Allgemeine Psychologie I Urteilen und Entscheiden PDF

Title Allgemeine Psychologie I Urteilen und Entscheiden
Author Laura Karzer
Course Bachelor Psychologie
Institution Universität Koblenz-Landau
Pages 23
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Folien Zusammenfassung...


Description

Allgemeine(Psychologie(I( ( ( Urteilen(und(Entscheiden( ( Urteilen(( =(einem(Urteilsobjekt(auf(einer(Urteilsdimension(einen(Wert(zuordnen( ( - z.B.(Wie(wahrscheinlich(ist(es,(dass(es(heute(regnet?(( (Objekt:(Regen;(Dimension:(Wahrscheinlichkeit)( ( Entscheidung( =(Wahl(zwischen(mindestens(zwei(Optionen( =(umfasst(Handlungskonsequenzen( =(drückt(Präferenz(aus( ( ( Urteil' Entscheidung' Zuordnung(eines(Wertes(zu(einem(Objekt( Wahl(einer(Handlungs-(oder( Reaktionsoption( Mindestens(1(Objekt( Mindestens(2(Objekte( Inferenz:(Schlussfolgerung( Präferenz( Bewertung(einer(Klausur(( Bundestagswahl( ( (

Abgrenzung(Urteilen(vs.(Entscheiden( ( Unterschiedliche(Rationalitätskriterien(( ( ( Urteil(( =(Inferenz(über(objektive((nicht(direkt(beobachtbare)(Größen( ( è Kriterium(für(Rationalität:(( Korrespondenz:(Übereinstimmung(mit(der(Realität( ( (

Entscheidung(( =(Präferenz(–(d.h.(subjektive(Wertungen( ( è Kriterium(für(Rationalität:( Kohärenz((innere(Widerspruchsfreiheit),(i.d.R.(auch(Passung(zum(normativen( Modell.( ( (

Gemeinsamkeiten(von(Urteilen(und(Entscheiden( ( -

Trennung(von(Präferenz-Inferenz(ist(unscharf( ( meist(präferieren(wir(eine(korrekte(Inferenz(gegenüber(einer(falschen( bilden(einer(Präferenz(bedeutet(Optionen(zu(be-urteil-en.(

( (

Trennung:(Modellklassen( ( ( Strukturmodelle( - Vorhersage(folgt(aus(mathematischem(Modell( - Keine(konkreten(Annahmen(über(psychologische(Prozesse( ( ( Psychologische(Modelle( - Strukturmodelle(+(psychologische(Modelle( - Aber(ohne(konkrete(Beschreibung(der(kognitiven(Prozesse( ( ( Prozessmodelle( - formulieren(präzise(Mechanismen(oder((kognitive)(Prozesse,(die(zum(Urteilen(/( Entscheiden(führen( ( ( ( ( (

Strukturmodelle( Entscheidungen( ( Nutzen(ist(immer(relativ(zu(aktuellen(Zielen,(die(variieren(können.( - man(kann(daher(nicht(sagen,(dass(Nutzen(z.B.(immer(mit(monetärem(Wert( zusammenhinge( ( „Je(näher(mich(ein(Outcome(zu(meinem(Ziel(bringt,(desto(größer(der(Nutzen.“( ( ( Bernoulli:(Nutzenzugewinn(ist(negativ(beschleunigt( Nutzen(eines(Geldgewinns(steigt(nicht(linear( ( ( ( (

(

Grundproblem:(Unsicherheit(der(Wahrscheinlichkeit( ( Manche(Entscheidungen(sind(unsicher:( - Konsequenzen(treten(nur(mit(einer(gewissen(Wahrscheinlichkeit(ein( ( - Abwägen(zwischen(Nutzen(und(Wahrscheinlichkeit( (

(

Erwartungswert(und(Erwartungsnutzen( ( ( Normatives(Prinzip:( Wert/Nutzen(der(Konsequenzen(mit(den(Eintretenswahrscheinlichkeiten( multiplizieren,(um(die(„bessere“(Option(zu(identifizieren.(

( (

Erwartungswert( ( Grundlage(für(normativ(optimale(Entscheidungen((z.B.(Geldgewinn)(( § Erwartungswert( § Abhängig(von(Eintretenswahrscheinlichkeit( § EW(soll(maximiert(werden(

( (

Erwartungsnutzen( -

( Erwartungsnutzen(soll(maximiert(werden( Abhängig(von(Eintretenswahrscheinlichkeit(

( (

Nutzen( ( Jeder(Outcome(hat(einen(Nutzen(=(subjektiver(Wert( ( - Outcomes(müssen(folglich(nach(Präferenz(sortierbar(sein( Rangreihen( ( z.B.(Grillen(bei(Sonne(=(100( Grillen(bei(Regen(=(0( ( ( (

Wahrscheinlichkeit( -

( Jeder(Outcome(hat(eine(Wahrscheinlichkeit.( ( z.B.(Grillen(bei(Sonne(p=.50(

( (

Erwartungsnutzen-Maximierung( ( Verrechnung(des(Nutzens(mit(der(Wahrscheinlichkeit( (

(

(

( Subjektivität( ( Wahrscheinlichkeiten(sind(oft(unbekannt(und(werden(daher(subjektiv(zugeschrieben( (

è Subjektiver(Erwartungsnutzen(

( Durch(die(Subjektivität(von(„Nutzen“(und(„Wahrscheinlichkeiten“(können( verschiedene(Personen(zu(unterschiedlichen(Entscheidungen(gelangen.( ( ( (

„Als-ob“-Modelle( ( -

-

Vorhersage(folgt(aus(Berechnungen:( ( Es(wird(aber(nicht(angenommen,(dass(Menschen(die(Berechnung(wirklich( vornehmen( ( Menschen(verhalten(sich,(als(ob(sie(dies(täten(

( (

(

Die(Erwartungsnutzen-Maximierung(folgt(einer(Reihe(von(Prinzipien:( Axiomen( ( Axiome(=(Voraussetzungen(für(konsistente((widerspruchsfreie)(Entscheidungen,( die(nach(dem(Kriterium(der(Kohärenz(rational(sein( ( ( ( (

Axiome( =(Bedingungen(normativ(rationaler(Entscheidungen( ( Nicht(die(Wahl(einer(bestimmten(Option(ist(als(rational(definiert((denn(das(hängt( von(individuellen(Nutzenwerten(ab),(sondern:(

( Die(Präferenzen(folgen(einer(bestimmten(Struktur,(die(in(den( Axiomen(der(Erwartungsnutzen-Theorie(festgelegt(ist.( -

( für(verschiedene(Situationen(wird(konsistentes(Verhalten(vorhergesagt( Kohärenz(als(Kriterium(der(Rationalität(

( ( Zwei(Axiome(sind(besonders(zentral(und(grundlegend:(

( 1. Transitivität( Aus(A>B(und(B>C(folgt(A>C!( „A(wird(präferiert(gegenüber(C“( ( Beispiel:(Geldpumpe( ! Espresso!>!Latte!Macchiato! Latte!Macchiato!>!Cappuccino! Cappuccino!>!Espresso! ! Jede!Präferenz!ist!so!stark,!dass!man!immer!0,5€!zuzahlen!würde,!um!das! präferierte!Getränk!zu!bekommen.! Die!Person!hat!einen!Cappuccino,!für!0.5€!bieten!wir!Latte!Macchiato!an.! Nun!bieten!wir!Espresso.! Person!zahlt!0,5€...Spielt!beginnt!von!Vorne.! Person!zahlt!so!lange,!bis!sie!pleite!ist.! ( ( ( ( ( ( ( (

2. Unabhängigkeit( Identische(und(gleich(wahrscheinliche(Konsequenzen(spielen(keine(Rolle.(Sie( werden(mental(gestrichen.( d.h.(tritt(eine(bestimmte(Konsequenz(unabhängig(davon(auf,(für(welche(Option( wir(uns(entscheiden,(sollte(die(Konsequenz(irrelevant(sein.( ( (

Anomalien( (

Dominanz:( Wenn(A(in(allen(Konsequenzen(mindestens(=(B(ist(und(in(einer(Konsequenz( besser,(muss(immer(A(gewählt(werden.( (

è Probability(Matching(

Wählen(mit(Wahrscheinlichkeiten,(die(den( Gewinnwahrscheinlichkeiten(entsprechen.(

( ( (

Invarianz( Wahl(hängt(nicht(davon(ab,(wie(Optionen(beschrieben(werden.( (

è Framing-Effekte(

Je(nach(Darstellung(der(Konsequenzen(unterschiedliche(Wahl,(obwohl( diese(formal(äquivalent(sind.( Vgl.(positiver(vs.(negativer(Frame( ( (

FAZIT:( Präferenzen(sind(nicht(fix,(sondern(je(nach(Kontext(oder(Aufgabenstellung( unterschiedlich((somit(auch(nicht(widerspruchsfrei)( ( Erwartungsnutzen-Theorie(und(Axiome(sind(empirisch-deskriptiv(nicht(haltbar.( ( è Entscheidungen(nicht(gemäß(der(Erwartungsnutzen-Maximierung( è Nicht(im(Sinne(eines(normativen(Modells( è Nicht(rational( ( (

-

Prospect(Theory( ( =(wichtigste(Weiterentwicklung(der(Erwartungsnutzen-Theorie( =(Maximierung(einer(Erwartung(( ( deskriptives(Modell( Nutzen(und(Wahrscheinlichkeit(werden(nicht(linear(transformiert,(sondern( systematisch(kognitiv(verzerrt(

( 2-Phasen-Modell( ( 1. Phase:(Problem(editieren( ( a. Vereinfachung(durch(Editierungsmechanismen( Kombination:(gleiches(zusammenfassen( Vereinfachen:(runden( Segregation:(neue(Kodierung(mit(sicherer(Komponente( Streichung:(irrelevante(Optionen(ignorieren( ( b. Setzen(eines(Referenzpunktes((Framing)( Outcomes(werden(als(Gewinne(oder(Verluste(wahrgenommen( Relativ(zu(einem(Referenzpunkt( ( è Mentale(Repräsentation(

(

2. Phase:(Evaluation(und(Wahl( ( 2(non-lineare(Transformationen:( -

-

Objektive(Werte(->(empfundener(Nutzen( Objektive(Wahrscheinlichkeiten(–>(gewichtete(Wahrscheinlichkeiten(

( - wie(bei(klassischer(Erwartungsnutzen-Maximierung( Werte(werden(mit(Wahrscheinlichkeiten(multipliziert( Und(dann(je(nach(Option(aufsummiert(

( ( ( ( ( ( ( ( ( ( (

Wertefunktion( Im!Gewinnbereich!konkav,!im!Verlustbereich!konvex! Verlustbereich!steiler!als!Gewinnbereich!

(

( ( ( Isolation-Effect:(

Wertefunktion(impliziert(eine(unterschiedliche(Risikoneigung(für( Gewinne(vs.(Verluste.( Verhalten(ist(risiko-avers(bei(Gewinnen(und(risiko-geneigt(bei( Verlusten.(

( ( Verlustaversion( Symptom:(Endowment-Effect( ( Kahnemann!zum!Endowment-Effect:!! Verkäufer!müssen!angeben,!für!welchen!Betrag!sie!eine!Tasse! verkaufen.! Käufer!müssen!angeben,!wie!viel!sie!für!die!Tasse!zahlen!würden.! ! Normative!Vorhersage!einer!linearen!Wertefunktion:! Wert!der!Tassen!für!beide!Tassen!gleich! ! § Verlustaversion:!! Verkäufer!wollen!deutlich!mehr!Geld,!als!die!Käufer!bereit!sind!zu! zahlen.!

( ( Non-lineare(Wertefunktion(impliziert:( -

Menschen(sind(bei(Gewinnen(risiko-avers(und(bei(Verlusten(risiko-geneigt.( Verluste(erscheinen(größer(als(Gewinne((gleicher(Höhe)( ( -(Vgl.(Isolation(Effect,(Endowment(Effect(

( ( (

(

Gewichtungsfunktion( ( ( Auch(Wahrscheinlichkeiten(gehen(nicht(objektiv(ein,(sondern(werden(non-linear( transformiert.( (

( ( Gewichtungsfunktion(impliziert:( ( Kleine(Wahrscheinlichkeiten(werden(übergewichtet( (Je(kleiner,(desto(mehr)( ( Mittlere(und(große(Wahrscheinlichkeiten(werden(untergewichtet( (Je(größer,(umso(mehr)( ( (

Sicherheitseffekt( ( Beispiel:(Russisches(Roulette( 1. Wie(viel(zahlen(Sie,(um(von(1(Kugel(auf(0(zu(reduzieren?( 2. Wie(viel(zahlen(Sie,(um(von(4(Kugeln(auf(3(zu(reduzieren?( ( Beachte:(bei(Option(1(ist(die(Wahrscheinlichkeit,(sich(selbst(zu( exekutieren(geringer,(als(bei(Option(2.( ( Befund:(Menschen(zahlen(deutlich(mehr(für(1.( ( Von(1/6(zu(0((Unsicherheit(zu(Sicherheit)(ist(subjektiv(ein(größerer( Schritt,(als(von(4/6(auf(3/6(zu(reduzieren.( ( Erklärt(von(der(Prozess-Theorie(durch(extreme(Gewichtung(kleiner(/( großer(Wahrscheinlichkeiten.( ( ( ( (

Wertefunktion(und(Gewichtungsfunktion( (

( ( ( (

Psychologische(Modelle( ( Anknüpfung( ( Zentrale(Komponente((rationaler)(Entscheidungen:( è Wahrscheinlichkeiten( ( Wie(kommen(Menschen(zu(Wahrscheinlichkeitseinschätzungen?( ( ( (

Urteile(über(Wahrscheinlichkeiten( ( -

Zuordnung(einer(Wahrscheinlichkeit(zu(einem(Objekt( Wahrscheinlichkeitsurteile(=(induktive(Schlüsse( d.h.(„Es(folgt(mit(Wahrscheinlichkeit(X(aus(Y,(dass...“( ( Daher(auch(„Urteilen(unter(Unsicherheit“((Unsicherheit(=(Wahrscheinlichkeit)( ( Wahrscheinlichkeit(=(Grad(der(Gewissheit( ( P(E):(Probability(eines(Ereignisses(E(mit(0...


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