Tiel 2 Zusammenfassung PDF

Title Tiel 2 Zusammenfassung
Course Wirtschaftsgeographie
Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Pages 15
File Size 388.8 KB
File Type PDF
Total Downloads 89
Total Views 127

Summary

Zusammenfassung gesamter Kurs Teil 1...


Description

Teil V: Evolution S. 312 12. Regionales Wachstum und Entwicklung S. 312 Neoklassische Theorie Zeigt wie Knappheit von Produktionsfaktoren zu räumlich ausgeprägten Ungleichgewichten führt Grundhypothese: Faktorunterschiede (Preisunterschiede von Löhnen&Zinsen zwischen Regionen) → durch Faktorwanderung ausgleichen • gewinnmaximierendes Verhalten der Unternehmen und Nutzenmaximierung der Einzelen • vollständige Konkurrenz auf den Märkten → kein einzelner kann Preise beeinflussen • vollständige Informationen • Entlohnung der Produktionsfaktoren entsprechend ihrem Grenzprodukt Grundmodell regionalen Wachstums • Ein-Regionen-Modell: Beziehung zwischen der produzierten Gütermenge und der Einsatzmenge der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital • Mit wachsender Einsatzmenge der Produktionsfaktoren, steigt produzierte Gütermenge • Grenzprodukt (vgl. VWL) • Ausgleichstendenzen durch Faktorwanderung: Zwei-Regionen-Modell, räuml. Disparitäten vollkommende Faktormobilität Faktorpeisunterschiede lösen Faktorwanderungen aus → Preisausgleich Ausgleichstendenzen durch interregionalen Handel: Spezialisierung auf Produkte → räumliche Heterogenität → komparative Kostenvorteile Kritische Würdigung der neoklassischen Theorie • Ausgleichstendenzen in Faktorpreisen nicht in der Realität • interregionale Unterschiede und Immobilitäten • Grundannahmen unrealistisch • Produktionsfaktoren sind nicht homogen , technischer Fortschritt wird ausgeklammert •

S. 314 Polarisationstheorie • es gibt räumliche Ungleichgewichte • divergierende sektorale/regionale Entwicklungen • Frühere Entscheidungen wirken in Zukunft nach Sektorale Polarisation • PERROUX: Bestimmte Sektoren wachsen schnell er als andere • Bedeutsame Branchen: bedeutende Größe, starke Verflechtungen, Dominanz&Macht, hohes Wachstum → motorische Einheiten • Impulse entstehen aus: 1. economies of scale, 2. Fähigkeit zur Innovation • Motorische Einheiten üben Anstoßeffekte und Entzugseffekte aus → nur SEKTORAL Regionale Polarisation • LASUÉN: Motorische Einheiten und deren Zulieferer in der selben Region • geographische Effekte: technische, produktionsbedingte regionale Verflechtungen, regionale Einkommenseffekte durch Multiplikatorwirkung, Anstöße zu Investitionen und Neugründungen in einer Region durch psychologische Effekte • Entwicklungs- und Wachstumspole ( Erst hat Zentrum Innovation, dann Umland) Zirkuläre Verursachung kumulativer Prozesse • positive Veränderungen bringen auch in anderen Variablen positive Effekte

Rückkopplungseffekte führen zu zu kumulativen Wachstums- oder Schrumpfungsprozess Zentripetale Entzugseffekte (backwash): negative Effekte, die Wachstum in einer Region in anderen Regionen bedingt (stärker) • Zentrifugale Ausbreitungseffekte (spread): positive Effekte, die in anderen Regionen wirksam werden (schwächer) • Immer Tendenz zu Ungleichgewichten und dies ist stärker, wenn das Land arm • Zwei Effekte durch Wachstum des Nordens: positive Sickereffekte, negative Polarisationseffekte → langfristige Ungleichgewichte Zentrum-Peripherie-Modelle • Wachstum des Zentrums zulasten der Peripherie → Ausbeutung der Peripherie • Dominations- und Entzugseffekte, psychologische Effekte, Informationseffekte, InputOutput-Verflechtungen • Vier Stufen: 1. präindustrielle Stufe, 2. beginnende Industrialisierung, 3. fortschreitende Industrialisierung, 4. postindustrielle Phase Kritische Würdigung der Polarisationstheorie • viele Einzelansätze • untersucht nicht wie Innovationen zu Lernprozessen führen • •

S. 320 Exportbasis-Ansatz und regionale Wirtschaftspolitik Regionalwirtschaftliche Multiplikatoreffekte im Exportbasis-Ansatz • Wirtschaftswachstum hängt von Exportsektor ab • Regionale Multiplikatoreffekte: Exportaktivitäten der Basissektoren lenken Einkommen in Region → Ausgaben → in Nicht-Basissektoren erhöhte Nachfrage und Produktionsausweitung → inkrementaler Wachstumsprozess • Multiplikatorwirkung größer, je größer der Anteil der verbliebenen Einkommen in Region → je größer Konsumquote und je geringer die Importaktivitäten • Exportbasis-Modelle besitzen hohes Aggregationsniveau, sind ungenau, intersektorale Verflechtungen nicht modelliert Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur • Ziel: Investitionsvorhaben fördern, die zusätzliches Einkommen in Region lenken → Exportbasis verankert → strukturschwache Regionen sollen Möglichkeit bekommen an Wirtschaftsentwicklung teilzunehmen und aufsteigen zu können • Strukturwandel soll unterstützt und Subventionierung von Problembranchen gemieden • Arbeitsmarktregionen = Zentren regionaler Arbeitsmärkte • Gemeinschaftsaufgabe ehr strukturerhaltend als modernisierend Europäische Regionalpolitik und Wirtschaftsförderung • regionale Strukturunterschiede abbauen oder begrenzen, Sicherung angemessener Lebensqualität, Gewährleistung sozialer Fortschritt, Umweltschutz • 1. Konvergenz 2. regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung 3. europäische territoriale Zusammenarbeit S. 328 Geographical economies • KRUGMAN: Agglomerationsprozesse von Unternehmen durch das Zusammenspiel von TK und steigenden Skalenerträgen begründet • Außenhandels- und Standorttheorie zusammenführen • Modellannahmen: 1. steigende Skalenerträge und economies of scale → Unternehmen an einem Standort

2. Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital sind mobil 3. TK sind mit einbezogen Regionale Industrieballungen • ökonomische Aktivitäten haben starke räumliche Konzentrationstendenz • Unternehmen wollen einen Standort um TK zu sparen, Standort soll da sein wo viele Nachfrager sind, Viele Nachfrager sind da wo viele Arbeiter sind folglich andere Unternehmen → Industrieballungen • Ballungsprozesse stark ausgeprägt, wenn economies of scale große Bedeutung , wenn Industrien nicht an Ressourcenfundorte gebunden , je geringer die TK ( im Widerspruch zur traditionellen Standortlehre) Kleinräumige Industriespezialisierung 1. Arbeitsmarkt-pooling 2. Vorteile einer Ballung spezialisierter Zulieferer 3. Technologische spillover-Effekte Dynamik von Konzentrations-und Entleerungsprozessen • regionalökonomische Entwicklungen sind pfadabhängig → etablierte Standortmuster erlangen lock-in → räumliche Persistenz von Ballungen • durch Verlagerungskosten kommt es zu einer Stabilisierungtendenz Kritische Würdigung von Krugmans geographical economies • unrealistische Annahmen, nur modellierbare Größen beachtet • bringt aber Geographie und Ökonomie näher S. 335 13. Evolution von Unternehmen und Standorten S. 335 Evolution in der Organisationsökologie Grundzüge evolutionärer Theorien • evolutionär = wie vollzieht sich der Wandel und warum in eine bestimmte Richtung? • Unterschied zu 1. Zufälligen Wandel: völlig unabhängig von früheren Ereignissen 2. Deterministische Entwicklungen: vollständige festgelegte Abfolge von Ereignissen • Evolutionärer Wandel: zukünftige Ereignisse abhängig von früheren Ereignissen, Abfolge der Ereignisse macht Unterschied in der Entwicklung → Zwischen Pfadabhängigkeit (wahrscheinlicheres eintreten) und Kontingenz (Offenheit) • biologische Evolutionstheorie ◦ Phänotyp (Organismus): mögliche Erscheinungsform → Unternehmen/Organisation ◦ Genotyp (Population): gemeinsame Erbinfo, abgrenzbar → in Organisationsökologie: Unternehmen in Branchen, Regionen, Typen zusammengefasst ◦ Gene: spezifische Erbinfo, Gesamtheit = Genpool=Bauplan → Routinen, Abläufe ◦ Fitness: Überlebensfähigkeit → Behauptung in bestimmter Umwelt ◦ Selektion: Überlegenheit, nur starke setzten sich durch ◦ Variation: Umweltanpassung durch Rekombination, Mutation → technologisches Mutationskonzept: Innovation Evolution und Organisationsökologie • Organisationsökologie: Erklärung des Wandels von Organisationen → Evolution hat eine Vielzahl möglicher Entwicklungspfade(nicht vorher bestimmbar) → Wandel in Selektion begründet (nicht Anpassung) Unternehmen nicht anpassungsfähig, weil: Diversität der Einzelinteressen, Unsicherheit im Handeln, strukturelle Trägheit

→ Organisationen selbst Gegenstand der Selektion → Unternehmenspopulation (Unternehmen und Organisationen mit gleichen Genen) comps • evolutionäre Perspektive: Konzept der Variation FuE, Anpassungen → Veränderung des Pools von Routinen durch Innovation und Imitation Variation für Neugründungen gedacht Auslese von Organisation: 1. Wettbewerb um gemeinsame Ressourcen, 2. Akzeptanz innerhalb der Gesamtpopulation, 3. Einfluss veränderter Umweltbedingungen ◦ Umwelt: Konjunktur, Nachfrageentwicklung, polit., sozio-institut. Rahmenbedingung • density-dependence-Theorie: Entstehende Population anfangs geringe Legitimität (Akzeptanz) in Gesamtheit → Gründung von Unternehmen unwahrscheinlich Mit Wachstum der Population → höhere Legitimität → mehr Gründungen → Ressourcen werden knapper → Wettbewerb → Gründungen sinken → Legitimität = Überlebensvorteil ◦ institutional embeddedness: Beziehungen zu politischen&institutionellen Akteuren steigern Legitimität und Überlebenswahrscheinlichkeit Organisationsökologie in räumlicher Perspektive • Fragen: Evolution von lokalisierten Produktionssystemen, Variation von Organisationsstrukturen in räumlicher Perspektive → Homogenität (Spezialisierung) oder Vielfalt (viele Entwicklungspfade) bessere Entwicklungsmöglichkeit? • Lokalisierte Produktionssysteme nach Regionszugehörigkeit in Gruppen zusammengefasst → dauerhafte Entwicklungschancen nur, wenn Überspezialisierung und lock-in vermieden → Homogenität nur kurzfristig Vorteile, langfristig Anpassungsschwierigkeiten → Vielfalt: viele Organisationsstrukturen → Anpassungsfähigkeit leichter • offene regionale Netzwerke (schwache Beziehungen) haben evolutionäre Vorteile → sensibler gegenüber Umweltbedingungen → Diversität → verkraften mehr Variationen ohne Zerstörung der Gesamtstruktur ➔ mehr Vielfalt und Diversität (evolutionär orientierte organisationsökologischer Ansatz) Kritische Würdigung der Organisationsökologie Schwächen: 1. Biologische Semantik 2. Vernachlässigung von Lernprozessen 3. Simplifizierte Operationalisierung, Vereinfachung 4. Problematischer Zufallsbegriff 5. Unzureichende Akteursperspektive 6. Unterschätzt Wandel innerhalb von Organisationen 7. Durch biologischer Analogie und der Makroperspektive Verständnis von Wandel durch soziales Handeln, Kommunikation und Innovation erschwert → Hier: Kombination von: Wettbewerb, Innovation und nicht-vorhersehbarer Ereignisse S. 342 Unternehmensgründungen aus evolutionärer Sicht Gründungs-, Standort- und Wachstumsfaktoren 1. Unternehmensgründung: Übergang von abhängiger in selbstständiger Beschäftigung Entscheidung basiert auf: persönlichen Wertevorstellungen, Verhältnis, Marktpotenzial 2. Ansiedlungsentscheidung: Bedingungen alter gegenüber neuer Standortregionen gestellt → Standortfaktoren (Kostenstrukturen, Arbeitsmarktstruktur) 3. Expansionstätigkeit existierender Unternehmen: Abhängig von Nachfragepotential, Verhalten von Konkurrenten, interne Ersparnisse ➔ fehlende Differenzierung von den Entscheidungen: unterschiedliche Strukturen

1. Gründungsfaktoren: universitäre und militärische Forschungsobjekte, Risikokapital 2. Standortfaktoren: individuell, Verfügbarkeit von Rüstungsaufträgen und Regierungsinstitutionen, Unis und Forschungseinrichtungen 3. Wachstumsfaktoren: militärische Ausgaben dann private Märkte, Arbeitsplatzmobilität, Kommunikationsverflechtungen, Interaktionen Schumpeter'scher Unternehmerbegriff • Neoklassik über Neugründungen: anfangs geringe Beschäftigtenzahl, kleinen Marktanteil, unabhängig. Besitz und Geschäftsführung in Hand des Unternehmeres • Schumpeter: Unternehmerbegriff = Innovation → neue Kombinationen, Produktverfahren, Organisationsstrukturen gegen alte auf dem Markt durchsetzten • Innovator: Vorbildfunktion (geht Risiko ein) • Unternehmergewinn: temporärer Monopolgewinn aus konkurrenzlosen Vermarktung → Anreiz für neue Gründungen • durch Unternehmensgründung werden Wachstum, Arbeitsplätze und Innovationen erhofft • Gründe: Eigener Chef sein, hohes Einkommen, freie Zeiteinteilung, eigene Ideen umsetzen Saatbeet-Hypothese • Gründungen meist da, wo Gründer schon vorher tätig war, Wohnsitz • Unternehmensgründung erfolgt schrittweise Inkubator-Hypothese • bestehende Industriegebiete haben zahlreiche Vorteile für neue Unternehmen • Jetzt: führende Unternehmen und Universitäten spielen Rolle Neugründungen als spin-offs (Ausgründung) 1. Universitäre spin-off-Gründungen 2. Originäre spin-offs: aus Privatwirtschaft • split-off (ohne Einverständnis des Inkubators) • sponsored-spin-off (mit Unterstützung des Inkubator) 3. Derivative spin-offs: aus Privatwirtschaft • spin outs (Auslagerung von Teileinheiten (eigenständige Tochterunternehmen)) • buy-outs/buy-ins (Verkauf von Unternehmenseinheiten an Außenstehende • Ursachen: spezifische personen- und unternehmensbezogene Merkmale und Beziehungen 1. Negative Deplatzierungswirkungen: • Kündigung oder Bedrohung des Arbeitsplatzes • Unzufriedenheit mit Arbeitsbedingungen • konzeptionelle Divergenzen mit Vorgesetzen 2. Positive Deplatzierungswirkungen • Finanzierungsmöglichkeiten (Verfügbarkeit von Risikokapital) • vorhandenes Marktpotenzial • aus Erfolgen früherer Gründungen (Vorreiterfunktion) • spezifische Gründereigenschaften und persönlichen Erfahrungen • Wissensbasierte, regionale Abgrenzung von Universitäts-spin-offs 1. Nach Art der Unterstützung und Involvierung 2. Nach Art des transferierten Wissens und der Ko-Lokalisation der Gründer Gründerforschung und Förderpolitik • regionale Gründungsrate umso größer, je größer Anteil kleiner Unternehmen, Anteil von Managern und Personen mit Uniabschluss, Arbeitskräfteanteil in Industrien mit geringen Eintrittsschranken und je höher Bevölkerungswachstum • geringe Gründungsrate, bei großbetrieblichen Strukturen und ausländischen Zweigwerken • Wirtschaftsförderung, Technologiepolitik & Regionalpolitik → Förderung von Gründungen



Förderprogramme bringen nur wenig für Neugründungen → regionale Unterschiede

S. 355 Evolutionäres Modell geographischer Industrialisierung Für regionale Gründungsprozesse muss man sozio-institutionelle Strukturen analysieren Lokalisation und windows of locational opportunity • STORPER und WALKER: Neue Industrien siedeln sich in gering industrialisierten Regionen an → räumliche Wahlfreiheit, stellen keine festen Anforderungen, Zulieferprodukte sind neu daher unternehmensintern hergestellt • windows of locational opportunity: temporäre Monopolmacht → Standort frei wählen Selektive Clusterungsprozesse • Ein Gründungsstandort entwickelt sich schnell, während die anderen nur langsam wachsen oder scheitern • Unternehmen einer Region erlangen dauerhafte Wettbewerbsvorteile → kritische Schwelle überschritten → drastische Einschränkung der Wahlfreiheit • Agglomerationsvorteile, interne Ersparnisse später externe Ersparnisse, TA-Beziehungen 1. Vertikal integrierte Unternehmen als geographische Cluster 2. Lokalisierte Produktionskomplexe mit vertikal desintegrierten Unternehmen Dispersionsprozesse in growth peripheries • Erschließung neuer Wachstumsperipherien aus verstärkten Wettbewerb • vorhandene Produktions- und Standortschwerpunkte sichern und stärken (Expansion) Shifting centers • vollständige Verlagerung der Wachstumskerne, wegen Umstrukturierung und Erneuerung • Es entstehen in Konkurrenz zu den alten Ballungskernen neue Industrieregionen S. 364 Entstehungsprozess und Evolution von regionalen Unternehmensballungen Wichtige Konstellationen und Pfade für Generierung und Entwicklung von Clustern Ursachen der Entstehung von Clustern • konkrete sozio-ökonomische Bedingungen, spezifischer Arbeitsmarkt, Aufbruchstimmung, Industriekultur (Silicon Valley) • räumliche Verteilung von Rohstofflagerstätten, Nachfrage- und Arbeitskräftepotenzial • Universitäten und Forschungseinrichtungen, spin-off • originäre Ballung von Unternehmen einer Branche, neu entstehende Konsumbedürfnisse • staatliche Initiativen ? • Simulationsmodell von Brenner (Rückkopplungsprozesse) • Henn: Clusterentstehungsmodelle 1. start-up Cluster: aus einem Inkubator entstehen Gründungen → horizontal → vertikal 2. Unternehmenskonzentration: geringeres Wachstum als beim ersten New industrial spaces und Super Cluster • SCOTT: new industrial spaces = Produktionsstrukturen die abseits und in bestehenden (aber getrennt von etablierten) heranwachsen → mit veränderten Nachfragebedingungen und schwankender Nachfrage → vertikale Desintegrationstendenzen → arbeitsteilige Prozesse → neue Industrieballungen • Desintegrationstendenzen um Überkapazitäten abzubauen, lock-in verhindern, Spezialisierung maximieren • Ballungstendenzen begünstigt durch: Verflechtungsbeziehungen mit Zulieferern, Stabile Zulieferbeziehungen, spezialisierter regionaler Arbeitsmarkt, gemeinsame Einstellungen, soziale und ökonomische Interaktionsprozesse • Super Cluster: räumliche TAK hybrid (gemischt), hohe externe Effekte → hohe regionale

Konzentration und Wachstum. TA clusterintern und extern Resultiert aus Lern- und Innovationsprozessen S. 371 Ansätze einer evolutionsökonomischen Wirtschaftsgeographie Perspektiven und Grundkonzepte 1. Wirtschaftlicher Wandel weder deterministisch noch zufällig → irreversible Ereignisse und historische, räumlich spezifische Entwicklungen 2. Wirtschaftlicher Wandel nicht Folge exogener Ursachen → endogene Dynamik 3. Dynamik räumlich ungleicher Entwicklung und Bedeutung des räumlichen Kontexts ➔ Konzepte theoretisch präzisieren und stringent in Modellbildung und empirische Regionalanalyse einsetzen 1. Universelle Darwinismus: Strukturierung der konzeptionellen und empirischer Erkenntnisse 2. Theorie komplexer Systeme 3. Konzept der Pfadabhängigkeit Variation durch Innovation und verwandte Vielfalt • Wandel ausgelöst durch: externe Schocks, historische Zufälle und Innovationen • Jane Jacobs: Innovation durch größtmögliche Vielfalt Frenken: unverwandte (unterdurchschnittliche Arbeitslosenquoten) und verwandte Vielfalt (größeres Beschäftigungswachstum) Räumlich differenzierte Selektion • Auswahl einzelner Alternativen aus der Vielfalt, Selektionsgegenstand = fitness 1. Region als Selektionsumwelt: Konkurrenz auf regionaler Perspektive 2. Selektion zwischen Regionen: Konkurrenz auf interregionaler Perspektive Reproduktion in Entwicklungspfaden • Es etablieren sich ausgewählte Alternativen, die sich über Reproduktion verfestigen • Pfadabhängigkeit 1. Technologischer lock-in: bestimmten Entwicklungspfad einschlagen 2. Steigende Skalenerträge: Externalitäten und Lernmechanismen bewirken positive Rückkopplung 3. Institutionelle Hysterese: informelle Institutionen reproduzieren sich selbst und verfestigen sich • Ortsabhängigkeit wirtschaftlicher Entwicklung ◦ Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen ◦ Standortpersistenz durch hohe versunkene Kosten ◦ Lokalisationsvorteile ◦ regionale technologische lock-ins ◦ Agglomerationsvorteile ◦ regional spezifische Institutionen ◦ interregionale Verflechtungen und Abhängigkeiten → lock-in, Verriegelung des Pfads gegenüber anderen Alternativen Kritische Würdigung der evolutionsökonomischen Wirtschaftsgeographie • noch heterogen, keinen geschlossenen Analyserahmen • statisch oder reduzieren Evolution auf zyklische/reguläre Formen typischen Wandels • Pfadabhängigkeit ist vielversprechender Möglichkeiten zur Entriegelung regionaler Entwicklungspfade: Quellen eines neuen Pfads • Endogene Entstehung • Heterogenität und Diversität

• • •

Übertragung von anderen Orten Diversifizierung in verwandte Industrien Upgrading bestehender Industrien

Teil VI: Innovation S. 378 14. Innovation und Unternehmen S. 378 Innovation Innovation als Ergebnis • Innovation = Einführung einer Neuerung in den gewerblichen Handel & deren Verbreitung → erste erfolgreiche TA bzw. positive Sanktionierung durch einen Nutzer → Implementierung eines neuen/verbesserten Produkts/Prozesses/Methode • Innovationstypen: 1. Produktinnovation: neue/verbesserte Produkte/Dienstleistungen → erschließen von Märkten, höhere Effizienz 2. Prozessinnovation: neue/verbesserte Produktionsprozesse/Vertriebsstrukturen → Kostensenkung bei gesteigerten Output 3. Organisatorische Innovation: neue innerbetriebliche Organisation der Arbeit/Branche 4. Marketinginnovation: neue Vertriebsmethoden, elektronischer Markt • Schutzrechte: 1. Patent: Dritte von unautorisierter gewerblicher Nutzung ausschließen 2. Gebrauchsmuster: Schutz von technischen Erfindun...


Similar Free PDFs