NDL - Zusammenfassung Epochen - WS 16/17 PDF

Title NDL - Zusammenfassung Epochen - WS 16/17
Author Alexandra Michaelis
Course Neuere deutsche Literatur – Ein Epochenüberblick 
Institution Friedrich-Schiller-Universität Jena
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Epoche

Renaissance/ Humanismus

Barock

Zeitl. Ein ordnung 15./16. Jhdt.

1620 – 1720

Vanitas (Vergänglichkeit) Carpe diem (Nutze den Tag) Memento mori (Gedenke du wirst sterben)

Aufklärung

1720 – 1770

Merkmale

Historische Ereignisse

• Förderung der Wissenschaften → europäische Bewegung von Gelehrten (ERASMUS VON ROTTERDAM, u.a.) • Abgrenzung zum Mittelalter: Anknüpfung an Antike, Beschäftigung mit antiken Quellen (Rhetorik, Poesie, Geschichte Moralphilosophie) • Rhetorik erhielt Funktion eines umfassenden Ordnungs-/Denkmodells • Strenge Unterscheidung von Populärliteratur (dt.) und Hochliteratur (lat.) • Die Sprache der Humanisten war Latein, gelehrte Literatur auf lateinisch • Kunst nicht als reine Unterhaltung, Dreißigjähriger Krieg (1618-1648) sondern mit Funktion ⟶christliche Themen Heiliges Römisches Reich • Literatur gewinnt an Autonomie → Deutschsprachige • Erstmals Hochliteratur (hum. Literatur) in Literatur dt. Sprache (=heutige Barockliteratur) • westfälischer Frieden • Humanistische Bildung als Voraussetzung 1648 • Dichtung als eine vorgegebene Regeln anwendende Technik • Sonett, Jambus, Trochäus, Emblematik Armut & Zerstörung, Vergänglichkeit , Welt währt nicht ewig ⟶ Klagelied (Thränen des Vaterlandes), Märtyrerdrama (Catharina von Georgien) • Rationalität und Humanität • Kritik an Staat & Religion • Einfluss des Empirismus/Sensualismus • Theorie der Verstandesprinzipien und Anschauungsformen • Frage nach der theoretischen Möglichkeit von Wirklichkeitserkenntnis (Transzendentalphilosophie) • Abkehr von Rhetorik, Kunst muss nicht aus dem Studium antiker Werke entstehen ⟶ Theorie der dichterischen Schöpfung (Phantasie) und Wirkung (Rührung) • Unterteilung in Rationalismus (ca. 16801740), Empirismus (ca. 1740-1780), Kritizismus (ca. 1780-1805)

• Ende des Absolutismus Erstarken des Bürgertums ohne pol. Machtgewinn • Literatur → wichtiger Teil bürgerlicher Bildung • Entstehung eines bürgerlichen Lesepublikums und literarischen Marktes • Funktionswandel der Literatur (dient der bürgerl. Erziehung, nicht mehr an höfischen/gelehrten Kontext gebunden

Begriffsentstehung

Vertreter

enge Verbindung zwischen Literatur und Humanismus → Bedeutsamkeit Buchdruck Trennung zwischen Volkssprache und Bildungssprache Begründung der Philologie (Bibliographie, Edition, Kommentierung) Kein Begriff aus dem 17. Jhdt. 18. Jhdt.: erstmalige Verwendung in Dtl. → abwertende Bezeichnung (port./franz. schräg ⟶ seltsamer Geschmack) 20. Jhdt.: von Germanistik: neutraler Epochenbegriff (oft noch einmal in Früh-, Hoch- und Spätbarock unterteilt)

Verbreitung der Regeln durch zahlreiche Poeten (MARTIN OPITZ: Buch von der deutschen Poeterey) FLEMMING, VON LOGAU, GRYPHIUS, GÜNTER VON LOHENSTEIN GRIMMELSHAUSEN

18. Jhdt.: in der Bedeutung geistiger Aufhellung verwendet („Erleuchtung des Geistes“) → Metaphorik des Lichts gewinnt im Verlaufe des 18. Jhdt. zunehmend an intellektueller Bedeutung (= Bezeichnung eines Programms) 19. Jhdt.: als Epochenbegriff für 18. Jhdt. verwendet (Gleichsetzung mit Rationalismus)

KANT LESSING W IELAND LEIBNIZ DÉSCARTES W OLFF HUME GOTTSCHED

Empfindsamkeit

Sturm und Drang Unser Herz lebt früher als unser Kopf denkt

(Weimarer) Klassik Edel sei der Mensch, hilfreich und gut

1740 – 1790

1765 – 1785

1785 – 1805 /1832

• Ergänzung der Aufklärung mit Empfindungen • Aufwertung der menschlichen Sensibilität • Zusammenhang zwischen Verstand und Sinnlichkeit • Interesse an moralischen Gefühlen (Freundschaft, Mitleid, Sympathie, Liebe) • Erlebnis- und Naturlyrik, rührendes Lustspiel, bürgerliches Trauerspiel (Miß Sara Sampson), Rührstück • Freie Handhabung von Versmaß und Strophenform, freie Rhythmen und Erneuerung der Sprache durch Neologismen und komplizierte syntaktische Konstruktionen

• Bewegung von England ausgehend (Moral-sense Philosophie von SHAFTSBURY und HUTCHESON) • Flucht vor Unterdrückung • Aufgabe: Hervorrufen von religiös-moralischen Gefühlen → Leser: emotional angesprochen • Nationaltheaterbewegung ab 1740er Jahren → Gründung weiterer bürgerlicher Bühnen mit festen Ensembles die Aufführungsmöglichkeiten für die bürgerliche Dramatik schufen

• Individualismus • Genie steht im Mittelpunkt (Genieästhetik) • Idee des Künstlers als eines gottähnlichen Schöpfers und Verständnis der Natur als schaffende Kraft → Natur als Spiegel zur Seele • Spontanität • Dichtung nicht mehr als Regeln anwendendes Handwerk, sondern aus Inspiration und innerem Vermögen entspringende Kreation • Neue lyrische Formensprache • Frühe Lyrik GOETHES ⟶ 1770er Jahre • Freirhythmische Hymnen (bspw. Prometheus) • Erlebnisgedicht (lyrisches Ich wird sich göttlicher Empfindungsfähigkeit bewusst) ⟶ bspw. Willkommen und Abschied • Theorie der Autonomieästhetik ⟶ Frage • Ästhetische und der Verbindung von Sinnlichkeit und literarisch-künstlerische Vernunft Tendenz • Schönheit/Kunst hat keine Zweckmäßigkeit • ästhetisches Bildungs• Regelhaftigkeit/Prinzipien der Antike programm zwischen wurden wieder aufgenommen (SCHILLER: ca. 1785 – 1805 Die Götter Griechenlands, 1788) • Bezug zu franz. Klassizismus und zur Antike (GOETHE: Iphigenie auf Tauris, 1787)

• Tendenz im Zeitalter der Aufklärung, die gegen den frühen Rationalismus die menschliche Sensibilität aufwertete • durch Empirismus geprägt (menschliche Empfindungen und Sinneswahrnehmungen ⟶ Sensualismus) • Ästhetik • Mitleid sowohl Affekt als auch Tugend (moralische Empfindung)

KLOPSTOCK (Der Zürchersee) CLAUDIUS HÖLTY VOß LESSING (Miß Sara Sampson) GOTTSCHED IFFLAND BROCKES

• Entdeckung sog. Volkspoesie durch HERDER

GOETHE SCHILLER LENZ

• Poesie nicht im Dienst der Religion und göttl. Offenbarung (im Gegensatz zu bspw. KLOPSTOCK)

19. Jhdt.: Verwendung meist ideologisch: „Deutsche Klassik“ als Höhepunkt der dt. Kulturgeschichte (KlassikLegende)

„Ses(s)enheimer Lieder“, „Götz von Berlichingen“, „Leiden des jungen Werther“ GOETHE SCHILLER HERDER W IELAND

• gr. Antike war durch ursprüngliches poetisches Weltverhältnis geprägt, mit der Natur im Einklang ⟶ dies ist im Prozess der Rationalisierung der Welt verloren gegangen ⟶ Rückbesinnung auf gr. Antike • Humanität

Romantik

1795 – 1830/1840

• keine Orientierung an gr. Antike, sondern am chr. Mittelalter • an KANTS und FICHTES Transzendentalphilosophie anknüpfend ⟶ künstl. Selbstreflexivität (Erkenntnis der Welt nur durch Erkenntnis des Ich möglich • stilistisch: Ironie, Arabeske, zum Phantastischen tendierende Erzählweise, Fragmentarisches • nicht regelhafte Literatur • wie Klassik Autonomie der Ästhetik ⟶ Abgrenzung zur moralischen Funktionalität der Aufklärung • NOVALIS: Hymnen an die Nacht (1800) • chr. Begründete Aufwertung der Nacht, bzw. des Todes ⟶ Kunst hat eine religiöse Funktion • EICHENDORFF: Ahnung und Gegenwart (1815) • romantischer Roman: Integration von Liedern/Gedichten, komplexe episodische Struktur, Verknüpfung versch. Genres • Grundgedanke: auf Zustand ursprüngl. Einheit folgt Zustand der Entfremdung, der in Zukunft durch eine Einheit auf höherer Stufe (Rückkehr/Heimkehr) überwunden wird • Themen: Emotionalität, Natur, Mystik, Träume, Sehnsucht, Freundschaft und Liebe, Drang sich zu erklären, Subjektivität

⟶ Schiller: Die ästhetische Erziehung des Menschen (1795) ⟶ Veredelung des Charakters, um Veränderungen zu schaffen, muss man Veränderungen in den Charakteren der Menschen schaffen 1799: Staatstreich Napoleons in Frankreich 1804: Krönung N. zum Kaiser 1806: Niederlage Preußens und politische Neuordnung Mitteleuropas unter franz. Vorherrschaft (Ende des Heiligen Römischen Reiches; Gründung des Rheinbundes) – Reformen (Auflösung Feudalsystem, Einführung Zivilrecht, Verwaltungs-/ Bildungsreform, Gewerbefreiheit), zugleich Entstehung antinapoleonischen Patriotismus 1813 – 1815 Befreiungskriege 1815: Niederlage N. (Waterloo) & Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress,Restaurationszeit • grundlegend: ÄthenäumsFragmente

• Kein Epochenbegriff, zeitgleiche Tendenzen (bspw. Romantik) nicht inbegriffen

17./18.Jhdt.: Frz. roman/romantique = romanhaft, auf alle Gegenstände mit Merkmalen des Wunderbaren, Phantastischen bzw. Nicht-Regelhaften bezogen Um 1800 in Dtl.: Bezug auf einen literarischen Stil und Poetik 19. Jhdt.: als irrationalistisch, rückwärtsgewandt und katholisch kritisiert → literarische Abwertung Ab 1870: wissenschaftl. Aufwertung, völkisch-nationalistische Vereinnahmung Heute: auf eine Poetik und durch sie verbundene Autoren bezogen

VON ARNIM VON EICHENDORRF HOFFMANN VON DROSTEHÜLSHOFF BRENTANO

(FRIEDRICH u. W ILHELM AUGUST SCHLEGEL, NOVALIS)

Biedermeier

Vormärz

1830 – 1850

1815/ 1830 – 1848

• Kampf gegen Zensur und feudale Strukturen (Metternich’scher Obrigkeitsstaat)

Friede den Hütten! Krieg den Palästen!

Junges Deutschland

• bezogen auf konservative und formal an der Klassik orientierte Literatur • Normalität • Heimat, Familie • Idylle, Melancholie • Rückzug ins Private • Politische Lyrik • Kritik an Folgen der Industrialisierung • Befürwortung eines einheitl. Dtl. • Einforderung von Demokratie und Menschenrechten

1830 – 1850

• Annäherung von Literatur und Publizistik, Dichtung und Tagesliteratur: Zeitschriftengründungen u. journalistisches Schreiben • Wandel des auktorialen Selbstverständnisses und des Literaturverständnisses ⟶ engagierter Schriftsteller und pol. Funktion • Programmatische Abgrenzung von der Autonomieästhetik der Klassik und Romantik (Kritik der „Kunstepoche“) • Breites literarisches Formspektrum, von der politischen Tendenzlyrik bis zum satirischen Roman • Ablehnung der Restauration des Adels Einsetzen für Presse- & Meinungsfreiheit • Unerfüllte Liebe Vorbereitung der Revolution Gesellschaftskritisch • Teils liberal-demokratische (Ideenkampf des Jungen Deutschland), teils radikaldemokratische und auch sozialistische Orientierungen (Revolution)

• umstrittener Begriff

GRILLPARZER MÖRICKE STIFTER VON DROSTEHÜLSHOFF

1815-(1830)-1848: Restaurationszeit, vom Wiener Kongress/Gründung des Deutschen Bundes bis zur Märzrevolution in Deutschland / Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche (Wiederherstellung und Befestigung der absolutistischen Ordnung) 1830: Pariser Julirevolution (beförderte das Aufkommen antiabsolutischer Tendenzen in Deutschland) 1871: Gründung des Deutschen Reiches

ab 1850 rückblickend auf die Zeit vor der bürgerlichen Revolution im März 1848 und in speziellerem Sinn auf eine auf die restaurationskritische Literatur in dieser Zeit bezogen

HEINRICH HERWEGH BÜCHNER (Woyzeck1836/ 1837) W EERTH W ILLKOMM VON FALLERSLEBEN FREILIGRATH HEINE (Deutschland. Ein Wintermärchen, 1844)

1848/49- 1871: von der Niederschlagung der bürgerlichen Revolution bis zur Gründung des Deutschen Reiches

Historische Bezeichnung für die Gruppe der 1835 durch den Bundestag mit Publikationsverbot belegten liberalen Schriftsteller (u.a. Heinrich Heine)

Von Literaturgeschichte später so übernommen, als Bezeichnung für die Tendenz einer politisch engagierten Literatur insbesondere zwischen 1830 und 1848

HEINE BÜCHNER LAUBE GUTZKOW GRABBE

Realismus

1850 – 1890

Realität → Detailgetreu Humor &Ironie Ehre (Anpassungszwang) in Gegensatz zum individuellen Lebensentwurf, aber: keine soz. Themen Beziehungen in bürgerlichen Familien • Abgrenzung zu metaphysischen, religiösen und geschichtsphilosophischen Denkmodellen • Abgrenzung zur Autonomieästhetik (gegen Klassizismus und Romantik) → auch gegenüber Vormärzliteratur • Bürgerliche Alltagswelt als zentraler literarischer Gegenstand → die prosaisch gewordene Welt; der Mensch bei der Arbeit → durchschnittliche Helden • Darstellung ist nüchtern-beschreibend, aber nicht naturalistisch-abbildend → im Prosaischen wird das Poetische entdeckt • Bsp.: THEODOR FONTANE: Effi Briest (1894) ⟶ Handlung von einem Ehebruch wird mit der Darstellung der bürgerlichen Gesellschaft seiner Zeit verbunden ⟶ Darstellung der realistischen gesellschaftlichen Zusammenhänge des individuellen Handelns bei gleichzeitiger Mythisierung

⟶ Phase zwischen der Märzrevolution 1848 und dem Amtsantritt von Kaiser Wilhelm II. 1888 → zugleich Ende der Kanzlerschaft Bismarcks → Zäsur innerhalb der Geschichte des Wilhelminischen Kaiserreichs • Reichsgründung 1871 → „kleindeutsche Lösung“ → Beginn der Gründerzeit • Industrialisierung • keine Demokratisierung, aber wirtschaftl. und soziale Modernisierung („bürgerliches Zeitalter“)

• Wichtigste Strömung des 19.Jhdts. • Begriff stammt aus der Zeit selbst ⟶ geht auf historische Programmschriften zurück („Die Grenzboten“) • keine Kopie der äußeren Wirklichkeit, sondern eine an der objektive Wirklichkeit orientiert künstlerische Wahrheit Als literaturgeschichtlicher Epochenbegriff wird Realismus (oder „Bürgerlicher Realismus“) auf Periode zwischen Vormärz und Beginn der literarischen Moderne bezogen

FONTANE STORM FREYTAG MEYER RAABE GRILLPARZER BRIEST Österreich: STIFTER, EBNERESCHENBACH Schweiz: KELLER, MEYER

Moderne

um 1890 einsetzend

Naturalismus

1885 – 1895

Symbolismus

1890 – 1910

→ Ästhetische Stilisierung und Verfremdung von Sprache und literarische Moderne Bildlichkeit bis hin zur Abstraktion → poetische Funktion der Sprache tritt bezeichnet die auf in Vordergrund Realismus folgende → Selbstreferentialität (Selbstbezug) ⟶ keine Wirklichkeitsillusion, Phase Experiment → umfasst Literatur der „Jahrhundertwende“ → Abkehr von dramaturgisch-kompositorischer Geschlossenheit (1890-1910) → Psychologisierung und Perspektivierung → Zurücktreten der auktorialen Erzählinstanz → neue Ansprüche an Roman → erfordert neue Erzählweise → keine individuellen Helden oder Fälle mehr → viel mündliche Erzählung: Dialekte usw. auch in Texten Episierung → Abkehr vom Modell des psychologischen Romans und Entwicklungsromans → keine kausal-dramatische Verknüpfung aller Elemente zu einer Geschichte → Vervielfältigung der Handlungsstränge → offene Form: Zeitsprünge und zeitgleiche verschiedene Handlungsstränge Bewusstseinsdarstellung Essayismus → Einfügung von essayistisch-reflektierenden Passagen in Erzählung Montagetechnik→ Einfügung dokmentarischen Fremdmaterial in den Erzähltext • Realität • Historischen Selbstaussagen von • Soz. Rolle und Umfeld des Menschen: (v.a. naturalistischen) Autoren, die sich zur „Moderne“ Änderung des Menschenbildes durch bekannten Darwins Evolutionstheorie • Radikalisierung des Realismus • Themen: Verelendung, Kinderarbeit, Alkoholismus, → entfaltete seine Wirkung v.a. im Drama Prostitution, Gewalt, etc. Überhöhung der Wirklichkeit Ideen und Träume, Symbole Keine äußere Welt, Sprache als Musik • Bsp.: STEFAN GEORGE: Komm in den totgesagten Park und schau (1897) • Bsp.: R AINER M ARIA RILKE: Der Schwan (1907) ⟶tradierte Form,verfremdende Metaphorik

→ v.a. in der Lyrik wichtig (RILKE, u.a.) → verwandte oder problematische Bezeichnungen: Ästhetitismus, Décadence oder Fin de siécle

MARCEL PROUST FRANZ KAFKA JAMES JOYCE THOMAS M ANN ROBERT MUSIL HERMANN BROCH DÖBLIN (Berlin Alexanderplatz)

HAUPTMANN IBSEN HOLZ, HART W ILLE VON W OLZOGEN CONRADI, SCHLAF STEPHAN GEORGE HUGO VON HOFMANNSTHAL LYRIK: ARTHUR RIMBAUD, CHARLES BAUDELAIRE, MALLARMÉ

Expressionismus

Dadaismus

Neue Sachlichkeit

1910 – 1925

• Kritik an industriellen Folgen Großstadt Individuum ⟶ Teil der Masse • „Weltende“ & Apokalypse • Übertreibung • Wunsch nach neuer Welt • Gesellschaftliches Interesse • Reihungsgedichte • Gegenbewegung zum Naturalismus → Kubismus, Futurismus, Expressionismus, Dadaismus, Surrealismus • Metaphorik zeichnet sich durch Verdinglichungen und Personifikationen aus → eigentlich nicht-zusammengehörendes (oft auf groteske Weise) wird miteinander in Beziehung gesetzt • Einzelne Bilder oft nicht mehr zu entschlüsseln (verfremdende Metaphorik) • Durch all die Mittel wird konventionelle Wahrnehmung zerstört • An Stelle subjektiver Eindrücke (Impressionen) tritt künstlich konstruierte Expression

• Antikunst und Protesthaltung → Wortspiele • Zuwendung einer Radikalisierung • Individuum in großer Gesellschaft • Kindersprache-ähnlich • Objektive Darstellung der sozialen und ökonomischen Wirklichkeit 1924 – 1933 Meinungsfreiheit Reaktion zum Expressionismus Schlechte Zustände Ohne Subjektivität & Politischen Meinungen

1916 – 1923

Halley’sche Kometen (1910) Untergang Titanic (1912) 1. Weltkrieg

Radikale Variante der Avantgarde

• Entstand als neue Stilrichtung in Malerei und Literatur → erreichte um 1920 seinen Höhepunkt • Als kunst- und kulturrevolutionäre Bewegung war der Expressionismus Teil der europäischen Avantgarde

HEYM LICHTENSTEIN LASKERSCHÜLER TRAKL (Gesang einer gefangenen Amsel, 1915) BENN (Requiem, 1912, Nachtcafé) STRAMM (Sturmangriff, 1915) STERNHEIM HEINRICH MANN TOLLER KAFKA STADLER

BALL ARP ERNST HUELSENBECK BRECHT VON HORVATH HEINRICH MANN KÄSTNER KAFKA HESSE

NS- Literatur /Exilliteratur

1933 – 1945

Antifaschismus Wiederstand in Deutschland Aufklärung über Nationalsozialismus Schuld des 2. Weltkriegs Ist eine Abhebung der Moderne Modernisierung (v.a. Technik) auch in Literatur reflektiert: z.B. Radio Lesungen Exilschriftsteller verstehen sich als Vertreter des „besseren“ oder „anderen Deutschland“ und als Bewahrer der aufklärerisch-humanistischen Tradition deutscher Literatur Bündnisse der Autoren brechen zum großen Teil Ende 30er Jahre → Haltung der Immigranten ändert sich → passen sich neuer Kultur an (v.a. USA) → nur wenige kommen nach Kriegsende nach Deutschland zurück

Trümmerliteratur

1945 – 1949

DDR Literatur 1950 – 1990 BRD Literatur

30.1.1933 → Hitlers zum Reichkanzler → Schrittweise Errichtung der NS-Diktatur → „Gleichschaltung“ aller Institutionen 15.9.1935„Nürnberger Gesetze“ 09.11.1938 Reichsprogromnacht Deportation der deutschen Juden 01.09.1939 Beginn des 2. Weltkriegs 20.1.1942 WannseeKonferenz 07.05.1945 Bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht

Gegenwartsliteratur ; zeitgenössische Literatur • Wiederaufbau Gruppe ‘47 mit dem • Bestandsaufnahme Programm einer • Zerstörung Deutschlands realistischen Gegenwartsliteratur • Neuaufbau 50er: Gründungsphase • Vorgaben des soz. Realismus der • Zensur Bundesrepublik und der DDR (staatliche Teilung • Bitterfelder Weg und • Ankunftsliteratur, Aufbauliteratur, Kalter Krieg; ökonomische Liberalisierung Rekonstruktion, intellektuelle Opposition • Neuaufbau • Kritik an der Wohlstandsgesellschaft und Widerentdeckung der ‚klassischen Moderne‘ im • Atomare Bedrohung, Umweltproblematik Westen; Realismus• Technologischer Fortschritt • Revolutionen, Mauerbau Debatte und Aufbauliteratur im • Dokumentarismus Osten) • Antifaschismus

Zu dieser Zeit hat Politik starken Einfluss auf Literatur Literarische Produktion ändert sich nicht plötzlich ab 1933 → Prozess setz ein → keine deutlichen zeitlichen Grenzen für literarische Merkmale

BRECHT, THOMAS & HEINRICH MANN, ZWEIG, ZUCKMAYER, REMARQUE

Spaltung der deutschsprachigen Literatur durch Errichtung der NS-Diktatur und Massenflucht aus Deutschland

ALFRED ANDERSCH, H ANS W ERNER RICHTER, HEINRICH BÖLL u.a.

BORCHERT BÖLL HESSE

ALFRED ANDERSCH: Die Kirschen der Freiheit (1952) W OLFGANG KOEPPEN: Das Treibhaus (1953) Tod in Rom (1954) Tauben im Gras (1951) Max Frisch: Stiller (1954) Homo Faber (1957) Martin Walser: Ehen in Philippsburg (1957) Alfred Andersch: Sansibar oder der letzte Grund (1957)

BIERMANN, BECKER, BRECHT, STEFAN HEYM, PLEN...


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