Kapitel 4 PDF

Title Kapitel 4
Course Einführung in die VWL
Institution Universität Hamburg
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Übungen Kapitel 4

1. Definieren Sie die Preiselastizität und die Einkommenselastizität der Nachfrage Die Preiselastizität misst, in welchem Ausmaß die Nachfragemenge auf eine Preisänderung reagiert. Als elastisch bezeichnet man sie, wenn eine Preisänderung große Änderungen in der Nachfragemenge bewirkt. Als unelastisch bezeichnet man sie, wenn die Nachfragemenge sich bei einer Preisänderung kaum merklich verändert. Die Einkommenselastizität der Nachfrage misst Veränderungen in der Nachfrage eines Gutes bei Veränderungen des Einkommens des Konsumenten. Bei normalen Gütern (Kapitel 3) führt höheres Einkommen auch zu einer größeren Nachfrage des Gutes. Da Nachfragemenge und Einkommen sich in dieselbe Richtung bewegen, weisen normale Güter eine positive Einkommenselastizität auf. Bei inferioren Gütern (z.B. Busfahrten) ist das Gegenteil der Fall und die Einkommenselastizität ist negativ. Die Einkommenselastizität bei normalen Gütern kann variieren. Die Einkommenselastizität bei notwendigen Gütern wie z.B. Nahrungsmitteln ist relativ gering, da die Menschen unabhängig vom Einkommen diese Güter zwingend benötigen und die Nachfrage nicht stark beeinflusst wird. Bei Luxusgütern würde eine Veränderung des Einkommens jedoch auch zu einer merklichen Veränderung in der Nachfrage führen, diese Güter haben also eine hohe Einkommenselastizität.

2. Bestimmungsgrößen der Preiselastizität der Nachfrage -Verfügbarkeit substitutiver Güter: Güter mit nahen Substituten haben oft eine elastischere Nachfrage, da bei Preisänderung leicht auf ein anderes Produkt ausgewichen werden kann. -Notwendige Güter versus Luxusgüter: Notwendige Güter dienen der Befriedigung von Grundbedürfnissen und weisen deshalb eine unelastische Nachfrage auf, da die Menschen auch bei möglichen Preisansteigen nicht auf

dieses Gut verzichten können. Luxusgüter hingegen weisen eine elastische Nachfrage auf, sodass die Nachfrage bei Preisanstiegen zurückgehen wird, da sonst weniger Geld für die notwendigen Güter bleibt. Wie Luxusgüter und notwendige Güter klassifiziert werden hängt jedoch von den Präferenzen und persönlichen Bewertungen der Nachfrager ab. -Marktabgrenzung: Die Preiselastizität hängt stets davon ab, wie klar ein Markt abgegrenzt ist. Breitabgegrenzte Märkte wie z.B. „Nahrungsmittel“ haben eine unelastische Nachfrage, da es zu „Nahrungsmittel“ keine geeigneten Substitute gibt. Je spezieller der Markt definiert ist, desto elastischer ist die Nachfrage. „Eiscreme“ ist z.B. eine enger definierte Kategorie, wo der Verbraucher bei Preisanstieg leicht auf eine andere Dessertvariante ausweichen könnte und die Nachfrage somit elastischer ist. -Der Anteil des Einkommens, der für ein Gut ausgegeben wird: Je höher der Anteil des Einkommens ist, der für ein Gut ausgegeben werden muss, desto elastischer ist die Nachfrage. Ein Preisanstieg bei Möbeln um 10 % wird zu einer deutlich geringeren Nachfrage, als ein Preisanstieg bei Eis um 10 % führen. Die Nachfrage ist bei Möbeln also elastischer als bei Eiscreme. -Zeithorizont: Auf lange Sicht weisen alle Güter eine größere Preiselastizität der Nachfrage aus, als auf kurze Sicht. Wenn der Benzinpreis steigt, wird die Nachfrage z.B. nur langsam zurück gehen. Wenn der Benzinpreis aber über einen langen Zeitraum hoch bleibt werden viele auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, da es Ihnen sonst langfristig zu teuer wäre. Somit ist die Preiselastizität der Nachfrage langfristig höher als kurzfristig.

3. Ist die Nachfrage elastisch oder unelastisch wenn die Elastizität >1 ist?... Wenn die Elastizität > 1 ist wird sie als unelastisch bezeichnet, zwischen 0 und 1 gilt sie als unelastisch. Wenn die Elastizität = 0 ist, so ist die Nachfrage vollkommen unelastisch, da die Nachfrage sich bei einer Preisänderung um 0 % verändert.

5. Wie verändert eine Preissteigerung bei elastischer Nachfrage den Umsatz? Der Umsatz wird insgesamt zurückgehen, da die Nachfrage prozentual mehr sinkt als die prozentuale Preissteigerung.

6. Wie nennt man ein Gut, dessen Einkommenselastizität negativ ist? Inferiores Gut.

7. Wie lautet die Rechenformel zur Preiselastizität des Angebots?

Die Preiselastizität des Angebots wird als Quotient der prozentualen Änderung der Angebotsmenge und prozentualer Änderung des Preises berechnet. Man bezeichnet das Angebot als elastisch, wenn man Preisänderungen große Änderungen in der Angebotsmenge hervorrufen und als unelastisch, wenn Preisänderungen kaum Änderungen in der Angebotsmenge hervorrufen. Je näher der Wert an 0 ran geht desto unelastischer, je weiter der Wert in Richtung unendlich geht, desto elastischer ist das Angebot.

8. Wie groß ist die Preiselastizität des Angebots für Picasso Gemälde? Die Preiselastizität wird bei 0 liegen, da Picasso Gemälde begrenzt sind und auch bei steigendem Preis die Angebotsmenge nicht erhöht werden kann. Zu bedenken ist allerdings, dass bei sinkendem Preis die Angebotsmenge möglicherweise auch sinkt, da Anbieter nicht bereit sind ihre Gemälde zu verkaufen für einen derart niedrigen Preis.

9. Ist die Preiselastizität des Angebots üblicherweise auf kurze oder lange Sicht größer? Üblicherweise auf lange Sicht, da Anbieter kurzfristig auf Preisänderungen nicht so leicht reagieren können, da z.B. Produktionskapazitäten ausgeweitet werden müssen und somit das Angebot kurzfristig eher unelastisch ist. Langfristig ist es elastischer, da das Angebot langfristig leichter vergrößert werden kann.

Zusammenfassung -Die Preiselastizität der Nachfrage misst die relative Veränderung der Nachfragemenge, die durch eine bestimmte relative Preisänderung bewirkt wird. Die Nachfrage nach einem Gut wird umso elastischer, je mehr nahe Substitute verfügbar sind, je mehr das Gut ein Luxusgut ist und kein notwendiges Gut, je enger der Markt abgegrenzt ist oder je länger die Reaktionszeit der Nachfrager auf Preisänderungen ist. -Die Preiselastizität der Nachfrage wird berechnet als Quotient der prozentualen Veränderung der Nachfragemenge und der prozentualen Preisänderung. Wenn die Elastizität kleiner als 1 ist, sich also die nachgefragte Menge proportional weniger verändert als der Preis, spricht man von unelastischer Nachfrage. Ist die Elastizität größer als 1 und damit die proportionale Änderung der Nachfragemenge größer als die proportionale Preisänderung, bezeichnet man die Nachfrage als elastisch. -Die Preiselastizität des Angebots misst die relative Veränderung der Angebotsmenge, die durch eine bestimmte relative Preisänderung bewirkt wird. Diese Elastizität hängt oft vom Zeithorizont der Analyse ab. In den meisten Märkten ist das Angebot langfristig elastischer als kurzfristig. -Die Preiselastizität des Angebots wird berechnet als Quotient der prozentualen Veränderung der Angebotsmenge und der prozentualen Preisänderung. Wenn die Elastizität kleiner als 1 ist, sich also die angebotene Menge proportional weniger verändert als der Preis, spricht man von unelastischem Angebot. Ist die Elastizität größer als 1 und damit die

proportionale Änderung der Angebotsmenge größer als die proportionale Preisänderung, so bezeichnet man das Angebot als elastisch. -Der Umsatz oder Gesamterlös der Verkäufer eines Gutes entspricht dem rechnerischen Produkt aus Preis und Menge. Bei unelastischen Nachfragekurven steigt der Umsatz bei steigendem Preis, bei elastischen Nachfragekurven sinkt der Umsatz bei steigendem Preis. -Die Einkommenselastizität der Nachfrage misst, wie stark die Nachfragemenge eines Gutes auf Einkommensänderungen der Konsumenten reagiert. Die Kreuzpreiselastizität der Nachfrage misst, wie stark die Nachfrage nach einem Gut auf Preisänderungen eines anderen Gutes reagiert....


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