Title | Kapitel 10 |
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Course | Grundlagen der Volkswirtschaftslehre |
Institution | Universität Mannheim |
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VWL Kapitel 10: Märkte für Produktionsfaktoren Unternehmensentscheidungen, Marktstruktur und Marktregulierung Märkte für Produktionsfaktoren
Produktionsfaktoren sind Inputs, die zur Produktion von (Vor- und) Endprodukten verwendet werden Wichtigste Faktoren: • Arbeit • Kapital (Rohstoffe, Maschinen) • Land Nachfrage nach Produktionsfaktoren ist abgeleitet aus der Nachfrage nach Endprodukten, deshalb abgeleitete Nachfrage (derived demand)
Produktionsfunktion und Grenzprodukt der Arbeit
abnehmendes Grenzprodukt Arbeit (diminishing marginal product of labor): Grenzprodukt Arbeit sinkt mit zunehmender Zahl an eingesetzten Arbeitskräften Jeder zusätzliche Arbeitnehmer trägt weniger als der vor ihm eingesetzte zur Gesamtproduktion bei abnehmende Neigung der Produktionsfunktion
Wertgrenzprodukt und Arbeitsnachfrage bei vollständiger Konkurrenz
Wertgrenzprodukt (marginal revenue product) entspricht Wert Output, den eine zusätzliche Arbeitseinheit produziert Outputpreis wird bei vollständiger Konkurrenz vom Unternehmen als konstant betrachtet Deshalb: Wertgrenzprodukt = Outputpreis x Grenzprodukt Wertgrenzprodukt sinkt mit zunehmendem Arbeitseinsatz, weil Grenzprodukt fällt Gewinnmaximum bei Wertgrenzprodukt = Lohnsatz Wertgrenzprodukt größer (kleiner) Lohn: Einsatz zusätzlicher (weniger) Arbeitskräfte Vollständige Konkurrenz: Wertgrenzproduktkurve eines Unternehmens = Arbeitsnachfrage des Unternehmens Wertgrenzprodukt = Lohnsatz impliziert Outputmenge, zu der Grenzertrag = Grenzkosten
Verschiebung Arbeitsnachfragekurve
Gründe: Änderung des Endproduktpreises • Technologische Änderungen Änderungen im Angebotspreis für andere Produktionsfaktoren
Arbeitsangebot
Individuelles Arbeitsangebot (labor supply) ermittelt sich aus trade-off zwischen Arbeit und Freizeit Nutzen aus zusätzlichem Lohn vs. Nutzen aus zusätzlicher Freizeit Individuelle Arbeitsangebotskurve: Individuelles Arbeitsangebot in Abhängigkeit vom Lohn Marktarbeitsangebotskurve = Summe der individuellen Arbeitsangebote zeigt, wie viel Arbeitsleistung Arbeitskräfte zu vorgegebenen Lohn anzubieten bereit ist Arbeitsangebotskurve der Tendenz nach positiv geneigt: Lohnerhöhung veranlasst Anbieter von Arbeitsleistung zum (Mehr-) Angebot an Arbeit Effekt kann sich bei niedrigen Löhnen umkehren: wenn ich sehr wenig pro Stunde verdiene, kann ich mir kaum Freizeit leisten Effekt kann sich auch bei sehr hohen Löhnen umkehren
Arbeitsmarktgleichgewicht
Lohnsatz, zu dem angebotene + nachgefragte Menge an Arbeitsleistung gleich sind In einem auf beiden Seiten des Arbeitsmarktes durch Wettbewerb geprägten Konkurrenzmarkt führt Gleichgewicht zu Wertgrenzprodukt der Arbeit = Lohnsatz
Verschiebung Arbeitsangebotskurve
Gründe: Änderung der Präferenzen Arbeit/Freizeit • Änderungen alternativer Beschäftigungsmöglichkeiten • Wanderungsbewegung der Arbeitskräfte
Arbeitsmarktgleichgewicht
Lohnsatz, zu dem angebotene + nachgefragte Menge an Arbeitsleistung gleich In einem auf beiden Seiten des Arbeitsmarktes durch Wettbewerb geprägten Konkurrenzmarkt führt Gleichgewicht zu Wertgrenzprodukt der Arbeit = Lohnsatz
Verschiebung der Arbeitsangebotskurve
Größeres Arbeitsangebot (Beispiel: Zuwanderung) verursacht bei gegebenem Lohn Arbeitskräfteüberschuss (= Arbeitslosigkeit) Fallende Löhne • Erhöhung der Profitabilität Anreiz zum Einsatz von mehr Arbeitskräften Fallendes Grenzprodukt der Arbeit • Fallendes Wertgrenzprodukt Neues Gleichgewicht
Verschiebung der Arbeitsnachfragekurve
Steigende Nachfrage nach Arbeit (Beispiel: Steigerung der Endproduktnachfrage) verursacht Steigendes Wertgrenzprodukt • Erhöhte Profitabilität Anreiz zum Einsatz von mehr Arbeitskräften • Steigen der Löhne Neues Gleichgewicht
Sonstige Produktionsfaktoren: Kapital, Grund und Boden
Kapital (Realkapital) (physical capital) besteht aus Ausrüstungen und Anlagen zur Produktion von Gütern und Dienstleistungen Kapital sowie Grund und Boden können gemietet oder gekauft werden Kaufpreis (purchase price): Betrag, den Verkäufer fordert / Käufer zu zahlen bereit ist für das Eigentum an Produktionsfaktor Preise von Boden und Kapital werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt Mietpreis (Ertragspreis) (rental charge): Betrag, den eine Verkäufer fordert / Käufer zu zahlen bereit ist für die begrenzte Nutzungszeit des Faktors Anmietung eines Faktors (Kauf eines Dienstleistungsflusses), bis das Wertgrenzprodukt des Faktors gleich dem Mietpreis ist Wird ein Faktor knapper, steigt sein Preis
Interaktion der Einkommen von Produktionsfaktoren
Produktionsfaktoren typischerweise in Kombination verwendet Grenzprodukt eines Faktors hängt von Einsatzmenge der anderen Faktoren ab Veränderung im Angebot eines Faktors beeinflusst Einkommen aller anderen Faktoren Vermehrter Einsatz eines Faktors (Kapital) erhöht tendenziell Grenzprodukt, Wertgrenzprodukt und damit Einkommen anderer Produktionsfaktoren (Arbeit)
Zusammenfassung Bei vollständiger Konkurrenz setzen gewinnmaximierende Unternehmen jeden Faktor so weit ein, dass Wertgrenzprodukt = Faktorpreis Angebot an Arbeit ermittelt sich aus Aufteilung von Zeit in Arbeitszeit und Freizeit Steigende Angebotskurve bedeutet, dass bei Lohnerhöhung die Freizeit eingeschränkt und die Arbeitszeit erhöht wird Jeder Faktorpreis spielt sich so ein, dass Angebot und Nachfrage auf dem Faktormarkt übereinstimmen Weil die Faktornachfrage das Wertgrenzprodukt eines Produktionsfaktors reflektiert, wird im Gleichgewicht jeder Produktionsfaktor nach seinem Grenzbeitrag zur volkswirtschaftlichen Güterproduktion entlohnt Weil Produktionsfaktoren im Verbund genutzt werden, hängt das Grenzprodukt jedes Faktors von den eingesetzten Mengen anderer Faktoren ab Jede Veränderung im Angebot eines Faktors wird deshalb die Gleichgewichtseinkommen aller anderen Faktoren beeinflussen...