Fallstudie Sensoria PDF

Title Fallstudie Sensoria
Author Alex Kim
Course Führung & Nachhaltigkeit
Institution FOM Hochschule
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Sensoria Electronics GmbH Case Study zum Modul Führung & Nachhaltigkeit Dr.-Ing. Ivo Mersiowsky Uta Bösch Prof. Dr. Stefan Thode Stand: Februar 2018

1 | Autoren

1 Autoren Dr.-Ing. Ivo Mersiowsky, Quiridium Dr.-Ing. Ivo Mersiowsky studierte Bauingenieurwesen und Umwelttechnik an der TU Hamburg-Harburg sowie Umweltrecht & Umweltökonomie an der Universität Lüneburg. Nach seiner Promotion im Jahre 2002 zum Umweltverhalten von PVC-Produkten war er zunächst als Fachführungskraft für Ökobilanzierung und Nachhaltigkeit bei Solvay, später als Berater für Nachhaltigkeitsmanagement bei Five Winds International und ab 2008 als Geschäftsfeldleiter Nachhaltigkeitsmanagement bei der DEKRA tätig. Nach Weiterbildungen zum Innovationscoach und Systemischen Berater am ZWW Augsburg war er zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung bei DEKRA Consulting. Seit 2015 ist er Gründer und Managing Partner bei Quiridium, wo er Führungskräfte darin unterstützt, Nachhaltigkeit in Produktmanagement und Unternehmensführung umzusetzen. Uta Bösch, Quiridium Uta Bösch (Dipl.-Psych., MA) studierte Psychologie an der TU Berlin, Arbeits- und Organisationspsychologie an der RWTH Aachen und Personalentwicklung im lernenden Unternehmen an der TU Kaiserslautern. Nach verschiedenen Funktionen in der Personalberatung, im Personalmanagement und in der Führungskräfteentwicklung von Unternehmen machte sie sich 2008 als Beraterin mit den Schwerpunkten Coaching, Führungskräfteentwicklung sowie Strategieformulierung und -umsetzung selbständig. Dabei hat sie insbesondere Unternehmen verschiedener Branchen in der Neuaufstellung begleitet. Seit 2015 ist sie Gründerin und Managing Partner bei Quiridium, wo sie Führungskräfte und Führungsteams in der Kompetenzentwicklung und bei Veränderungsprozessen unterstützt. Prof. Dr. Stefan Thode, FOM Hochschule Hamburg Dr. Stefan Thode ist Professor für Internationales Management an der FOM Hochschule Hamburg und Modulleiter des Moduls „Führung & Nachhaltigkeit“. Er studierte Betriebswirtschaftslehre an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der McMaster University in Hamilton (Kanada). 2002 wurde er von der Universität Hamburg zum Dr. rer. pol. promoviert. Nach seiner Promotion war Professor Thode zunächst für PricewaterhouseCoopers in verschiedenen Funktionen im In- und Ausland tätig, zuletzt als Global Strategy & Change Manager in London (UK) und Stamford (US). Seit 2008 begleitet er internationale Konzerne, mittelständische Unternehmen und öffentliche Organisationen als freiberuflicher Berater, Coach und Interim Manager in komplexen Strategie-, Change- und Transformationsprozessen sowie bei der Führungskräfteentwicklung.

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2 | Einführung

2 Einführung Diese Fallstudie besteht aus zwei wesentlichen Teilen: 



einem Dossier, das ein fiktives mittelständisches Hightech-Unternehmen beschreibt und als Grundlage für praxisnahe Beispiele dienen kann. Das Dossier kann den Studierenden zu Beginn der Veranstaltung zur Verfügung gestellt werden. einem Storyboard, das passend zu den jeweiligen Präsenzterminen themenorientierte Szenarien (Ereignisse und Entwicklungen) in dem beschriebenen Unternehmen darstellt und mögliche Leitfragen für eine Diskussion mit den Studierenden vorschlägt. Jedes Szenario kann als separates Dokument zum jeweiligen Präsenztermin ausgegeben werden.

3 Dossier 3.1 Unternehmensprofil (Übersicht) Die Sensoria Electronics GmbH gehört zu den weltweit führenden Anbietern hochspezialisierter Lösungen in den Bereichen industrielle Qualitätssicherung und Robotik. Seit mehr als 25 Jahren vertrauen Hersteller hochwertiger Produkte für die Märkte Mobilität und Gesundheit auf die zuverlässigen Systeme von Sensoria. Mit über 500 Mitarbeitern an zwölf Standorten weltweit zählt Sensoria zu den global am besten aufgestellten Anbietern der Branche. Die innovativen Sensorsysteme tragen zur Qualitätssicherung bei und ermöglichen maximale Effizienz in der Produktion. So wird die Arbeitswelt von morgen effektiver, nachhaltiger und umweltverträglicher. Mehr als 10.000 erfolgreich installierte Systeme auf der ganzen Welt belegen die Technologieführerschaft von Sensoria.

3.1.1 Eckdaten   

 

Gründung: 1990, somit seit mehr als 25 Jahren am Markt. Standorte: zwölf (weltweit), Hauptsitz in Leinfelden, Deutschland; weitere bedeutende sind Sao Paulo, Istanbul und Shanghai. Mitarbeiter: 507 (weltweit), davon rund 200 am Hauptsitz Leinfelden, etwa 150 in Sao Paulo, 30 in Istanbul und 20 in Shanghai (die übrigen 100 verteilt in kleinen Vertriebs- und Servicebüros in der Nachbarschaft weltweiter Kunden). Kunden: große Mittelständler im Maschinen- und Anlagenbau, mehr als 10.000 installierte Systeme bei Kunden im Einsatz. Produkte: Neben Sensoren für die industrielle Qualitätssicherung baut Sensoria auch Komponenten für die industrielle Robotik. Aufgrund der Sensorik-Expertise beschäftigt sich ein neuer Entwicklungsbereich auch mit dem Einsatz von Robotern in der Medizintechnik.

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3.1.2 Finanzkennzahlen Die Organisationsform von Sensoria ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Als Geschäftsführer ist seit 2006 Gerhard Fürsorge eingesetzt. Als Gesellschafter sind Vorstände namhafter Technologiekonzerne sowie ein Hochschulprofessor tätig. Im jüngsten Geschäftsbericht für 2016 werden folgende Finanzkennzahlen berichtet:

Umsatz (Mio. EUR) EBITDA (Mio. EUR) EBIT (Mio. EUR) Jahresergebnis (Mio. EUR) Cashflow (Mio. EUR) Mitarbeiter Auszubildende Investitionen (Sachanlagen & immaterielle Vermögensgegenstände, Mio. EUR) F & E-Aufwand (Mio. EUR) Netto-Umsatzrendite (%)

Aktuelles Jahr (2016) 77 9,8 7,2 4,9 5,9 507 16 5,6

Vorjahr (2015) 71 8,6 6,2 4,2 5,8 470 18 4,5

Veränderung (%) 9% 14% 17% 18% 2% 8% –10% 25%

8,1 6,3

7,1 5,9

14% —

3.2 Produkte & Lieferkette 3.2.1 Technologie & Historie Sensoria ist aus einem Wissenschafts-Start-up der TU Chemnitz hervorgegangen, dessen Zielsetzung darin bestand, wissenschaftliche Konzepte und Forschungsergebnisse aus dem Bereich Fertigungsautomatisierung und maschinelle Qualitätskontrolle in erschwingliche High-tech-Lösungen umzusetzen. Seit der Gründung im Jahre 1990 ist das Spin-off kontinuierlich gewachsen und heute weltweit führend im Bereich der Inspektions- und Roboterführungstechnologien.

Abbildung 1: Mensch -Technik-Interaktion, Quelle: TU Chemnitz.

3.2.2 Portfolio Sensoria stellt Baugruppen bestehend aus Sensoren und Aktoren her: Case Study Sensoria Electronics GmbH | 4

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Sensoren sind technische Bauteile, welche Informationen über die Umwelt durch die qualitative oder quantitative Erfassung bestimmter physikalischer oder chemischer Eigenschaften gewinnen. Smarte Sensoren sind darüber hinaus fähig, die erfassten Signale in Form digitaler Daten umzuwandeln und weiterzuleiten. Sie verfügen außerdem über eine IP-fähige Kommunikationsschnittstelle. Somit handelt es sich um eingebettete Systeme, welche die Messwerte auch direkt verarbeiten können und daher dem übergeordneten System nur Messwerte außerhalb der Toleranz übertragen.1



Aktoren sind Komponenten, die das physikalische Umfeld beeinflussen. Es handelt sich um Systeme aus Elektronik, Mechanik und Software-Programmen, die elektrische Signale in Bewegungen, Kräfte und Momente umwandeln. Durch Aktoren kann ein Controller ein System beeinflussen. Smarte Aktoren verfügen zusätzlich über integrierte Funktionen, wie einen Analog-Digital-Umsetzer, und sind über ihre IP-Fähigkeit durch fremde CPS ansteuerbar. Im Bereich der agierenden Mikrosysteme und Mikroelektronik (smarte Aktorik) sind die Integration von Funktionen, z. B. zur Regelung, Zustandsdiagnose und Restlebensdauervorhersage oder „Plug and Produce“, für eine einfachere und schnellere Inbetriebnahme Trends. Durch den Einsatz cyberphysischer Zusatzmodule, wie z. B. intelligenter Messmittel oder Werkzeuge, wird angestrebt, zusätzliche Prozessschritte einfach zu integrieren, um das Einsatzspektrum von Werkzeugmaschinen flexibel anpassen zu können.2

Die materielle Zusammensetzung von Sensoren kann je nach Messprinzip und Art stark variieren. Im Allgemeinen bestehen Sensoren jedoch häufig aus einem Messelement (Mikrocontroller, Elektronik, Platine), einer Energiequelle (z. B. Batterie, Kondensator) und einem Gehäuse. Die Gehäuse können sich aus Metallen (z.B. Stahl, Aluminium) und Metalllegierungen (z. B. Nickel-Eisen), Halbleitern (z. B. Silizium, III-V-Halbleiter) aus Kunststoffen (z. B. Polyamid) oder Harzen sowie Keramiken (z. B. Keramik-Lichtleiter) zusammensetzen. Je nachdem, was ein Sensor misst, kann auch das Gewicht eines Sensors variieren (von Gramm bis Tonne). Beispielsweise kann bei der Messung von Windgeschwindigkeiten von Windturbinen ein Sensor auch über eine Tonne wiegen. Jedoch wiegt in solchen Fällen das Messelement trotzdem wenig, lediglich das Gehäuse wird an die Verwendung angepasst. In einer Studie zu Wireless-Sensor-Networks wurde quantitativ die Materialzusammensetzung eines Sensors beschrieben (Tabelle 3).3 3.2.2.1 Klassiker: Sensoren für die Qualitätskontrolle Sensoren werden u.a. für die End-of-Line-Kontrollen in der Automobil- und Zulieferindustrie und anderen Fertigungsbereichen eingesetzt. Hier steht Sensoria allerdings unter erheblichem Wettbewerbsdruck gegenüber zahlreichen anderen Anbietern, insbesondere aus Fernost. Systeme zur Qualitätskontrolle werden zu vielfältigen Zwecken eingesetzt:

1

Quelle: Schebek L, Kannengießer J, Campitelli A, Fischer J (2017): Ressourceneffizienz durch Industrie 4.0. VDI-ZRE-Studienbericht. https://www.ressource-deutschland.de/fileadmin/Redaktion/Bilder/Newsroom/Studie_Ressourceneffizienz_durch_Industrie_4.0.pdf. S. 29. Zugegriffen: 04.12.2017. 2 Quelle: ebd., S. 30. 3 Quelle: ebd., S. 71.

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3 | Dossier Überwachung des kompletten Montageprozesses, Erkennung von Bauteilen, Überprüfung von Maßen und Profilen, Überprüfung von Artikel- und Produktionscodes. Vollautomatisierte Systeme dieser Art setzen sich aus Standardmodulen zusammen und gewährleisten eine hundertprozentige Qualitätskontrolle. 3.2.2.2 Etabliert: Sensoren und Aktoren von Robotern Der bisherige Schwerpunkt der Sensoria-Produktpalette sind teilautonome Industrieanwendungen im Bereich der Fertigungsautomatisierung und Qualitätskontrolle. Aktuell sind diese Systeme aus Sensoren und Aktoren zum Einsatz bei Industrierobotern Hoffnungsträger, weil sie im Zuge der beginnenden Industrie 4.0 in Deutschland und Europa zunehmend nachgefragt werden. Besondere Potenziale werden dabei autonomen mobilen Robotern zugeschrieben: Als autonome mobile Roboter werden Roboter bezeichnet, die sich in ihrer Umgebung selbständig bewegen und agieren können.4 3.2.2.3 Neuheit: Sensoren für autonome Roboter Die jüngste Neuentwicklung von Sensoria wurde gerade erst auf der Hannover Messe vorgestellt. Dabei handelt es sich um die sogenannte „Bin picking“-Lösung SensoriaPick, die auch unsortierte Komponenten zuverlässig lokalisiert und präzise in Montagelinien einspeist. Softwareupdates werden regelmäßig und automatisch über das Netzwerk vorgenommen. Der Wartungsaufwand wird dadurch auf ein Minimum reduziert. 3.2.2.4 Perspektive: Sensoren und Aktoren für autonome Medizin-Roboter Die strategische Unternehmensentwicklung sieht besondere Potenziale im Gesundheitswesen, da gerade der deutsche und andere europäische Kernmärkte mit alternder Gesellschaft eine deutlich steigende Nachfrage im Bereich der häuslichen Pflege bei gleichzeitigem Fachkräftemangel erwarten lassen. Die hierfür entwickelten Roboter können die besonderen Herausforderungen bewältigen, die sich aus dem Umgang mit weichen und/oder sehr zerbrechlichen Objekten ergeben. Hochsensible Sensoria-Tastsensoren weisen eine gegenüber den Wettbewerbern einmalige Leistungsfülle auf, die ihnen eine Alleinstellung im Markt beschert. Zukünftig werden diese Sensoren vor allem in anthropomorphe Roboterhände eingebaut.

3.2.3 Kunden Wichtigster Kunde ist der japanische Roboterhersteller Roboyz, der Sensoria-Sensoren sowohl in seiner Produktion einsetzt als auch in seinen Produkten: Roboter für industrielle und häusliche Anwendungen. Roboyz-Vorstand Kobe geht in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung davon aus, dass sich der Markt für kollaborative Roboter im nächsten Jahrzehnt grundlegend verändern wird. Roboter werden zunehmend mit hochauflö-

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Quelle: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Autonomer_mobiler_Roboter, abgerufen 04.12.2017.

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3 | Dossier senden Kameras versehen, die es ermöglichen, Bauteile zu unterscheiden und aus Kisten mit Schüttgut auszusortieren. Versuche und Ergebnisse werden einem Zentralrechner gemeldet, der daraus Lernprozesse initiiert und die Informationen unter allen miteinander vernetzten Robotern verteilt. Kobe, der selbst Ingenieur ist, meint dazu: „Je mehr Roboter miteinander vernetzt werden, desto kürzer wird die Lernzeit“. Roboyz arbeite bereits seit zwei Jahren an der neuartigen Technologie, und man sei selbst überrascht von den Fortschritten. Er sei sicher, dass der Durchbruch der Technologie unmittelbar bevorstehe, meint Kobe. „In fünf Jahren wird kein Unternehmen mehr darauf verzichten können, wenn es wettbewerbsfähig bleiben möchte“, prophezeit er.

3.2.4 Zulieferer Wichtigster Zulieferer ist der chinesische Chiphersteller Chip-Suey. Das Unternehmen plant in Shanghai eine neue Chip-Fabrik für 10 Mrd. US-Dollar, um sich weniger abhängig von amerikanischen Chipherstellern zu machen und in die Top 10 weltweit aufzusteigen. In der neuen Produktionsstätte sollen monatlich rund 30.000 Wafer produziert werden.

3.2.5 Standorte Der Sensoria-Hauptsitz befindet sich in Leinfelden bei Stuttgart. Von den insgesamt zwölf internationalen Standorten sind folgende drei besonders bedeutsam. 3.2.5.1 Sao Paulo, Brasilien In Brasilien bestand zunächst eine Hochschulkooperation und ein gemeinsames Forschungsvorhaben mit der TU Chemnitz. Schon bald wurde aufgrund der erheblichen Inlandsnachfrage klar, dass nicht nur ein Vertriebsbüro in Frage kommt, sondern sogar eine eigene Produktion. Daher entstand in den letzten zehn Jahren mit 150 Mitarbeitern in Sao Paulo – dicht an wichtigen Kunden der Automobilindustrie – das erste Sensoria-Werk außerhalb Deutschlands. Dieser Schritt führte zu einer weiteren Globalisierung der Lieferketten und brachte eine grundlegende Umstellung des SAP-Systems in der Leinfeldener Zentrale mit sich. Weil der Produktionsstandort Sao Paulo zudem deutlich größer ist, gibt es hier eine eigene Organisationsstruktur und stärker fabrikmäßig geprägte Subkultur. 3.2.5.2 Istanbul, Türkei Einer der Firmengründer kehrte nach seiner Promotion an der TU Chemnitz in seine Heimatstadt Istanbul zurück und eröffnete dort ein Vertriebs- und Servicebüro. Zunächst nur ein einzelner gemieteter Raum in einem Istanbuler Start-up-Zentrum wuchs in unmittelbarer Nachbarschaft ein eigener Standort heran. Nach dem Umzug in das neue Gebäude entwickelte sich der türkische Zweig im letzten Jahrzehnt sehr dynamisch und hat nun über dreißig Mitarbeiter, vor allem Serviceberater. Seit einem Jahr allerdings besteht aufgrund der veränderten politischen Situation allerdings erhebliche Unsicherheit über den Fortbestand. Case Study Sensoria Electronics GmbH | 7

3 | Dossier 3.2.5.3 Shanghai, China In enger Zusammenarbeit mit einem für China zuständigen Teil der deutschen Außenhandelskammer konnte ein Vertriebs- und Servicebüro als Niederlassung in Shanghai eröffnet werden. Dazu hat John Wan, Head of Business Development, China & Asia ein mehrmonatiges Intensiv-Praktikum in der Firmenzentrale absolviert. Dabei hat er sich sowohl in den technischen Aspekten (Abteilung Applikation) als auch in den vertrieblichen Komponenten (Abteilung Business Development) umfassend informiert. Auch ein komplettes Design-Team siedelte sich hier an, um exklusiv für die dynamischen Märkte Asiens zu entwickeln.

3.3 Leitbild und strategisches Management5 3.3.1 Leitbild Wir stehen für innovative Lösungen und erfüllen höchste Ansprüche für die Qualitäts- und Prozessanforderungen unserer international agierenden Kunden. Wir arbeiten mit unseren Kunden eng zusammen und führen einen intensiven Dialog. Wir finden gemeinsam kreative Lösungen, beraten kompetent bei technischen Fragestellungen und stehen unseren Kunden auch im After Sales zur Seite. So sind wir unseren Wettbewerbern immer wieder einen Schritt voraus. Auf diese Weise sind wir den zukünftigen Anforderungen des Marktes einen Schritt voraus und liefern die Lösungen von morgen schon heute. Unser Leitsatz lautet deshalb: Tomorrow’s Sensors Today. Unsere Kernkompetenz ist unsere Innovationskraft. Dies zeigt sich auch in den zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen, die wir für unsere technologischen Lösungen erhalten haben. Werte — Unser Ziel ist eine optimale Produktionsqualität für unsere Kunden und eine Steigerung der Lebensqualität für die Gesellschaft. Inspektions- und Automatisierungslösungen von Sensoria sorgen für eine effiziente Ressourcenverwertung und entlasten so die Umwelt. Optische Sensoren prüfen Qualität, steuern Abläufe, identifizieren Bauteile, lesen Codes und liefern wertvolle Daten zu Produkten und Prozessen. Mit innovativen optischen Systemen, Komponenten für die Robotik und fortschrittlicher Software gestalten wir die optimalen Produktionsabläufe der Zukunft. So unterstützen wir produzierende Unternehmen in Deutschland und auf der ganzen Welt dabei, Flexibilität und Effizienz ihrer Fertigungsabläufe zu steigern.  

Innovation: Wir sind Vorreiter bei der Entwicklung innovativer Sensoren und entdecken laufend neue, erfolgversprechende Einsatzfelder. Exzellenz: Wir streben nach operativer Exzellenz und stehen für Qualität und Zuverlässigkeit.

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ACHTUNG: Diese Sensoria-Strategie wird im Verlauf des Szenarios revidiert. Die überarbeitete Strategie findet sich in der Beschreibung zu Szenario #5: Strategische Führung & Strategieumsetzung. Case Study Sensoria Electronics GmbH | 8

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Kundenorientierung: Wir richten unser tägliches Handeln stets am Kunden aus, erfüllen nicht nur seine Bedürfnisse, sondern lösen gemeinsam seine komplexen technologischen Probleme und überraschen ihn immer wieder, indem wir vorausdenken und ihm neue technologische und damit auch wirtschaftliche Potenziale eröffnen.

3.3.2 Geschäftsmodell und Strategie Grundlage des Sensoria-Geschäftsmodells ist die Konzentration auf sensorische Lösungen. Dies ermöglicht es, intelligente und qualitativ hochwertige Produkte anzubieten. Die Entwicklung von immer leistungsfähigeren Prozessoren und Speichertechnologien sowie die Integration von Anwendungswissen in der Software bewirkt, dass sich SensoriaSensorik in Richtung einer Schwarmintelligenz entwickelt. Diese Intelligenz ist Voraussetzung für die als Industrie 4.0 diskutierte Weiterentwicklung zur intelligenten Fabrik. Industrie 4.0 bietet folglich enormes Wachstumspotenzial für Sensoria. In diesem Zusammenhang sind die Offenheit und Konnektivität der Sensoria-Produkte gegenüber möglichst vielen Automatisierungssystemen entscheidend. Um die Weiterentwicklung von Schnittstellen voranzutreiben, engagiert sich Sensoria in Branchengremien und unternehmensübergreifenden Entwicklungs- und Kooperationsprozessen. Sensoria beschränkt sich aber nicht nur auf Produkte, sondern bezieht auch das dazu gehörige System- und dem Servicegeschäft in das Geschäftsmodell ein.

3.3.3 Risikomanagement Veränderungen der weltweiten konjunkturellen Rahmenbedingungen haben Auswirkungen auf die für Sensoria relevanten Märkte und üben einen wesentlichen Einfluss auf die Risikolage des Unternehmens aus. Sensoria begegnet dem Risiko schwacher Branchenkonjunkturen durch eine Diversifizierung der Kundenstruktur. Entlastend wirkt, dass die Segmente Fabrik-, ...


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