhnliche Sonne

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  

Draußen befinde sich der Bereich des Geistigen, in der die Sonne die „Idee des Guten“ verkörpere. Der Weg von der Höhle ins Licht sei die Erkenntnis, der Aufschwung der Seele in die Welt der Ideen. Wer jedoch gezwungen würde den Aufstieg zu wagen, würde sich sträuben, Widerstand leisten und das ganze Vorgehen von vornherein ablehnen. Er würde zwar die Gegenstände, das Feuer und die Außenwelt im Tageslicht sehen, jedoch nur mit geblendetem Blick und hielte deswegen die menschliche Welt stets für das reale Sein.

Als Ganzes stellt das Höhlengleichnis eine Zusammenfassung von Platons Ideenlehre dar. Nach dieser hat jedes sinnliche Ding ein immaterielles, ideelles Urbild, dessen bloßes Abbild es ist. 3 Gleichnisse Platons: Sonnengleichnis, Liniengleichnis, Höhlengleichnis 1. Sonnengleichnis  Statt das Gute direkt zu definieren => es gleichnishaft veranschaulichen  Vergleich mit der Sonne: Wie im Bereich des Sichtbaren die Sonne als Quelle des Lichts die alles beherrschende Macht ist, so herrscht in der geistigen Welt das Gute als Quelle von Wahrheit und Wissen.  

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Das Sonnengleichnis beantwortet die Frage nach dem Guten. Die Sonne spende Licht und sei damit die Ursache für den Sehvorgang, sie sei der Mittler zwischen Mensch und Ding, denn sie stelle somit die Verbindung dar zwischen dem sehenden Auge und dem zu sehenden Objekt. Man müsse das ganze Geschehen nun analog zum Guten betrachten. Wo die Sonne den Bereich des Sinnlichen erhelle, sei das Gute zuständig für das Geistige und somit auch Ursache für den Erkenntnisvorgang. Es entsteht aus der Idee des Guten die Wahrheit, genauso wie aus der Sonne das Licht, mit der die spezielleren Ideen beleuchtet und erkannt werden können. Sonne spende Licht und Leben, will sagen: Gutes vermittele Erkenntnis und Sein.

2. Liniengleichnis Die Welt lasse sich in zwei Bereiche gliedern: die Welt des Sichtbaren und die Welt des nur dem Geistig zugänglichen. 

Platon stellt dies anhand einer Linie dar, die man in zwei gleiche Hälften teilen soll. 6

Die erste Hälfte, sei die des Sinnlichen, des Wahrnehmbaren, welche noch mal in zwei geteilt würde.  Den untersten Abschnitt sollten den Abbildern, Bildern, Spiegelungen und Schatten zukommen. Der Mensch könne also nur Vermutungen anstellen.  Der zweite Abschnitt der ersten Hälfte stelle die sichtbaren, natürlichen Dinge dar, welche von Glauben und Überzeugung des Menschen zeugten. 

Die zweite Hälfte, die des Denkens, welche die Geistige Ebene darstelle, sei ebenfalls in zwei Abschnitte aufgeteilt.  Der erste beinhalte Größen, Begriffe, Wissenschaft und Dialektik. In diesen Bereichen würde nachgedacht, was auf Verstandeseinsicht, -gewissheit beruhe.  Im zweiten und schließlich letztem Abschnitt befänden sich die „Ideen“, zu denen man Einsicht und Vernunfterkenntnis benötige. Dieser letzte Abschnitt verkörpere das Höchstmaß an Wirklichkeit und Klarheit.

Das „Liniengleichnis“ verdeutliche den Zusammenhang von Voraussetzung und Folge: In der Wahrnehmung des Bildes sei das Ding, das abgebildet würde, schon vorausgesetzt, sonst könne das Bild nicht als solches erkannt werden. Voraussetzung der Erkenntnis des sinnlichen Dings sei wiederum das Denken seines Wesens. 3. Höhlengleichnis  Einige Menschen sind von Geburt an in einer dunklen Höhle so festgebunden, dass sie immer nur auf die ihnen gegenüberliegende Höhlenwand blicken können, die lediglich durch einen über ihnen angebrachten Schlitz beleuchtet wird.  Ein Stück entfernt von der Höhle, auf der Seite der Lichtöffnung, befinden sich, hinter einer niedrigen Mauer, andere Menschen.  Hinter diesen Menschen brennt ein Feuer, vor dem sie – ähnlich Puppenspielern – Figuren von Lebewesen und Dingen an Stöcken über der Mauer halten und bewegen.  Diese Gegenstände werfen – von hinten angeleuchtet durch das Feuer – flackernde, unscharfe Schatten durch den Lichtschlitz, an die den Menschen in der Höhle gegenüberliegende Wand.  Die Wahrnehmung der Welt außerhalb ihrer Höhle beschränkt sich für die an die Höhle gefesselten Menschen also auf unscharfe, flackernde Schatten von künstlich erzeugten Figuren von Lebewesen und Dingen die ihnen gezeigt werden.  Da sie nichts anderes wahrnehmen, halten die Menschen diese Schattenbilder für die wirklichen Dinge. Dies bleibt auch so, als einer von ihnen, der losgebunden wurde, von draußen in die Höhle zurückkehrt und den anderen über die wahren Verhältnisse Aufschluss zu geben versucht.

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Das, wofür die Höhle stehe, sei der Bereich des Sinnlichen und stelle das gewöhnliche Dasein dar. Die Schatten zeigten die Umgebung wie unsere Sinne sie uns zeigten das Feuer wiederum sei die gewöhnliche Sonne Draußen befinde sich der Bereich des Geistigen, in der die Sonne die „Idee des Guten“ verkörpere. Der Weg von der Höhle ins Licht sei die Erkenntnis, der Aufschwung der Seele in die Welt der Ideen.

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Wer jedoch gezwungen würde den Aufstieg zu wagen, würde sich sträuben, Widerstand leisten und das ganze Vorgehen von vornherein ablehnen. Er würde zwar die Gegenstände, das Feuer und die Außenwelt im Tageslicht sehen, jedoch nur mit geblendetem Blick und hielte deswegen die menschliche Welt stets für das reale Sein.

Als Ganzes stellt das Höhlengleichnis eine Zusammenfassung von Platons Ideenlehre dar. Nach dieser hat jedes sinnliche Ding ein immaterielles, ideelles Urbild, dessen bloßes Abbild es ist.

2. Vorlesung

Klassiker der Philosophie

21.03.2013

Wichtig für die Prüfung (von Platon):  Was sind Ideen? (ewige, unendliche Dinge…)  Gleichnisse (Höhlen-, Sonnen- und Liniengleichnis)  Probleme der Ideenlehre kommen sicher NICHT zur Prüfung!!

Platon Zu den Gleichnissen: Höhlengleichnis: Dieses Gleichnis soll den Unterscheid zwischen Abbild und Urbild aufzeigen. Es gibt auch die ethische Komponente: Der der die Realität sieht, hat die Aufgabe die Unwissenden...


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