Zusammenfassung Thema 8 PDF

Title Zusammenfassung Thema 8
Author Estella Leonie Kalhor
Course Einführung in die soziologische Stadtforschung
Institution Ruhr-Universität Bochum
Pages 4
File Size 179.6 KB
File Type PDF
Total Downloads 44
Total Views 139

Summary

Download Zusammenfassung Thema 8 PDF


Description

Thema 8 - Sozialraumanalyse

Was ist Sozialraumanalyse? ●



komparatives Sozialraumverständnis (Sozialökologie; Shevky & Bell 1955) -> fokussiert auf sozialräumliche Strukturen in einer Stadt -> städtische Muster der Ausprägungen sozioökonomischer Indikatoren vertiefendes Sozialraumverständnis -> Perspektive sozialräumlicher Nutzungsmuster in einem Stadtgebiet -> individuelle Deutungen, entwickelt durch Wahrnehmungen und Aneignungen von Orten und Plätzen des Nahraumes -> Aktionsraumanalyse -> Lebensweltanalyse

Was ist komparative Sozialraumanalyse? ● ● ● ●



klassisches humanökologisches Modell “Social Area Analysis” Unterscheidung und Identifizierung von administrativ abgegrenzten Gebieten in der Gesamtstadt Vergleich von Strukturen und Qualitäten zwischen Stadtgebieten Analyse quantitativer Indikatoren; Aggregatdaten kommunaler Statistik: -> bevölkerungsstrukturelle Merkmale -> sozioökonomische Merkmale -> prozessproduzierte Daten kommunaler Geschäftsbereiche Identifizierung von Gebieten mit besonderem Profil (Entwicklungsbedarf)

Was ist vertiefende Sozialraumanalyse? ● ● ●

Differenzierung eines ausgewählten Stadtgebiets nach innen tiefenscharfe Betrachtung der inneren Strukturen und Qualitäten Analyse quantitativer + qualitativer Daten (Methodenmix) + Beobachtungen in vielfältigen methodischen Ansätzen: -> Differenzierung signifikanter Teilräume der Stadt (Raumabgrenzung) -> Ermittlung der Muster sozioökonomischer Strukturen (Strukturelle Profilierung) -> Ermittlung vorhandener Probleme/Potenziale (Bestandsbeschreibung) -> tiefenscharfe Erfassung von subjektiv konstruierten Wahrnehmungsräumen (Erkundung der Lebens- und Nutzungsräume)

komparative Sozialraumanalyse ● ● ● ● ●

klassische Studie über Los Angeles von Shevky, Bell und Kollegen Berechnung von Indizes zur Identifizierung städtischer Teilräume Teilräume mit ähnlichem Profil zu social areas  zusammenfassen Ausgangspunkt ist eine Theorie-Skizze gesellschaftlichen Wandels Ableitung von drei Faktoren: 1. sozialer Rang (sozialer Status) 2. Urbanismus (Familismus) 3. Segregation (Migration/Mobilität)



sozialer Rang: 1. Anteil der Arbeiter und Handwerker an den Erwerbstätigen 2. Anteil der Personen mit Volksschulbildung an der Wohnbevölkerung über 25 Jahre 3. Miethöhe Urbanismus 4. Fruchtbarkeitsquote 5. Anteil erwerbstätiger Frauen an allen Frauen über 14 Jahre 6. Anteil Einfamilienhäuser





Segregation 7. Ausländeranteil (= Nicht-Weiße, außerhalb der USA Geborene)

Ertrag komparativer Sozialraumanalysen ● ● ●

● ●

formuliert Indikatoren des sozialen Wandels und durch deren Anwendung auf Stadt auch Indikatoren der Stadtentwicklung erlaubt eine Klassifikation städtischer Teilgebiete, die generalisierbar ist (Zeitvergleich einer Stadt, Vergleich zwischen Städten) Typen von Teilgebieten können als unterschiedliche Variablen verwendet werden, z.B. für Untersuchungen des Verhaltens der Bewohner (Wahlverhalten, Kontakte zu Nachbarn, Kriminalität) identifiziert geeignete Untersuchungsgebiete als Vorarbeit für qualitative Studien bedient den Informationsbedarf von Kommunalpolitik/Stadtplanung

Kritik ● ● ● ●

kein Bezug auf baulich-räumliche Organisation Theorie kann nicht erklären, warum es zur Differenzierung städtischer Teilgebiete kommt Segregation entspricht in europäischen Städten eher der Migration/Mobilität Segregation (Mobilität) ist mit den beiden anderen Faktoren verbunden

vertiefende Sozialraumanalyse ●



Abgrenzung und Definition des physischen Raumes -> räumliche Grenzlinien und Barrieren (Flüsse, Wälder, Bahnlinien, Autobahn) -> Raumhierarchie, Erreichbarkeit im Stadtgrundriss (Lage) -> funktionale Flächennutzung (Wohnen, Gewerbe, Mischung) -> kleinteilige Baustrukturen (Einfamilien-, Mehrfamilien-, Hochhäuser) -> Verkehrswege (Straßen, Wege, ÖPNV-Anbindung) -> symbolische Identifikationspunkte (bauliche Wahrzeichen) Befragung von Experten und/oder Bewohnern

1. strukturelle Profilierung ● ●

korrespondiert die Raumbestimmung mit sozialen Merkmalen? soziale Strukturdaten für administrative Raumeinheiten -> prüfen, ob Raumstruktur mit Verwaltungseinheiten übereinstimmt -> sozioökonomische Lagen (Benachteiligungen, Polarisierungen) -> soziokulturelle Milieus (Traditionen, Gebräuche, Stile) -> Infrastrukturen und Dienstleistungen -> Bedarfsträger (Zielgruppen) -> Leistungsbilanzen (Versorgung, Ressourcen, Leistungen proportional zu Bewohnern/Adressaten)

2. Bestandsbeschreibung ●



infrastrukturellen Bestand/lokale Gegebenheiten des Sozialraums darstellen -> soziale und kulturelle Infrastruktureinrichtungen -> informelle Beziehungsnetzwerke, Vereine, Assoziationen -> gewerbliche und wirtschaftliche Potenziale -> Träger Beschäftigungs- und Ausbildungsmaßnahmen -> engagierte Akteure/örtliche Schlüsselpersonen Stärken-Schwäche-Analyse der ermittelten Potenziale und Ressourcen

3. Erkundung von Lebens- und Nutzungsräumen ● ● ●

Verständnis vom räumlichen Verhalten der Bewohnerschaft Verständnis alltäglicher Nutzungsmuster tiefenscharfe Ausleuchtung des Sozialraums als “gelebte Struktur”

4. räumliche Verhaltenskontexte ● ● ●

Aktionsräume zwischen Wohnung und anderen wichtigen Orten (Arbeitsplatz, Infrastruktureinrichtungen, Wege dazwischen Lebenswelten = individuelle räumliche Bezüge symbolische Kennzeichnung von Räumen...


Similar Free PDFs